Fest für Flüchtlinge
Gutes Miteinander in der EFG Andernach
Die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Andernach feierte am Samstag, dem 15. Oktober gemeinsam mit Flüchtlingen der Stadt ein Fest im Gemeindehaus. Die Veranstaltung war in Zusammenarbeit mit dem Migrationsdienst der Stadt Andernach vorbereitet worden. Durch die ehrenamtliche Mitarbeit einiger Gemeindemitglieder waren Kontakte zur Flüchtlingshilfe entstanden. In der Gemeinde war lange überlegt worden, wie man sich angesichts der Not vieler Menschen aus den Kriegsgebieten engagieren kann. Denn es stand außer Frage, dass in dieser schwierigen politischen Lage Christen herausgefordert sind, Nächstenliebe ganz praktisch umzusetzen. Das Fest sollte zunächst einmal ein positives Signal setzen, gerade in Zeiten, wo die Willkommenskultur mancherorts abgekühlt ist und sich Ernüchterung begleitet von Ängsten oder auch Ablehnung ausbreitet.
Der Pianist und Sänger Waldemar Grab, der für das Fest engagiert wurde, schuf durch seine positive Ausstrahlung sehr schnell eine gute Atmosphäre. Er nahm die Zuhörer mit auf eine musikalische Weltreise und überwand so Grenzen und Zäune. Ein liebevoll hergerichtetes Buffet machte deutlich, dass man gerne gibt und miteinander teilt. Die Gemeinde war sehr dankbar, dass über 50 Flüchtlinge und ehrenamtliche Helfer gekommen waren, so dass der Gemeindesaal, wo man an Tischen gemütlich zusammen saß, gut gefüllt war. In einem kurzen Wort an die Gäste wurde deutlich, dass die Gemeinde ihr Engagement aus dem christlichen Glauben heraus ableitet. Außerdem wurde erwähnt, dass in der Bibel über 100 Mal allein von der Liebe zu Ausländern gesprochen wird. Zwei Dolmetscherinnen übersetzten in die Sprachen Farsi und Arabisch, da die meisten der Anwesenden aus Afghanistan und Syrien stammten. Es wurden viele Kontakte geknüpft und interessante Gespräche geführt. Auch beim gemeinsamen Aufräumen am Ende war ein gutes Miteinander spürbar.
Weiterführend gehen die Ideen der Gemeinde vor allem in die Richtung, das Gemeindehaus unter der Woche für Flüchtlinge zu öffnen als Café-Treff, um Kontaktmöglichkeiten zu schaffen, aber auch dem Bedürfnis der Flüchtlinge zu entsprechen, aus ihren oft beengten Wohnsituationen heraus zu kommen zum Beispiel um in Ruhe lernen zu können. Die Gemeindeleitung steht hier im Kontakt mit der Flüchtlingsarbeit der Stadt Andernach.
Außerdem hat sich ein kleiner Bibelkreis gebildet, an dem beim ersten Mal vier Flüchtlinge aus vier verschiedenen Ländern teilgenommen haben, die Christen sind und weiter kommen wollen im Glauben. Am Sonntag nach dem Fest kam ein Christ aus dem Iran in den Gottesdienst. Er hatte durch das Fest die Gemeinde kennen gelernt. Auch dies war für die Gemeindemitglieder eine große Freude.
Die Förderung der Flüchtlingsarbeit durch den BEFG mit einem Zuschuss von 300€ war sehr ermutigend für die 40 Mitglieder der kleinen Gemeinde, zeigte sich doch darin, dass ihre Bemühungen geschätzt werden und den Zielen des Bundes entsprechen.
Ein Artikel von Dr. Anette Dörr