
v.l.n.r.: Ralf Dziewas, Darrell Jackson, Andreas Heiser
Foto: Benjamin Tegtmeyer
Global vernetzt theologische Bildung fördern
Partnerschaft der Theologischen Hochschulen Elstal und Ewersbach mit Whitley College in Australien
Theologische Ausbildung und Forschung global vernetzt stärken, um gemeinsam den Auftrag Christi in dieser Welt umzusetzen: Mit diesem Ziel haben sich zwei freikirchliche Hochschulen aus Deutschland und eine theologische Hochschule aus Australien zu einer in dieser Form bisher einzigartigen trilateralen Partnerschaft zusammengetan. Das Whitley College in Melbourne, die Theologischen Hochschule Elstal und die Theologische Hochschule Ewersbach wollen für Studierende und Dozierende Austauschmöglichkeiten im jeweils anderen Land schaffen. Auch die Betreuung von Doktorarbeiten ist geplant.
Anfang April unterzeichneten Vertreter der drei Hochschulen eine Partnerschaftsvereinbarung. Darrell Jackson, Principal des Whitley College und Professor für Missionswissenschaft an der baptistischen Hochschule im Bundesstaat Victoria, hob die großen Chancen der Partnerschaft hervor: „Sie wird den Gemeindebünden, zu denen wir gehören, ebenso dienen wie den Studierenden, die uns für ihre pastorale Ausbildung anvertraut sind. Und die Partnerschaft wird den Teil unserer Mission stärken, der darin besteht, Gottes Volk für seinen Dienst vorzubereiten.“
Prof. Dr. Andreas Heiser, Rektor der TH Ewersbach des Bundes Freier evangelischer Gemeinden, hob ebenfalls den späteren Dienst der Abgänger der Hochschulen hervor: „Ich freue mich zu sehen, wie wir als Ausbildungsstätten aus dem uns verbindenden Glauben an Jesus Christus heraus gemeinsam dazu beitragen, dass Menschen ausgebildet werden, seine Gemeinde in unterschiedlichen Kontexten zu bauen.“ Prof. Dr. Ralf Dziewas, Prorektor und Professor für Diakoniewissenschaft an der TH Elstal des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden, beschrieb es als „eine große Chance, dass wir als freikirchliche Hochschulen nun eine australische Hochschule als festen Kooperationspartner haben, der konfessionsverbindend einen Austausch von Studierenden und Lehrenden ermöglicht.“
Zum Kernteam, das die Partnerschaft vorantreiben wird, gehören drei Professoren, deren Arbeitsschwerpunkt die Mission ist. Hierzu merkte Darrell Jackson mit Verweis auf den sogenannten Missionsbefehl in Matthäus 28 an: „Bei unserer Vereinbarung geht es um weit mehr als eine finanzielle Notwendigkeit oder das institutionelle Überleben – sie ist eine mutige und demütige Entscheidung, dass wir dem Ruf Christi zum Dienst für ‚alle Völker‘ gerecht werden möchten.“

v.l.n.r.: Carsten Claußen, Matthias Ehmann, Andreas Heiser, Darrell Jackson, Joshua Searle
Foto: Benjamin Tegtmeyer
Prof. Dr. Joshua Searle, Professor für Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der TH Elstal, betonte den Aspekt der Völkerverständigung: „In einer Zeit, in der weltweit Barrieren errichtet werden, ist dieser Kooperationsvertrag ein kleines, aber bedeutendes Beispiel dafür, wie Freundschaften und gelingende Zusammenarbeit über Grenzen von Sprache und Nationalität hinweg entstehen können.“ Prof. Dr. (UNISA) Matthias Ehmann, Professor für Missionswissenschaft und Interkulturelle Theologie an der TH Ewersbach, verwies auf das, was über Ländergrenzen verbindet: „In einer global vernetzten Welt ist es umso wichtiger, dass Studierende auch einige Zeit in einem internationalen Kontext lernen können. Mit Whitley verbindet uns der Fokus auf unseren gelebten Glauben, gemeindebezogene Forschung und der Dienst am Nächsten.“
Prof. Dr. Carsten Claußen, Studienleiter und Professor für Neues Testament an der TH Elstal, berichtete am Rande der Unterzeichnung über die Vorgeschichte und zeigte Chancen der Partnerschaft auf: „Als ich vergangenen Sommer Darrell Jackson und das baptistische Whitley College in Melbourne besuchte, wurde ich sehr herzlich empfangen. Dass wir jetzt nur wenige Monate später eine Kooperation haben, finde ich großartig. Die Situation der Baptistengemeinden im Süden Australiens ist sehr ermutigend. Vom Studium am Whitley College können wir viel lernen. Ich hoffe, dass sich bald einzelne Studierende auf den Weg zu einem Auslandsstudium am anderen Ende der Welt machen.“
Ein Artikel von Dr. Michael Gruber