Das Evangelium auf neuen Wegen zu den Menschen bringen

Bericht vom Zukunfts-Café des Bundes

Gespräche sind kein belangloser Zeitvertreib, sondern essenziell. Sie haben das Potenzial für nachhaltige Veränderung. Einen Gesprächsort schaffen, um über ein Thema zu sprechen, das wichtig ist, Raum für Austausch geben und inspiriert werden: Dies war der Plan für das Zukunfts-Café des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) am 4. Juni, bei dem es um die Zukunft der Kirche ging. Das Online-Event mit 140 Gästen und 30 Gastgeberinnen und Gastgebern stand unter der Überschrift „Dich schickt der Himmel“, dem Jahresthema des BEFG. Pastor Jonathan Walzer war Teil des Vorbereitungsteams. Hier berichtet er, wie er das Treffen erlebt hat.

Einen Nachmittag und frühen Abend verbrachten wir gemeinsam und sprachen über „Dich schickt der Himmel“. Im Plenum moderieren Lea Herbert und Dennis Sommer. Fast 30 Gastgeberinnen und Gastgeber führten in den Breakout-Rooms durch die Gespräche. Dort war Raum für Austausch in kleinen Runden, sozusagen an virtuellen Café-Tischen, mit jeweils fünf bis sechs Leuten. Am Ende gab es auch noch einen Austausch in großer Runde, bei dem einige der Gedanken zusammengetragen wurden.

Dreimal 40 Minuten standen zur Verfügung, um über verschiedene Aspekte des Jahresthemas ins Gespräch zu kommen – ich durfte jedes Mal in einer anderen Gruppe dabei sein. In der ersten Breakout-Runde ging es um die Frage: Was würde Gott deiner Nachbarin schicken? Was bedeutet „Dich schickt der Himmel“ für sie? Oft merkten Teilnehmende, dass sie ihre Nachbarn gar nicht so gut kennen. Wir haben gehört, dass wir uns als Gemeinden oft um uns selbst drehen. Aber gerade die YouTube-Gottesdienste oder kreative Aktionen wurden auch als Wege realisiert, wie wir als Christen das Evangelium Gottes mit neuen Möglichkeiten zu den Menschen bringen können. Am spannendsten fand ich die Frage: Warum bekomme ich eigentlich ein Paket Gottes, das an die Nachbarin adressiert ist – vielleicht, um dafür sensibilisiert zu werden, dass ich zu ihr geschickt bin?

In der zweiten Breakout-Runde hieß es – wieder unter dem Stichwort „Dich schickt der Himmel“: „Was schickt Gott dir mit einem Paket?“ Denn Hoffnung können wir nur durch ihn, durch das, was er uns gibt, nach außen tragen. Zunächst faszinierte es hier manche, dass Gott direkt zu uns spricht. Eine Botschaft für den Umgang mit Corona würde uns auch nach über einem Jahr Corona noch helfen. Spannend in meiner Gruppe: Was müsste Gott uns einpacken, damit wir Familien erreichen, die mittlerweile ja völlig platt sind?

Die dritte Runde brachte uns ein drittes Schreiben von Gott – diesmal kam die Frage sogar als Einschreiben: Welche zündende Idee gibt es für unsere Gemeinden vor Ort? Wie wäre es, die Nachricht zu erhalten, dass Gott das Feuerwerk zündet – und wir nicht selbst etwas Großes abreißen müssen? Was müsste Gott uns schenken, damit wir uns nicht um uns selbst drehen, sondern Wege zu den Menschen finden? Oder könnte Gott uns etwas schenken, damit wir als Gemeinden in einer Spät- oder Nach-Corona-Zeit Menschen jedes Alters ansprechen?

Benedikt Elsner aus Hannover, einer der Gastgeber, schätzte am Zukunfts-Café vor allem die Ehrlichkeit und Verbundenheit, die man auch im digitalen Raum erleben kann. Sarah Stumpf aus Berlin sagte, dass sichere, zweckfreie Räume nötig sind, in denen auch Fehler gemacht werden können. Viele konnten aus dem Zukunfts-Café neue Inspiration mitnehmen.

Für alle Teilnehmenden pflanzt der BEFG in der Sahelzone (Kamerun, Nigeria, Tschad) einen Zukunftsbaum – in Partnerschaft mit EBM INTERNATIONAL. So wurden im Zukunfts-Café nicht nur Ideen für die Zukunft des BEFG und seiner Gemeinden entwickelt, sondern auch etwas für die Zukunft dieser afrikanischen Region beigetragen.

Die Ideen aus den einzelnen Runden wurden digital auf einem Conceptboard gesammelt und können auf der Seite www.befg.de/zukunftscafe noch einmal nachgelesen werden.

Ein Artikel von Jonathan Walzer