Große Bewegung von Iranern zum christlichen Glauben

Segen und Herausforderung für die BEFG-Gemeinden

Viele Menschen aus dem Iran und Afghanistan finden in Deutschland zum christlichen Glauben. Diese Entwicklung hinterlässt auch im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) deutliche Spuren, wie eine aktuelle Umfrage unter den Gemeinden der Freikirche ergeben hat. „Unsere Gemeinden erleben an dieser Stelle einen außergewöhnlichen Segen Gottes und stehen zugleich vor großen Veränderungen und Herausforderungen“, sagt Thomas Klammt, BEFG-Referent für Integration und Migration, der die Umfrage initiiert hat. Um diese Gemeinden zu unterstützen, bietet der Gemeindebund Angebote für die deutsch-persische Gemeindeentwicklung an.

An der Umfrage nahmen 46 Gemeinden teil, in denen 2015 und 2016 mehr als 700 Menschen aus dem Iran und Afghanistan getauft und aufgenommen wurden, davon fast die Hälfte allein in fünf Gemeinden in Düsseldorf, Dortmund, Braunschweig, Berlin und Mainz. Sechs weitere Gemeinden haben mindestens 20 neue farsisprachige Mitglieder, nämlich in Halle, Kirchheim, Lübeck, Magdeburg, Stralsund und Varel.

In über 30 Gemeinden werden mittlerweile zumindest Teile des Gottesdienstes auf Farsi übersetzt. Bibeltexte und Lieder werden zweisprachig eingeblendet, die Predigt wird simultan übersetzt und kann per Kopfhörer oder Handy auf Farsi gehört werden. Außerdem bieten viele Gemeinden Deutschkurse, Begegnungscafés, rechtliche und praktische Unterstützung für die neuen Freunde und Mitglieder an, die sie in Hauskreisen, durch Feste und Gemeindefreizeiten integrieren.

Taufen werden immer durch gründliche Glaubenskurse vorbereitet. Für Taufgespräche und -zeugnisse nehmen die Gemeinden Übersetzung in Anspruch. „Bei uns gibt es keine ‚Massentaufen‘, sondern jeder einzelne Mensch wird auf das Bekenntnis des persönlichen Glaubens hin getauft“, sagt Thomas Klammt. „Die Gemeinden erleben aber durchaus Tauffeste, bei denen mehr als 10, ja auch schon mal über 40 Menschen an einem Sonntag getauft werden.“

Gemeinden, die solch große Gruppen von Neugetauften aufnehmen, sind dadurch enorm herausgefordert: Wie kann die geistliche Begleitung dieser neuen Mitglieder laufen? Wie verkraftet die Gemeinde die Veränderungen, die durch so viele Zugänge auf sie zukommen?

Damit es gelingt, mit den Menschen aus dem Iran und Afghanistan auf Dauer einen guten gemeinsamen Weg zu gehen, werden der Dienstbereich Mission und die Evangelisch-Freikirchliche Akademie Elstal in den kommenden Monaten verschiedene Hilfen zur deutsch-persischen Gemeindeentwicklung anbieten.

Mit den Leitern der am stärksten engagierten Gemeinden will Thomas Klammt ein Kompetenzteam bilden, in dem Erfahrungen und Material ausgetauscht, strategische Fragen besprochen und Gebetsanliegen geteilt werden. Noch in diesem Jahr wird ein Materialpool entwickelt – mit Empfehlungen für Glaubenskurse, Liedgut und Webseiten sowie mit selbst produzierten Materialien, die sich in den Gemeinden bewährt haben.

Ein Konsultationstreffen ist für Samstag, 12. November, in Kiel geplant. Es bietet besonders für Verantwortliche und Interessierte aus den Gemeinden im Norden die Gelegenheit zur Information, zum Austausch von Erfahrungen und Materialien sowie zum Gebet und zur gegenseitigen Ermutigung.

Der Dienstbereich Mission lädt ein zur AmPuls-Konferenz vom 20. bis 22. Januar 2017 in München unter der Überschrift „Hingehen, wo Gottes Herz schlägt“. Dort werden die Themen „Erweckung im Islam“, „Begegnung mit Muslimen“ und „deutsch-persische Gemeindeentwicklung“ in Referaten und Workshops ihren Platz haben.

Das neue Jahresprogramm der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal bietet für das Jahr 2017 zum Thema „deutsch-persische Gemeindeentwicklung“ Seminare vor Ort  an. Die Koordination dieser Angebote liegt bei Thomas Klammt, der sich über Anregungen und Rückfragen dazu aus den Gemeinden freut.

Ein Artikel von Referat für Kommunikation