Foto: Helge Eisenberg

Dankbares Feiern bei Sonnenschein

20 Jahre Bildungszentrum Elstal: Ein Ort der Begegnung

Ein fröhliches Fest feierte der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) mit seinen Gästen und Nachbarn am 27. Mai anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Bildungszentrums Elstal.

Rund 500 Gäste sind zum Tag der offenen Tür gekommen und nutzen das schöne Wetter, um das weitläufige Gelände westlich von Berlin kennenzulernen und die vielfältigen Attraktionen für Groß und Klein zu nutzen oder um gute Bekannte zu treffen, alte Erinnerungen aufzufrischen und die schöne Atmosphäre zu genießen. Kinder versuchen mit dem Wasserschlauch der Freiwilligen Feuerwehr Elstal, einen Turm aus leeren Konservendosen umzuspritzen, sportliche Menschen wagen sich auf eine sechs Meter hohe Kletterwand. Jeweils 20 Interessierte besuchen die Mini-Vorlesungen zu Themen wie „Was ist von Luthers Reformation noch heute wichtig für uns?“ und „Ethische Entscheidungen am Lebensende“. Und 70 Menschen ergreifen die Gelegenheit, ein kostenloses Porträtfoto im Rahmen der Aktion „Gottes geliebte Menschen“ von sich anfertigen zu lassen. Überall stehen und sitzen Gruppen von Männern und Frauen. Sie plaudern, essen und lachen. Eine Band der Studenten macht Musik. Es herrscht ein buntes, vergnügtes Treiben.
 
„Heute ist ein Tag der Freude darüber, was entstanden ist!“, sagt BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba während des Festgottesdienstes mit Blick auf Fotos des Geländes, das vor 20 Jahren stark verwildert und heruntergekommen war. 1997 hatte der BEFG seine theologischen Ausbildungsstätten aus Hamburg und Buckow (Märkische Schweiz) zusammengelegt und in Elstal bei Berlin ein Bildungszentrum für die Aus- und Fortbildung der haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeitenden des BEFG neu gebaut. Auch die Geschäftsstelle und die Dienstbereiche des BEFG sowie EBM INTERNATIONAL sind in Elstal ansässig. Während des Zweiten Weltkriegs und zur Zeit der DDR wurde das Gelände als Militärstandort genutzt. Nach dem Abzug der russischen Truppen 1992 wurden die verfallenen Wohnhäuser vom BEFG sorgfältig saniert und renoviert. Nun wohnen Studierende der Theologischen Hochschule Elstal und andere Mieter in den Gebäuden.
 
„Vielen Dank, dass Sie diesen Standort gefunden haben“, sagt der Wustermarker Bürgermeister Holger Schreiber in seinem Grußwort. „Es ist ein Glücksfall, dass Sie diesen Campus hier entwickelt haben. Es ist einer der schönsten Orte in dieser Gemeinde.“ Besonders freue er sich über die Seniorenwohnungen auf dem Gelände. Diese böten den Elstalern und Elstalerinnen die Gelegenheit, im Alter an ihrem Ort wohnen zu bleiben, betont auch Ortsvorsteher Matthias Kunze. Das waren auch die Gedanken einer Mieterin, die zum Tag der offenen Tür gekommen ist und die Neubebauung des Campus vor 20 Jahren aufmerksam verfolgte: „Wir sind damals spazieren gegangen, haben uns das hier angesehen und gedacht, das ist ja schön, da müssen wir später nicht irgendwo anders hin ins Altersheim, sondern können gleich hierbleiben, wenn es soweit ist.“ Seit acht Jahren wohnt die 88-Jährige nun auf dem Gelände und genießt den Blick auf die Natur direkt vor ihrem Fenster.

Eine 38-jährige gebürtige Elstalerin hat das Bildungszentrum über ihre Tochter kennengelernt. Als diese vor 16 Jahren geboren wurde, wurde in den Räumen des Bildungszentrums eine Krabbelgruppe angeboten. Die besuchte sie, es gefiel ihr gut und so kam sie immer wieder auf das Gelände und nutzte auch andere Angebote. „Es ist hier sehr familiär, man fühlt sich wie im Urlaub, wenn man auf den Spielplatz geht, einfach schön“, sagt sie.

Und so ist das Bildungszentrum über die Jahre nicht nur zum Begegnungszentrum für die Angehörigen des BEFG und seine internationalen Gäste geworden, sondern auch für die Menschen im Ort – generationenübergreifend. Das darf gefeiert werden.
 

Ein Artikel von Julia Grundmann