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Die Himmelfahrt Jesu und die Sendung der Christen in die Welt

Himmelfahrtsgottesdienst auf der Bundesratstagung

Einen besseren Auftakt zur Bundesratstagung als einen Gottesdienst kann es ja gar nicht geben. Wie im letzten Jahr stand das Motto „Dich schickt der Himmel“ im Mittelpunkt.

Eigentlich könnte man dieses Thema noch ein paar Jahre lang beibehalten. Denn darum geht es: Gottes Mission zu folgen und sich von ihm schicken zu lassen. Nicht nur in diesem Jahr und in diesem Gemeindebund, sondern bei allen Menschen, die Christus nachfolgen.

Bevor der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), Alan Donaldson, die Predigt hielt, stellte ihn Christoph Stiba, der Generalsekretär des BEFG, ihn im Interview vor. Zwei Dinge, die man im Gedächtnis behält: Er stammt aus Schottland und wohnt mit seiner Frau auf einem Hausboot.

Die letzte Interviewfrage schlug den Bogen zum Jahresthema. Christoph Stiba wollte von Donaldson wissen: „Bei welcher Gelegenheit hast du am stärksten empfunden, dass der Himmel jemanden geschickt hat?“ Als Antwort gab es eine kleine Geschichte: Im zarten Alter von 18 Monaten hatte Alan gelernt, Treppen hinauf zu krabbeln. Das tat er auch in dem Hotel, in dem die Familie den Urlaub verbrachte. Im vierten Stock fehlte im Geländer eine Strebe, Alan stürzte hinab – und landete genau in seinem Kinderwagen, den sein Großvater gerade in diesem Augenblick wegen des einsetzenden Regens hineingeholt und unten an der Treppe eingestellt hatte. Auch wenn er sich heute natürlich nicht mehr daran erinnern kann: Das war ein entscheidender Augenblick für sein Leben.

Alan Donaldson, EBF-Generalsekretär

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Christoph Stiba, BEFG-Generalsekretär

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v.l.n.r.: Thomas Klammt, Alan Donaldson, Christoph Stiba

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Welche solcher prägenden Augenblicke, so Donaldson, gab es im Leben Jesu? Matthäus hebt eine Reihe von Ereignissen hervor, die auf einem Berg oder Hügel stattfanden: die Bergpredigt, die Verklärung, durchbetete Nächte auf dem Ölberg, die Kreuzigung auf Golgatha und schließlich die Himmelfahrt auf einem nicht näher benannten Hügel. Für Lukas war die Himmelfahrt so wichtig, dass er gleich zweimal davon erzählt – einmal am Ende seines Evangeliums und dann im ersten Kapitel der Apostelgeschichte. Die Jünger waren nach der Himmelfahrt Jesu zunächst verwirrt, wussten nicht, woran sie waren – uns aber schenkt dieser Augenblick Orientierung, und zwar auf dreifache Weise. Ausgehend von Philipper 2,5ff erläuterte Donaldson, dass uns die Himmelfahrt Jesu erstens einen neuen Blick auf die Größe Gottes schenkt. Er hat alles unter Kontrolle. Seine Macht ist nicht nur auf die Erde beschränkt. Zweitens schenkt uns die Himmelfahrt einen neuen Blick auf unsere Errettung: Die Sünde ist besiegt. Und drittens ist die Himmelfahrt mit dem Missionsauftrag verknüpft. Die Verfasser der biblischen Bücher wussten durchaus, dass das Leben nicht einfach ist, und Zeugnis zu geben schon gar nicht. Doch wir müssen und können nicht darauf warten, bis sich alles zum Besseren wendet. Jesus ist in den Himmel aufgefahren, an einen Ort, an dem er für uns betet. Er schickt uns heute in die Welt – und wir gehen nicht allein.

Worship während des Gottesdienstes

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Worship

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Alan Donaldson, EBF-Generalsekretär

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Nach der Predigt stellte David Kröker, im ChristusForum Deutschland verantwortlich für Gemeindegründung, Armbändchen mit dem Aufdruck #DerNächsteBitte vor, die auf allen Tischen für die Teilnehmenden bereitlagen. Diese Bundesaktion soll uns daran erinnern, uns von Gott aussenden zu lassen und ihn zu fragen, wem wir der Nächste sein können.

Musikalisch wurde der Gottesdienst in bewährter und begeisternder Weise von Jan Primke und Band gestaltet. Die Kollekte zugunsten des EBF ergab 4.912,80 Euro.

Ein Artikel von Wolfgang Günter, Die Gemeinde