Wege zum Gespräch und zur Versöhnung
ACK-Delegiertenversammlung des BEFG
Die ACK-Delegierten der BEFG-Landesverbände haben sich zu Jahresbeginn digital getroffen. Zu Gast war Pfarrer Dr. Lothar Triebel, Referent für Freikirchen am Konfessionskundlichen Institut Bensheim.
An vielen Orten gibt es lokale ökumenische Zusammenschlüsse der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK). Hier pflegen die Landesverbände des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) vor Ort ökumenische Beziehungen. Um sich über ihre regionalen Grenzen hinaus auszutauschen und zu vernetzen, entsenden sie darüber hinaus Delegierte zu einem jährlichen Treffen, das dieses Jahr am 21. Januar in verkürzter Form digital stattfand.
Pastor Manfred Ewaldt leitete die Versammlung. In seiner Andacht zu Beginn schilderte er seine Beobachtung, wonach die Pandemie die Nebenwirkung habe, dass Meinungen spalten und Beziehungen zerbrechen. Daher sei es wichtig, Wege zum Gespräch und zur Versöhnung zu suchen. In einer anschließenden Blitzlichtrunde, gaben die Delegierten kurz Einblick in ihr Leben, bestätigten die Beobachtung von Konflikten und betonten die Bedeutung von persönlichen Begegnungen – nicht nur in der Ökumene.
Die ACK-Delegierten äußerten sich erfreut über den Beschluss des Bundesrats, einen Antrag auf Mitgliedschaft im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) zu stellen. Prof. Dr. Uwe Swarat, Professor für Systematische Theologie und Dogmengeschichte an der Theologischen Hochschule Elstal, dankte den ACK-Delegierten, dass sie den nötigen Anstoß gegeben haben, diesen Antrag in Erwägung zu ziehen. Dass der Beschluss zustande kam, sei auch ihr Verdienst gewesen. BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba berichtete, dass der schriftliche Antrag auf Mitgliedschaft bereits beim ÖRK eingegangen sei und dass es nun dauere, bis der Beitrittsprozess vollzogen sei. Vertreter des Bundes seien jedoch zur ÖRK- Vollversammlung vom 31. August bis 8. September in Karlsruhe eingeladen worden
Aus dem Konfessionskundlichen Institut Bensheim war Pfarrer Dr. Lothar Triebel zu Gast und stellte seine Arbeit als Referent für Freikirchen vor. Aufgabe des Konfessionskundlichen Institut sei es, den Nächsten wie sich selbst zu kennen. Dabei liege „das Ziel des ökumenischen Dialogs in einer versöhnten Verschiedenheit der christlichen Kirchen“, so Triebel. In dem Zuge dankte Christoph Stiba ihm für die gute Zusammenarbeit: „Lothar Triebel hat nicht nur Medienerzeugnisse über Freikirchen im Blick, sondern setzt sich auch dafür ein, dass inakzeptable und falsche Darstellungen korrigiert werden.“ Dabei suche er stets den Austausch und habe sich vielfach um Freikirchen verdient gemacht.
Neben den Berichten der ACK-Delegierten aus den einzelnen Landesverbänden informierte Prof. Dr. Dr. Martin Rothkegel, Professor für Kirchengeschichte an der Theologischen Hochschule Elstal, dass der Verein „500 Jahre Täuferbewegung 2025“ für 2022 das dritte Themenheft „gewagt! konsequent leben“ plane. Der freikirchliche Referent der ACK, Pastor Dr. Jochen Wagner, schilderte die Beobachtung, dass die ACK vermehrt wahrgenommen werde, so auch beim Abschlussgottesdienst zur Gebetswoche zur Einheit der Christen im Kölner Dom. Außerdem machte er auf die Pilgerweg-App aufmerksam. Mona Kuntze vom Christinnenrat berichtete von neuen digitalen Formaten wie Online-Werkstätten und lud zum Weltgebetstag der Frauen ein, der am 4. März zum Thema „Zukunftsplan: Hoffnung“ stattfindet. Die ACK-Delegierten unterstrichen das gemeinsame Anliegen, weiterhin das Gespräch mit Christinnen und Christen anderer Konfessionen zu pflegen und auch darüber hinaus Wege zum Gespräch und zur Versöhnung zu suchen.
Ein Artikel von Jasmin Jäger