Bundesratstagung: „Dein Reich komme! gerecht anders leben“
Kirchenparlament und Glaubenskonferenz vom 8. bis 11. Mai, Bundesgottesdienst am 12. Mai
Die jährliche Bundesratstagung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) findet vom 8. bis 11. Mai 2024 in Kassel statt. Unter dem Thema „Dein Reich komme! gerecht anders leben“ versammeln sich knapp 1.000 Delegierte und Gäste, um Herausforderungen und Chancen der heutigen Zeit zu reflektieren und über Zukunftsperspektiven für den Gemeindebund zu entscheiden. Einige Veranstaltungen werden öffentlich gestreamt.
Das Thema „Dein Reich komme! gerecht anders leben“ ist inspiriert von den Seligpreisungen aus der Bergpredigt Jesu und soll dazu anregen, „nach einem gerechten Leben und nach Gottes Maßstäben“ zu fragen. „In einer Zeit, die von Umbrüchen und Unsicherheiten geprägt ist, kann dieses Thema Orientierung und Ankerpunkt bieten“, so BEFG-Präsident Michael Noss. „Die Bundesratstagung bietet eine wertvolle Plattform für Austausch und gemeinsames Engagement.“
Das vielfältige Programm der Tagung wird am Abend des 8. Mai mit einem inspirierenden Impuls von Andreas Malessa eröffnet. Der baptistische Theologe, Autor und Journalist wird über die ganzheitliche „heilende Wirkung“ der Seligpreisungen auf das Miteinander in Familie und Gesellschaft sprechen sowie über den „erfahrbaren Anbruch des Reiches Gottes, zu dem wir Christinnen und Christen berufen sind“. Sarah Kaiser und Samuel Jersak sorgen für die musikalische Gestaltung des Abends.
Weitere Highlights der Ratstagung sind der Himmelfahrtsgottesdienst am Donnerstagvormittag, der von Diakoninnen und Diakonen des BEFG gestaltet wird, und verschiedene Bibelarbeiten zu neu- und alttestamentlichen Bibeltexten. Darüber hinaus gibt es Foren zu aktuellen gesellschaftlichen und kirchlichen Themen wie „Demokratie und Menschenwürde“ oder zum Abschlussdokument „Kirchengemeinschaft auf dem Weg“ der Lehrgespräche zwischen der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutschlands (VELKD) und dem BEFG. Ein ganz neues Format der Bundesratstagung findet am Freitagabend statt. Unter der Überschrift „Soul, Food and Sharing“ gibt es verschiedene parallel stattfindende Angebote, um „die Seele zu nähren und gemeinsam wertvolle Momente zu erleben“: Improvisationstheater, Möglichkeiten der Stille und des Gebets, „Wohnzimmerworship“ oder „Silent Disco“.
Ein besonderer Schwerpunkt der Sitzungen des Bundesrats liegt auf dem Erneuerungsprozess „Unser Bund 2025 – Zukunft gestalten“. Dieser zielt darauf ab, die Strukturen des BEFG so zu überarbeiten, dass sie dem inhaltlich-missionarischen Anliegen des BEFG dienlich sind und einen größtmöglichen Nutzen für die lokale, regionale und überregionale Arbeit der im Bund zusammengeschlossen Gemeinden darstellen. Christoph Stiba, Generalsekretär des BEFG, sagt dazu: „Der Zukunftsprozess unseres Bundes steht im Einklang mit unserem Ziel, den Gemeinden besser zu dienen und in Übereinstimmung mit den Ressourcen des BEFG zu agieren. Wir freuen uns darauf, auf der Bundesratstagung gemeinsam Ideen und Visionen für die Zukunft zu entwickeln.“
Weitere Tagesordnungspunkte, mit denen sich das höchste Entscheidungsgremium des BEFG beschäftigen wird, sind die Berichte aus den einzelnen Arbeitsbereichen des Bundes, der Entschluss des ChristusForums Deutschland, eigene Körperschaftsrechte anzustreben und sich vom BEFG zu trennen, und die Finanzen des BEFG, der sich durch freiwillige Spenden seiner Mitgliedsgemeinden finanziert.
Am Sonntag nach der Bundesratstagung findet ein gemeinsamer Bundesgottesdienst statt, der aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Schöneberg gestreamt wird. Unter der Überschrift „Dein Reich komme – unterwegs mit Frau Weisheit“ predigt Pastor Michael Schubach aus dem sächsischen Stollberg zu Jakobus 3,13-18. Josephine Dietz, Studentin der Theologischen Hochschule Elstal, geht in einem Poetry-Slam-Beitrag der Frage „Was ist Weisheit?“ nach. Musikalisch wird der Gottesdienst von einer Band der EFG Berlin-Schöneberg zusammen mit dem Musiker Jan Primke gestaltet. Gemeinden und Einzelpersonen an unterschiedlichen Orten sind eingeladen, den Gottesdienst, der auf YouTube übertragen wird, gemeinsam zu feiern. Es wird eine Kollekte für die ukrainische Gemeindegründungsarbeit in Deutschland gesammelt.
Ein Artikel von Julia Grundmann