Michael Noss | Christoph Stiba | Birte McCloy

„Dich schickt der Himmel!“ – Bundesratstagung vom 5. bis 7. November

Kirchenparlament erstmals online, mehr junge Delegierte: „Botschaft der Hoffnung weitertragen“

Die Bundesratstagung des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) findet vom 5. bis 7. November mit rund 600 Delegierten und Gästen zum ersten Mal rein digital statt. Auf der Tagesordnung des Kirchenparlaments stehen Wahlen zum Präsidium und zu anderen Gremien sowie weitere zentrale Bundesthemen wie etwa die Aufnahme neuer Gemeinden und der Beschluss über eine mögliche Mitgliedschaft im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK). Das Zweijahresthema „Dich schickt der Himmel“ steht als Motto über dem Bundesrat und dem Bundesgottesdienst am Sonntag. „Damit nehmen wir unseren Auftrag als Christinnen und Christen in dieser Welt in den Blick“, so BEFG-Präsident Michael Noss.

Das Jahresthema befasse sich mit dem Auftrag, so Noss, dass „wir als Nachfolgerinnen und Nachfolger Jesu Gesandte sind, die – gleichsam vom Himmel geschickt – das Evangelium verbreiten und Menschen zu einem Leben mit Jesus Christus einladen“. Die Botschaft der Hoffnung von einem liebenden Gott, „der uns auch in herausfordernden Zeiten die Treue hält“, gelte es weiterzutragen – durch Worte und Taten, die anderen Menschen Mut machen und sie stärken. „Dieser Auftrag ist in der Arbeit unseres Bundes und seiner Gemeinden handlungsleitend und steht somit auch als Leitmotiv über den Entscheidungen, die wir beim Bundesrat gemeinsam treffen.“

Wie der Bund seinen Gemeinden dabei helfen kann, diese Sendung zu leben, wird bei der Konferenz auch Thema sein, wie BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba hervorhebt: „Wir werden das neue ‚Projekt:Revitalisierung‘ vorstellen, das Gemeinden unterstützt, die kraftlos geworden sind.“ Gott könne nicht nur Menschen verändern, sondern auch ganze Gemeinden, die dann „Perspektiven entwickeln und mit neuer Kraft in ihr Umfeld hineinwirken.“

Nachdem die Bundesratstagung 2020 wegen der Corona-Pandemie ausfallen musste, kommt eine 2019 beschlossene Neuerung nun erstmals bei einem Delegiertentreffen des BEFG zum Tragen: Jede Gemeinde kann zusätzlich eine Abgeordnete oder einen Abgeordneten unter 35 Jahren entsenden. Verhandlungsleiterin Birte McCloy freut sich, dass viele Gemeinden davon Gebrauch machen: „Junge Menschen können neue, frische und zukunftsweisende Perspektiven in den Bundesrat einbringen und unsere Freikirche auf diese Weise mitgestalten und prägen. Es ist gut, dass die junge Generation früh die Möglichkeit hat, Verantwortung in unserem Bund zu übernehmen.“

Sechs von dreizehn Mitgliedern des Präsidiums sowie der Präsident oder die Präsidentin des Bundes werden beim diesjährigen Bundesrat gewählt. Zudem werden die Delegierten die Verhandlungsleitung des Bundesrats, die Finanzsachverständigen und die Mitglieder des Kirchengerichts bestimmen. Auf der Tagesordnung steht auch die Entscheidung, ob der BEFG Antrag auf Mitgliedschaft im Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) stellt. Sechs Gemeinden wollen als selbstständige Bundesgemeinden in den BEFG aufgenommen werden. Zudem wird es um die Bundesfinanzen und um Ordnungsänderungen gehen.

Bei einem öffentlich übertragenen Online-Talk am Freitagabend werden Menschen von ihren „Dich schickt der Himmel!“-Momenten erzählen, darunter die Pastorin des ICF Karlsruhe, Sybille Beck, und der Blogger und Podcaster Jason Liesendahl.

Deborah Storek

Alexander Rockstroh

Natalie Georgi, Moderatorin

Der Bundesgottesdienst wird am 7. November ab 10 Uhr per YouTube live aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Berlin-Schöneberg übertragen, in der auch das „Bundesratsstudio“ aufgebaut wird. Deborah Storek, Dozentin für Altes Testament an der Theologischen Hochschule Elstal, und Alexander Rockstroh, Geschäftsführer des ChristusForums im BEFG, werden in ihrer Predigt der Frage nachgehen, wie Christinnen und Christen in der gegenwärtigen Krisenzeit ihren Sendungsauftrag leben können. Gemeinden werden berichten, was es für sie bedeutet, vom Himmel geschickt zu sein. Pop-Kantor Manuel Schienke und der Gospelchor „UpToYou“ werden die Musik gestalten.

„Nachdem 7.000 bis 8.000 Menschen an unserem Gottesdienst im Sommer online teilgenommen haben, freue ich mich sehr darauf, dass wir diese besondere Form der Bundesgemeinschaft auch zum Abschluss unserer Bundesratstagung wieder erleben werden“, so BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba.

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber