Finanzen des Bundes: Es gibt einiges zu tun
Dank für Unterstützung – positiver Haushalt 2021 und Rücklagenbildung
Im Finanzbericht auf der Bundesratstagung dankte der kaufmännische Geschäftsführer des BEFG, Volker Springer, allen Gemeinden sowie Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung, stellte die aktuellen Haushaltszahlen vor und kündigte mit Blick auf die kommenden Jahre Konsolidie-rungsmaßnahmen an.
Das Ergebnis für das zurückliegende Haushaltsjahr 2021 weist mit 21.000 Euro ein leichtes Plus auf. Die Auswirkungen der Pandemie seien weiterhin spürbar, so Springer. Durch die vielen Veranstaltungsabsagen mussten weniger Honorare, Mieten, Reisekosten und ähnliches gezahlt werden. Dagegen fehlten auf der anderen Seite eine Reihe von Teilnehmerbeiträgen. Mittlerweile sei es jedoch zu einer Normalisierung bei den Präsenzveranstaltungen gekommen. „Der Corona-Effekt schwindet, was auch in den Planungen für 2022 berücksichtigt wurde“, berichtete der kaufmännische Geschäftsführer.
2021 hätten zudem Objektverkäufe aufgelöster Gemeinden die Einnahmenseite positiv beeinflusst. „Das sind einmalige Effekte, die wir in unseren Planungen nicht berücksichtigen. Diese Einnahmen wurden vollständig den Rücklagen zugeführt, vorwiegend mit dem missionarischen Ziel, Gemeindeneugründungen zu fördern.“
Die rückläufigen Mitgliederzahlen in den Gemeinden haben bereits seit 2020 erkennbare Auswirkungen auf die Bundesbeitragszahlungen. Die Spenden an das Bundesopfer waren 2021 deutlich rückläufig. Dementsprechend schwierig habe sich auch die Planung für den Haushalt 2022 gestaltet.
Der kaufmännische Geschäftsführer blickte angesichts sinkender Einnahmen noch weiter in die Zukunft. „Das Einsparpotential bei den Kosten ist inzwischen stark begrenzt. Der Druck auf den Haushalt wächst.“ Eine Umstrukturierung sei nötig – mit dem Ziel, das Kostenniveau zu senken. Diesen Ansatz unterstrich auch das Präsidium: „Der Haushaltplan 2022 ist strukturell defizitär, die Mitgliederzahlen rückläufig. Das macht eine Konsolidierung unumgänglich“, betonte die Vorsitzende des Finanzausschusses Dorothee Oesemann.
Für Springer ist klar: „Die Haushaltsplanung 2022 gibt uns einen Vorgeschmack auf die bevorstehenden Konsolidierungserfordernisse. Es gibt in den nächsten Jahren einiges zu tun – in allen Dienstbereichen des Bundes, für uns als Bundesgemeinschaft mit allen Mitgliedsgemeinden, gemeinsam mit den Landesverbänden und den Gemeindejugendwerken.“
Die Notwendigkeit zeige sich auch mit Blick auf die bisherigen Entwicklungen im laufenden Haushaltsjahr. Nach den beiden Corona-Jahren würden die beiden wichtigsten Einnahmepositionen jetzt noch mehr an Bedeutung gewinnen. Insbesondere das Bundesopfer sei bis dato zu niedrig. „Wir freuen uns über jede Spende zur Förderung unserer gemeinsamen Bundesarbeit. Und wir bitten alle Gemeinden, sich in der von den Delegierten beschlossenen Höhe an den Bundesbeiträgen zu beteiligen!“
Für das kommende Jahr beschlossen die Delegierten eine Erhöhung der Bundesbeiträge um 1,50 Euro auf dann 74,50 Euro pro Jahr und Mitglied. Insbesondere unter Berücksichtigung der Inflationsrate sei das eine moderate Erhöhung im Bereich der erwartbaren Tariferhöhung.
Präsidium und die Finanzsachverständigen des Bundesrates dankten Springer und seinem Team ausdrücklich für ihr Engagement, für die offene, konstruktive und zielorientierte Zusammenarbeit. Einen weiteren Dank richteten sie an alle Gemeinden und die vielen Einzelspenderinnen und -spender.
Dem schloss sich auch Volker Springer an und verwies dabei besonders auf die hohe Spendenbereitschaft in der Bundesgemeinschaft. Über 1,6 Millionen Euro wurden für die Flutopfer gesammelt. Und auch im laufenden Jahr wurden bereits fast 1,6 Millionen für die Opfer des Ukraine-Krieges gespendet.
Rückblickend auf die Bundesratstagung hält Volker Springer fest: „Es ist bewegend zu sehen, wie sich die Bundesgemeinschaft für in Not Geratene einsetzt und diese auch mit hohem finanziellen Engagement unterstützt. Wir sind imstande, Großes zu leisten. Das stimmt mich auch für die kommenden Herausforderungen für den Bund selbst hoffnungsvoll!“
Ein Artikel von Timo Neumann