Foto: David Vogt

Der Blick vom Universum in die Gesellschaft zur Nachbarschaft

Ein Konferenzabend mit internationaler Perspektive

„Dich schickt der Himmel – Wie sieht Dein Himmel aus?“ Diese Frage zog sich durch den Konferenzabend zu Himmelfahrt, der von Cintia Malnis aus der EFG München-Holzstraße und Patricia Kabambay-Nkossi, Pastorin der New Life Church in Düsseldorf und BEFG-Präsidiumsmitglied, moderiert wurde. Durch die internationale Perspektive auf diese Frage wurde die große kulturelle Vielfalt innerhalb des BEFG deutlich. Jan Primke, Manuel Schienke, Maren Tielker, Deborah Hofmeister und Roy Asabre aus Hamburg als Special Guest sorgten für die musikalische Gestaltung des Abends.

Gleich zu Beginn der Veranstaltung wurden die Menschen aus dem Publikum eingeladen, sich über diese Frage auszutauschen. Patricia Kabambay-Nkossi nahm Bezug auf die Stelle aus dem Vaterunser, an der es heißt: „Wie im Himmel so auf Erden.“ „Für mich ist der Himmel da, wo sich Gottes Wille zeigt“, sagte sie. Wenn die Schöpfungsgeschichte davon erzähle, dass Gott den Menschen aus einem Erdklumpen geformt habe, dann „bin ich als Mensch ein Teil der Erde“, so Kabambay-Nkossi.

Dr. Efrain Gatuzz

Foto: David Vogt

Agathe Dziuk

Foto: David Vogt

Mauricio da Silva Carvalho

Foto: David Vogt

Dr. Efrain Gatuzz, venezolanischer Astronom am Max-Planck-Institut für extraterrestrische Physik, führte den Blick der Zuschauerinnen und Zuschauer vom Universum auf die Erde: „Das Universum ist riesig. Die Erde ist ein unbedeutender Ort. Nur ein kleiner Planet, der einen gewöhnlichen Stern umkreist.“. Aus astronomischer Sicht sei die Erde angesichts der Größe des Universums ein sehr gewöhnlicher Ort: „Für Gott ist unser Planet jedoch der wichtigste Ort. Denn dort leben wir. Gott sorgt sich um dich und um mich.“

Agathe Dziuk, Referentin für Diakonie und Gesellschaft im BEFG, sprach über Grenzen zwischen den Ländern und über Grenzen zwischen den Menschen. Sie skizzierte, wie sich in der Begegnung von Geflüchteten und Einheimischen letztere oft gerne als vom Himmel geschickt betrachteten, ohne zu bemerken, dass die anderen, die neu ins Land gekommen sind, auch „Himmelsboten“ sein können: „Was wäre, wenn diese Menschen in dieses Land kommen, weil sie geschickt sind, damit wir uns verändern können?“, fragte sie. „Was wäre, wenn die Grenzen in unseren Köpfen wegbrechen und diejenigen, die Teil der Gesellschaft werden wollen, das auch können.“

Cintia Malnis und Patricia Kabambay-Nkossi

Foto: David Vogt

Special Guest Roy Asabre

Foto: David Vogt

Konferenzabend Dich schickt der Himmel

Foto: David Vogt

Mauricio da Silva Carvalho, Pastor der EFG Hamburg-Ottensen, beschrieb, wie er als „kochender Pastor“ die Liebe Gottes erlebbar machen will: „Wenn wir Himmelsgesandte sind, bedeutet es automatisch, dass wir irgendwohin zu irgendjemanden gehen sollen. Da denke ich an Jesus: Er aß und trank mit den Leuten und machte dadurch deutlich, dass er sie so liebte, wie sie sind.“ Als 2015 die Grenzen nach Deutschland für geflüchtete Menschen geöffnet wurden, bot er erstmals einen Kochabend für neue und alte Hamburger und Hamburgerinnen an: „Es trafen Welten aufeinander. Fremde wurden zu Freunden.“ Mittlerweile seien viele verschiedene Kochprojekte entstanden, die immer eine Friedensbotschaft transportierten und Menschen miteinander und mit Gott in Beziehung brächten.

Beim anschließenden Podiumsgespräch erzählten die Vortragenden von ihren persönlichen „Dich schickt der Himmel“-Momenten und dass diese häufig auf Wechselseitigkeit beruhten: „Das, was ich gebe, kriege ich zurück. Oft um ein Vielfaches.“ Zum Abschluss des Abends beteten alle Anwesenden das Vaterunser – jede und jeder in der eigenen Muttersprache.

Ein Artikel von Julia Grundmann