Mentimeter, „Dankwolke“

Innehalten, beten und verändern

Warum die Coronakrise zur Chance werden kann

Das Präsidium des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) hat am 19. November alle Interessierten zu einer Offenen Präsidiumssitzung (OPS) mit Austausch und gemeinsamen Gebet eingeladen. Das Referat des Abends stand unter der Überschrift „Warum die Coronakrise zur Chance für den BEFG werden kann“.

BEFG-Präsident Michael Noss begrüßte die etwa 100 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Offenen Präsidiumssitzung und ermutigte in seiner Andacht, dass Christinnen und Christen bei aller Ungewissheit der Coronakrise wissen können: „Wir haben einen Gott, der da hilft und vom Tode errettet.“ (Psalm 68,21)

Im ersten Teil der OPS führte der BEFG-Referent für Gemeindegründung Klaus Schönberg in seinem Impuls „Warum die Coronakrise zur Chance für den BEFG werden kann“ aus, dass die Coronakrise zum Testfall der Veränderungsfähigkeit von Gemeinden geworden sei. Für Gemeindewachstum sei das Veränderungsverhalten von Gemeinden entscheidend. In gesunden Gemeinden gebe es stets innovative Personen, die vorangehen, eine frühe Mehrheit, die mitgeht, und eine späte Mehrheit, die erstmal abwartet, und schließlich Personen, die eine Veränderung verweigern. Es sei ein Fehler, alle mitnehmen zu wollen und in Entscheidungsprozessen zu viele Schleifen zu drehen. Denn dann würden innovative und für die Weiterentwicklung notwendige innovative Personen frustriert die Gemeinde verlassen und das Gemeindewachstum stagnieren. Stattdessen schlug er vor, dass Gemeindeleitungen sich ein Mandat mit einem Versprechen geben lassen, einfach mal ausprobieren zu können, um als Gemeinde agil, flexibel und zeitnah auf Veränderungen zu reagieren. So entstehe eine Kultur, in der sich die Gemeinde ständig selbst erneuert.

Abschließend ermutigte Klaus Schönberg die Bundesgemeinschaft, sich auf eine sich verändernde Gesellschaft und die Chance der Transformation einzulassen, das Evangelium neu zu erzählen und Menschen einzuladen, die Freude des Evangeliums zu erleben. In anschließenden Breakout-Gruppen wurde der Vortrag diskutiert, zum Beispiel wie die Veränderungsfähigkeit von Personen und Gemeinden eingeübt werden kann und welche Instrumente dafür zur Verfügung stehen.

Der zweite Teil „Beten mit dem Präsidium“ begann mit Dank. Die Teilnehmenden trugen Dinge, für die sie dankbar sind, in das Online-Tool Mentimeter ein und ließen auf diese Weise eine „Dankwolke“ entstehen. Die Präsidiumsmitglieder Andrea Kallweit-Bensel, Lea Herbert und Eckart Müller-Zitzke griffen den gesammelten Dank im Gebet auf und dankten zum Beispiel für Solidarität, Freundschaften und Familie, Gottes Gegenwart, Bewahrung, Fürsorge und seinen Geist, für Menschen in Gemeinden, die mutig und zukunftsweisend sind und unverbesserliche Hoffnung und Lebensfreude haben.

Präsidiumsmitglied Dirk Zimmer zeigte in seinem Impuls – in Rückbezug auf die Predigt im Bundesgottesdienst von Deborah Storek zu Matthäus 9,35-10,1.5 – auf, dass Jesus seine Jünger aufforderte, nicht gleich loszulaufen, sondern erst einmal zur Seite zu treten, innezuhalten und zu beten, dass Gott die Menschen anspricht und auswählt, die aktiv werden sollen. Jesus schickt die Zwölf aus der Schar seiner Nachfolgerinnen und Nachfolger los. Neben den Zwölf seien die anderen innerlich und betend an der Sendung der Zwölf beteiligt gewesen. Genauso sei es auch Anliegen dieser OPS, die Chancen und Herausforderungen der aktuellen Situation ins Gebet zu nehmen und auf Gott zu hören. Daher wurden im Anschluss Gebetsanliegen aus den Dienstbereichen und von EBM INTERNATIONAL gesammelt, und in Breakout-Rooms wurde dafür gebetet, zum Beispiel für German Baptist Aid und die Winterhilfe im Libanon, in der Ukraine und der Türkei, die neue Zusammensetzung der Akademie Elstal, Silvesterfreizeiten des GJW, die Studierenden der Theologischen Hochschule Elstal und die Versöhnung in der Leitung des Kameruner Baptistenbundes. Darüber hinaus bat das Präsidium für die Gesellschaft in der Coronakrise zu beten.

Ein Artikel von Jasmin Jäger