Die Schöpfung wartet auf uns!

Bericht vom Kastellanswochenende in Elstal

Vom 6. bis 8. September fand das Kastellanswochenende in Elstal statt. Alle, die in den Gemeinden für „Haus und Hof“ zuständig sind, waren eingeladen, sich auszustauschen und miteinander zu feiern. Inhaltlich ging es in diesem Jahr um Nachhaltigkeit und Klimaneutralität von Gemeindehäusern.

„Denn das ängstliche Harren der Kreatur wartet darauf, dass die Kinder Gottes offenbar werden.  … . (Aus Röm. 8,19)
Es geht uns als Christen etwas an, wenn Raubbau an der uns anvertrauten Schöpfung geschieht und wenn Menschen unter Hochwasser, Trockenheit und unerträglicher Hitze leiden. „Nachhaltig leben“ bedeutet, nicht mehr Ressourcen zu verbrauchen, als uns zur gleichen Zeit (von Gott) zur Verfügung gestellt werden. „Nachhaltig leben“ bedeutet auch, so wie in der Natur keinen Abfall zu produzieren, sondern das, was wir nicht mehr brauchen, einer neuen Wertschöpfung zukommen zu lassen. Was hat das mit unseren Gemeinden und mit denen, die dort für Haus und Hof verantwortlich sind, zu tun? Sehr viel, so ein Ergebnis des diesjährigen Kastellanswochenendes: Wir bauen, wir putzen, wir essen und feiern. Wir heizen, kühlen, brauchen Licht und Wasser.

Gleich drei engagierte Mitglieder aus unserem Bund haben mit ihrer Expertise dem Thema Leben eingehaucht. Gustav Kannwischer gab als Architekt einen Einblick, welche Bedeutung die drei Rs - Reduce (Abfallvermeidung), Reuse (Wiederverwendung) und Recycle (Rohstoffe aus Abfällen gewinnen) – bei baulichen Maßnahmen spielen. Michael Meier stellte als Ingenieur Projekte vor, bei denen seine Firma nachhaltige Heizkonzepte entwickelt und umgesetzt hat. Und die SchöpfungsLEITER als ökofaires Zertifizierungsprogramm wurde von Frank Hellberg präsentiert, dessen Gemeinde diesen Prozess gerade durchläuft und bei dem biblisch-spirituelle, gemeindealltägliche und soziale Aspekte dazu gehören.

Ein Fazit am Ende der Tagung war, dass sich unsere Gemeindeleitungen mehr für Nachhaltigkeit einsetzen sollten und die gesamte Gemeinde einbezogen werden muss – so wie bei dem Projekt SchöpfungsLEITER. Diejenigen, die für Haus und Hof verantwortlich sind, können die Herausforderungen nicht allein tragen.

Neben dem inhaltlichen Austausch, bei dem auch die Teilnehmenden ihre Erfahrungen einbrachten – vom Wiederaufbau nach der Flutkatastrophe bis hin zu den Hühnern auf dem Gemeindegrundstück – gab es viel Zeit zu persönliche Gesprächen und zum Feiern. Auch beim Abschluss-Gottesdienst – bei dem das Gebet füreinander und die Sendung zurück in den Gemeindealttag wichtige Elemente darstellten – zeigte sich, wie gut das Miteinander am Wochenende erlebt wurde. Der Austausch zwischen alten Hasen, die seit 20 Jahren zum Kastellanswochenende kommen, echten Frischlingen, die erst vor kurzem ihren Dienst begonnen haben und den Referenten war authentisch, intensiv und ermutigend.

Das nächste „Kastellanswochenende“ findet im September 2026 statt und hat das Thema „Arbeiten für das Reich Gottes ohne Burnout“.

Ein Artikel von Silke Sommerkamp