Child Friendly Spaces

Ein Projektbesuch im Libanon

Child Friendly Spaces ist eines von mehreren Bildungsprojekten, die von German Baptist Aid unterstützt werden. Pastor Frank Wegen berichtet von seinem Besuch bei diesem Projekt im Libanon.

Im Libanon halten sich derzeit knapp 500.000 syrische Flüchtlingskinder auf, von denen weniger als die Hälfte eine Schule besuchen kann. Die Baptisten im Libanon haben sich an verschiedenen Stellen im Land dieser Herausforderung angenommen und sind aktiv geworden. So auch in einer ländlichen Gegend im Norden des Landes, wo sie vor circa fünf Jahren durch die Unterstützung von German Baptist Aid eine Einrichtung eröffnen konnten: Child Friendly Spaces. Das ist ein Konzept, das weltweit in Krisengebieten zum Einsatz kommt. Es bietet den Kindern neben Angeboten zum Lernen und Spielen vor allem einen sicheren Zufluchtsort, an dem sie sich aufhalten und ein kleines Stück Normalität erleben können.

Frank Wegen, Komiteemitglied bei German Baptist Aid, hat die Einrichtung Mitte Juni besucht und ist begeistert von dem Dienst für die Kinder und ihre Familien. Aktuell nehmen knapp 200 Kinder im Alter von sieben bis 13 Jahren im Laufe einer Woche zu festgelegten Zeiten an diesem Programm teil, manche an einem Tag in der Woche, andere auch mehrfach. In der Einrichtung bekommt jedes Kind ein Sandwich, das es vor Ort verzehren muss, erläuterte Michel Sawan, der Projektkoordinator. Zudem erhalten sie einmal im Monat ein Lebensmittel- und Hygienepaket.

Der Alltag vieler Familien ist von Armut und Gewalt geprägt. Sie sind darauf fokussiert, das tägliche Überleben zu sichern. Deshalb erscheint vielen syrischen Eltern Bildung als Nebensache, und sie sehen die Bildung ihrer Kinder nicht als Chance und möglichen Weg aus der Armut. Da sei oft viel Überzeugungsarbeit nötig. Das Mitarbeiterteam wird regelmäßig geschult, gerade auch die Themen rund um den Kindesschutz haben einen wichtigen Stellenwert.

Und was ist, wenn Kinder die Altersgrenze erreicht haben? Frank Wegen erfährt: Für die Kinder, die mit dreizehn Jahren aus dem Programm ausscheiden, weil sie die obere Altersgrenze erreicht haben, wurde ein wöchentliches Treffen eingerichtet. Es ist in etwa wie eine Jugendstunde in Gemeinden, wo über Themen gesprochen wird, die die Teenies bewegen, und es viel Spiel und Spaß gibt. Das Angebot wird gut angenommen. Über die Jahre ist viel Vertrauen gewachsen und die Mitarbeiter sind für die jungen Leute oft die ersten Ansprechpartner und Vertrauenspersonen. Frank Wegen freut sich, wie aus kleinen Anfängen eine in der ganzen Region bekannte und respektierte Einrichtung geworden ist.

Ein Artikel von Frank Wegen