Gottes wunderbares Wirken hautnah miterleben

Konsultationstag „Deutsch-Persische Gemeindeentwicklung“

In den letzten 15 Jahren sind große Bewegungen von Muslimen hin zu Christus festzustellen. In Deutschland erleben wir das besonders durch die vielen Menschen aus dem Iran, die sich für den Glauben interessieren, sich taufen lassen und unseren Gemeinden anschließen. Durch regionale Treffen wie den Konsultationstag „Deutsch-Persische Gemeindeentwicklung“ am 12. November sollen der Austausch von Erfahrungen und die Ermutigung dieser Gemeinden gefördert werden. Dabei können  Gemeinden, die erst am Anfang einer Flüchtlingsarbeit stehen, und solche, die bereits zahlreiche Iraner integriert haben, voneinander lernen.

30 Leute aus 12 Gemeinden von Flensburg bis Halberstadt haben an dem Konsultationstag teilgenommen, unter ihnen Pastor Volkmar Glöckner aus Lübeck: „Es ist ermutigend zu sehen, dass viele Gemeinden ähnliche Erfahrungen machen und sich mit den gleichen Fragen beschäftigen wie wir. Es ist ein Geschenk, so hautnah miterleben zu dürfen, dass wir Teil des wunderbaren Wirkens Gottes in dieser Zeit sind!“

Sehr eindrücklich berichteten Omid Homayouni und Edwin Witt aus der Gemeinde Varel, die mittlerweile etwa zur Hälfte aus Deutschen und aus Iranern besteht. Die beiden bieten viel praktische Hilfe für Asylsuchende an, ebenso wie eine intensive Integration ins Gemeindeleben, z.B. durch Gemeindefreizeiten oder Alphakurse.

Bei den Berichten aus den anderen Gemeinden zeigte sich der große Bedarf, die Arbeit durch geeignete Materialien und Hilfsmittel zu unterstützen, wie auch die seelsorglichen Herausforderungen und die Veränderungen des Gemeindelebens gründlich zu begleiten. Deshalb soll eine bereits vorhandene Materialsammlung für deutsch-persische Gemeindearbeit in den nächsten Monaten erweitert werden und ein Glaubenskurs und eine Liedersammlung auf Deutsch-Farsi erscheinen.

In vier Arbeitsgruppen wurde konkreter über die Fragen von Gottesdienstgestaltung, Glaubenskursen, Asylverfahren und Integration gesprochen. Dabei waren natürlich auch die Erfahrungen der fünf anwesenden Iraner sehr hilfreich. „Ich bin von dieser Entwicklung überrascht worden“, sagte Gastgeber Pastor Helge Frey in Bezug auf die vielen Iranerinnen und Iraner in seiner Gemeinde, „Erst einmal haben wir nur reagiert. Inzwischen ist es längst an der Zeit, sich Gedanken darüber zu machen, wie wir eine gemeinsame Zukunft von Herkunftsdeutschen und Geflüchteten in unseren Gemeinden gestalten können. Dazu hat dieser Tag beitragen können.“ Auch die anderen Teilnehmer und Teilnehmerinnen des Treffens in Kiel waren sehr dankbar für das Treffen und den intensiven Erfahrungsaustausch, oder wie Nis Holger Hansen es formulierte: „Es war schön, so viel Liebe auf einen Haufen zu sehen.“

Im nächsten Jahr wird es weitere regionale Konsultationstreffen zur deutsch-persischen Gemeindeentwicklung geben, die auch bei der „AmPuls-Konferenz“ im Januar in München ein wichtiges Thema ist.

Ein Artikel von Thomas Klammt