Gottes Gaben weitergeben

Erntedank-Spenden für humanitäre Hilfe

Traditionell bittet der BEFG zu Erntedank um Spenden für überregionale Projekte, durch die Menschen Gottes Liebe konkret erfahren. Nach diesem dürren Sommer und großen Ernteausfällen werde das Fest vielerorts möglicherweise in einem anderen Licht wahrgenommen, so BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba. „Verhungern muss hierzulande trotzdem niemand. Doch das ist nicht überall auf der Welt so.“

So sei Erntedank nicht nur Anlass, Gott dafür zu danken, dass er uns mit Nahrung, Wasser und vielen anderen Gaben versorgt. „Zu Erntedank denken wir auch an jene Menschen, deren Ernten tatsächlich nicht ausreichen, die kein sauberes Trinkwasser haben, denen Kleidung, medizinische Versorgung oder grundlegende Schulbildung fehlen. Wir geben von den Gaben, die Gott uns geschenkt hat“, so Stiba.

In diesem Jahr lädt der Bund Einzelpersonen postalisch und auf seiner Internetseite dazu ein, dies mit einer Spende an German Baptist Aid (GBAid) zu tun. „Durch die wertvolle Arbeit mit unseren Partnern vor Ort erfahren unzählige Menschen Gottes Liebe in Wort und Tat“, heißt es in dem Spendenaufruf. GBAid fördert über 50 humanitäre Hilfsprojekte in Osteuropa und Nahost.

Im Juni reisten Joachim Gnep und Frank Wegen für GBAid nach Jordanien und in den Libanon, um sich unterstützte Projekte anzusehen – unter anderem die Seifenwerkstatt des Zarqa Life Centers in Jordanien. „Das baptistische Hilfsprojekt fördert Frauen gezielt und nachhaltig und hilft ihnen dabei, ein eigenes Einkommen zu generieren“, so Wegen. Diese syrischen Frauen haben unvorstellbares Leid hinter sich. „Eine Frau hat davon erzählt, wie ihr siebzehnjähriger Sohn durch einen Kopfschuss getötet und ihr Mann durch Folter arbeitsunfähig wurde. Eine andere hat uns auf ihrem Handy Bilder ihres zerstörten und in Trümmern liegenden Hauses in Syrien gezeigt, das sie zurücklassen musste“, berichtet Joachim Gnep. In der Werkstatt fühlten sie sich wertgeschätzt und angenommen, schauten nach vorn, könnten sogar wieder lachen. „Die Frau, die ihren Sohn verloren hat, erzählte, dass ihr jemand einen Jesusfilm geschenkt hat. Sie hat ihn sich zusammen mit ihrem Mann angeschaut und am Ende wehmütig gesagt: Wenn dieser Jesus heute leben würde, er würde uns in unserer Not sicher auch helfen. In der darauffolgenden Nacht sei ihr Jesus im Traum erschienen und habe zu ihr gesagt: Es gibt mich tatsächlich und ich helfe dir. Diese Frau hat neuen Lebensmut gewonnen und hat mittlerweile in der Seifenwerkstatt Verantwortung übernommen.“

Mit den eingehenden Erntedank-Spenden an German Baptist Aid wird eine Vielzahl solcher Projekte in Nahost und in Osteuropa unterstützt.

Ein Artikel von Timo Neumann