Foto: David Vogt

Kirche Kunterbunt

Zum ersten Mal auf dem Bundesrat erlebbar

Am Himmelfahrtsdonnerstag feierten rund 130 Personen parallel zum Himmelfahrtsgottesdienst eine „Kirche Kunterbunt“ zum Thema der Jahreslosung „Du bist ein Gott, der mich sieht“. Es ging also mit Hagar in die Wüste. Ein Bericht von GJW-Referent Jason Querner.

„Kirche Kunterbunt“ ist eine „fresh expression of church“, also eine neue Ausdrucksform von Gemeinde. Sie hat Kinder und ihre Bezugspersonen gemeinsam im Blick. Junge Familien, auch Patinnen, Paten und Großeltern, können hier Gemeinde erleben, auch wenn sie bisher wenig Bezug zu Glauben und Kirche hatten.

Viele Menschen strömten schon vor dem Beginn in den Veranstaltungssaal. Das Interesse und die Neugier waren groß, vielen ist „Kirche Kunterbunt“ noch wenig bekannt. So gab es eine fröhlich gespannte Stimmung zu Beginn. Nach einem herzlichen Willkommen und einer kurzen Einführung konnten die Teilnehmenden einander an verschiedenen Aktiv-Stationen begegnen. Dies ist ein Kernelement von „Kirche Kunterbunt“ – die Begegnung zwischen den verschiedenen Generationen. Oft ist ein kreatives Angebot die Brücke zu tiefen Gesprächen darüber, wie Gott ist und was Gott für uns bereithält. An einer Aktiv-Station konnte man in Wüstensand graben und Schätze bergen. Während für manche Kinder das Suchen von Schleich-Tieren und bunten Murmeln im Vordergrund stand, erzählten Erwachsene mit dem Sand zwischen den Fingern von ihren „Wüstenzeiten“. Hier ging es um Zeiten der Dürre, des Leids im eigenen Leben und wie die Personen damit umgegangen sind.

Foto: David Vogt

Foto: David Vogt

Foto: David Vogt

An einer anderen Station durften Bilderrahmen für andere Menschen gestaltet werden. Ein Vater berichtete, er habe sich angeregt mit anderen Männern unterhalten, während seine Kinder an der Station kreativ wurden. Letztlich überraschten sie den Vater mit bunt verzierten Bildern und wertschätzenden Worten für ihn. Bei „Kirche Kunterbunt“ ist bewusst immer Raum für das „Nichtgeplante“, für das Wirken des Heiligen Geistes.

Nach den Aktiv-Stationen versammelten sich alle zu einer gemeinsamen Feierzeit. Sie ist am ehesten vergleichbar mit dem, was wir als Gottesdienst kennen. Mit wertvollen Gedanken und guter Musik feierte die Gemeinde das Leben, die Gemeinschaft und unsern Herrn Jesus Christus.

Zum Abschluss gab es ein gemeinsames Essen. Auch das ist fester Bestandteil von „Kirche Kunterbunt“. Der gute Duft der frisch gebackenen Waffeln war noch in der anschließenden Plenarsitzung zu riechen.

Dank der Mitarbeit und des Engagements vieler Ehrenamtlicher war dieser besondere Moment auf der Bundesratstagung möglich, bei dem Gottes Geist spürbar war. „Kirche Kunterbunt“ vor Ort in den Dörfern und Städten beteiligt Menschen und bringt sie ins Gespräch. Ein neues Beziehungsnetzwerk entsteht, in dem auch erste Schritte in Richtung Glaube möglich werden. „Kirche Kunterbunt“ ist kein neues Kinderprogramm. Vielmehr entdecken hier Ältere und Jüngere gemeinsam neu den christlichen Glauben. In Deutschland gibt es über 200 „Kirchen Kunterbunt“, vor allem im landeskirchlichen Bereich, zunehmend auch im katholischen Kontext und auch in einigen freikirchlichen Gemeinden. Sie ist die deutsche Version von „Messy Church“.

Ansprechpersonen des BEFG zu „Kirche Kunterbunt“ sind auf www.befg.de/kirche-kunterbunt zu finden. Sie beraten und unterstützen Gemeinden bei Fragen zum Thema.

Ein Artikel von Jason Querner