Impulstagung Mission mit neuem Konzept

Mehr Teilnehmer, mehr Angebote, mehr Austausch

Auf dieser Seite lesen Sie einen zusammenfassenden Bericht von der Impulstagung. Für weiterführende Informationen können Sie den ausführlichen Hintergrundbericht von Carsten Hokema lesen. Der Regionalreferent für Norddeutschland im Dienstbereich Mission beschreibt aus seiner Sicht, was bei der Tagung in Bochum besonders war, wie der Gemeindegründer Orlando Bottenbley aus den Niederlanden die Teilnehmenden herausgefordert hat und wie es mit dem Konzept der Impulstagung im nächsten Jahr weitergeht.

Bochum – Die Neukonzeption der Impulstagung des Dienstbereichs Mission im Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden hat sich bewährt. Das sagte dessen Leiter, Joachim Gnep (Elstal), der Zeitschrift DIE GEMEINDE. Die Tagung, die bisher immer zum Jahresanfang während der Woche in der Familienferienstätte Dorfweil im Taunus stattfand, wurde in eine Gemeinde und auf ein Wochenende verlegt. Darüber hinaus kommen alle Abteilungen des Dienstbereichs zusammen: Gemeindegründung, Internationale Mission Deutschland, Diakonie, Evangelisation, Weltmission. Durch verschiedene Seminare – in diesem Jahr waren es zwölf – werden bereichsübergreifende Themen bearbeitet. Das Treffen fand vom 15. bis 17. Januar in der „Immanuelskirche“ in Bochum statt.  Die Folge: Mit 125 Dauerteilnehmern waren fast doppelt so viele Besucher dabei wie zuletzt in Dorfweil. „Auf dem Programm stand auch ein internationaler Gebetsabend zusammen mit der französischsprachigen afrikanischen Gemeinde MIRS. Das war eine sehr ermutigende und inspirierende Erfahrung“, freute sich Gnep. Höhepunkt war ein gemeinsamer Gottesdienst mit der „Immanuelskirche“, bei dem sich rund 30 Menschen für ihren Dienst segnen ließen.  

Der Leiter der Abteilung Internationale Mission Deutschland (IMD), Thomas Klammt, möchte im Bund noch mehr entdecken, wie wertvoll die bunte interkulturelle Gemeinschaft für alle Gemeinden ist. Vor allem sei es nötig, neue Wege mit der zweiten Generation der Migrantengemeinden zu finden, die in Deutschland aufgewachsen ist. Deshalb wird es beim einem Begegnungstag im Landesverband NRW im August ein eigenes Jugendprogramm geben, das gemeinsam mit dem Gemeindejugendwerk organisiert wird.

Die zwölf Teilnehmer der Sitzung der Abteilung Diakonie informierten sich gegenseitig über ihre Arbeitsbereiche und besuchten dann die Claudius-Höfe, ein integratives generationsübergreifendes Wohnprojekt des Matthias-Claudius-Sozialwerks Bochum. Dazu gehören auch ein Hotel mit 18 Zimmern, ein Café sowie Gewerberäume.

Die 22 Teilnehmer der Sitzung der Abteilung Evangelisation diskutierten über verschiedene Evangelisationsstile. Sie beschlossen, auch weiter über Form und Inhalt von Evangelisationen im Gespräch zu bleiben. Die Form dürfe den Inhalt nicht schädigen. Deshalb müssten die Formen frohmachend, zeitgemäß und einladend sein. „Wir haben etwas Wunderbares zu sagen!", waren sich die Teilnehmer einig.

Bei den Seminaren wies die Diakonie-Referentin Gabriele Löding (Lüneburg) darauf hin, dass Fluchtbewegungen zur Menschheitsgeschichte gehörten. Es sei eine diakonische Aufgabe, den Flüchtlingen heute in Deutschland mit einer Willkommenskultur zu begegnen. Das Konzept eines missionalen Gemeindeaufbaus stelle Missionsreferent Gunnar Bremer (Brackenheim) vor. In einer veränderten Welt würden die traditionellen Modelle nur noch sehr begrenzt funktionieren. Nötig seien mehr Vielfalt und eine Kultur des Experimentierens. Dass „kleine Gemeinden eine große Mission“ haben können, machte Missionsreferent Michael Schubach (Jahnsdorf) deutlich. Am Beispiel der Weisen auf dem Morgenland, über die das Neue Testament berichtet, zeigte er, dass auch kleine Gemeinden in der Lage seien, die Zeichen der Zeit zu erkennen und zu deuten sowie den eigene Platz in der Welt zu suchen. Dabei gelte es, Christus im Anderen zu entdecken. Der im Libanon tätige Theologe Rupen Das (Beirut) stellte die Hilfsprojekte der Baptisten im Land für Flüchtlinge vor. Das vier Millionen Einwohner zählende Land bietet über eine Million geflohenen Syrern Schutz. Das wies darauf hin, dass die kleine Kirche nicht in der Lage sei, sich allen Herausforderungen zu stellen. Deshalb müsse man auch mit anderen Organisationen zusammenarbeiten. Hilfen seien für alle Menschen vorgesehen, unabhängig von ihrer Religionszugehörigkeit. Er erinnerte daran, dass Syrien im Libanonkrieg das Land besetzt habe. Dies habe zu einer tiefen Feindschaft geführt. Ein Schlüssel für die Hilfe heute sei daher die Bereitschaft zur Versöhnung.

Ein Artikel von Klaus Rösler (DIE GEMEINDE)