Volker Bohle, Regina Claas, Christoph Stiba

Erleben, was Gott in dieser Welt bewirkt

BEFG startet Partnerschaft mit den Baptisten in Namibia

Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) macht sich auf den Weg einer Partnerschaft mit der National Baptist Convention of Namibia (NBCN). Über Chancen und Ziele der Partnerschaft mit dem südwestafrikanischen Land berichteten auf der Bundesratstagung Koordinatorin Regina Claas, Präsidiumsmitglied Volker Bohle und Generalsekretär Christoph Stiba. „Der Blick über den eigenen Tellerrand kann für beide Seiten eine echte Bereicherung sein“, wie Claas hervorhob.

Die ehemalige BEFG-Generalsekretärin Regina Claas, die in den letzten Jahren als Missionarin von EBM INTERNATIONAL im südlichen Afrika gearbeitet hat, beleuchtete zunächst die Perspektive des afrikanischen Bundes: Es sei „den Namibiern wichtig, zu Baptisten aus einem nichtafrikanischen Land in Beziehung zu treten, um ihren Horizont zu erweitern, sich über das Glaubens- und Gemeindeleben und die Missionsarbeit auszutauschen und sich gegenseitig beim Gemeindebau zu unterstützen.“ Auch finanzielle Unterstützung für die besonderen Herausforderungen in ihrem Land sei ein Aspekt, wie die deutsche Koordinatorin der Partnerschaft berichtete. „Umgekehrt brauchen wir auch die Namibier als Schwestern und Brüder, die ihren Glauben unter ganz anderen Bedingungen leben als wir, und die Gott oftmals auf eine ganz unmittelbare Weise erfahren, die uns vielleicht fremd geworden ist“, so Claas. „Es tut auch uns gut, über den eigenen Tellerrand zu schauen und die Welt aus der Perspektive anderer Kulturen und Glaubensformen wahrzunehmen. So wächst unser Verständnis für das, was Gott in dieser Welt bewirkt.“

BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba betonte, nach den positiven Erfahrungen mit den zurückliegenden Partnerschaften des BEFG mit den Baptistenbünden in Malawi und Südafrika freue er sich sehr auf das Miteinander. „Es gibt gemeinsame Erfahrungs- und Lernfelder, in denen wir uns gegenseitig unterstützen können, etwa in Mission und Diakonie oder der Frauenarbeit, in der die Namibier sehr stark aufgestellt sind.“ Auch die Aufarbeitung der Kolonialgeschichte sei ein wichtiges Thema für die Partnerschaft mit der NBCN, so Stiba.

Präsidiumsmitglied Pastor Bohle, der viele Jahre als Afrika-Referent für EBM INTERNATIONAL gearbeitet hat und jetzt Pastor einer Berliner Ortsgemeinde ist, stellte das Konzept einer In Via Partnerschaft „auf dem Weg“ vor. „In einer ersten Phase wird es bis 2023 darum gehen, dass Menschen aus unserem und dem namibischen Bund einander kennenlernen und wir Erwartungen an die Partnerschaft formulieren. In einer zweiten Phase wollen wir bis 2027 miteinander in ganz unterschiedlichen Projekten unterwegs sein. Danach sollen Beziehungen auf Ebene von Ortsgemeinden weiterentwickelt und gepflegt werden.“ Hierin werde deutlich, dass das Miteinander über die Leitungsebene hinausgehen soll, wie Bohle mit Verweis auf die Partnerschaft mit Malawi hervorhob: „Wir freuen uns, wenn wieder deutsche Gemeinden eine Partnerschaft mit einer namibischen Gemeinde starten, was den eigenen Glaubenshorizont erweitern und bereichern kann!“

Auf der Seite www.befg.de/Namibia werden die Grundsätze, Ziele, Phasen und mögliche Konkretisierungen der Partnerschaft ausführlich vorgestellt. 

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber