
Auszeichnung mit dem Siegel SchöpfungsLEITER festlich gefeiert
Gemeinde in Hannover erhält ein ökofaires Zertifikat
Am 2. März wurde der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde am Döhrener Turm in Hannover in einem Festgottesdienst das Zertifikat SchöpfungsLEITER verliehen. Ein Bericht von Ute Zabel, Mitglied im Gemeinde-Arbeitskreis „Weltverantwortung“.
Mit dem Gottesdienst fand ein zweieinhalbjähriger Prozess seinen vorläufigen Abschluss, den der Arbeitskreis „Weltverantwortung“ der Gemeinde angestoßen hatte. Seit 2019 hatte er das Thema Bewahrung der Schöpfung in den Mittelpunkt seiner Aktivitäten gestellt und er entdeckte auf der Suche nach einer Struktur das ökofaire Zertifizierungsprogramm SchöpfungsLEITER der Evangelisch-methodistischen Kirche, welches helfen soll, die Arbeit vor Ort weiterzuentwickeln.
Der festliche Gottesdienst wurde eingerahmt durch großflächige Bilder, die Kinder in einem Malprojekt zum Thema „Schöpfung“ angefertigt hatten. Sie malten die Erde als einen Planeten, den sie beschützen, auf dem sie spielen und sich wohlfühlen können. Und einen großen Apfelbaum, in dem sie klettern, die Früchte genießen und spielen können.
Jasmin Jäger, Pastorin des Bundes Evangelisch-freikirchlicher Gemeinden, predigte eindrucksvoll über Psalm 96. Himmel und Erde sollen jauchzen, Mensch und Schöpfung sollen Gott ehren, das Meer brausen, das Feld fröhlich sein und alle Bäume in Jubel ausbrechen. Satz für Satz entwickelte sie die Vision. Derzeit sei den Bäumen wohl eher zum Klagen zumute. Klimawandel, Hitze und Dürre setzen den Bäumen zu. Aber Gott wird seiner Schöpfung Gerechtigkeit verschaffen. Dann werden alle Bäume jubeln, so wie es der Psalm beschreibt. Gleiches gilt für die Menschen. Sie leiden unter Ungerechtigkeit, Kriegen, Klimaveränderungen, Hunger. Der Psalm skizziert die Neue Welt, die mit Christus schon angebrochen ist. Daraus folgt der Arbeitsauftrag an sie, ihre Nächsten zu lieben und die Schöpfung zu bewahren.
Vor der Überreichung des Zertifikats stellte Dr. Frank Hellberg, Leiter des Arbeitskreises „Weltverantwortung“, die vollständig mit Sprossen ausgestattete Schöpfungsleiter vor. Diese über zwei Meter hohe Leiter hing während des Prozesses gut sichtbar im Gottesdienstraum. Immer, wenn ein Vorhaben aus den Bereichen Bibel, Gemeinde oder Welt abgeschlossen war, wurde im Gottesdienst die nächste Sprosse in die Leiter eingefügt. Außerdem präsentierte er in einem Rückblick Höhepunkte des Engagements. Unter der Überschrift „Weniger ist mehr“ hatte sich die Gemeinde zum Beispiel vor Ostern in wöchentlichen Newslettern und durch persönliche Erfahrungsberichte mit Klimafasten befasst. Des Weiteren wurde eine Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Flüchtlingswohnheimes installiert, welches sich in der Trägerschaft der Gemeinde befindet. Begleitet wurde der Prozess von Dr. Ortrun Onnen, kirchliche Umweltauditorin und Mitglied einer methodistischen Gemeinde in Hamburg, der Frank Hellberg für ihre hilfreiche Unterstützung dankte.
Am Ende überreichte Stefan Weiland, Koordinator des Programms aus der Evangelisch-methodistischen Kirche, Frank Hellberg die drei Jahre gültige Zertifizierungsurkunde und ein Siegel, welches sichtbar an einer Wand befestigt werden kann. Er gratulierte der Gemeinde zu diesem Erfolg, der als erste Gemeinde außerhalb der Evangelisch-methodistischen Kirche diese Auszeichnung zugesprochen wurde.
Ein Artikel von Ute Zabel