Die Heilige Geistin (Karolin Konert) und rund 700 Stimmen des Mega-Chors ermutigen Malcom X (Eric Papilaya) die Waffen niederzulegen und sich Martin Luther Kings (Darrin Byrd) gewaltlosem Kampf für Gerechtigkeit anzuschließen

Foto: Stiftung Creative Kirche

„Martin Luther King“ in Göttingen

Wegen Coronapandemie ausgefallenes Muscial jetzt aufgeführt

„Aus dem Berg der Verzweiflung reißt Gott Steine der Hoffnung.“ So hieß es in einer Liedzeile des „Chormusicals Martin Luther King - Ein Traum verändert die Welt“. Es wurde am 29. April in der Lokhalle Göttingen vor rund 2.100 Zuschauerinnen und Zuschauer unter Mitwirkung von rund 700 Sängerinnen und Sängern aus 22 Chören aufgeführt.

Mit dabei waren auch der Gospelchor „Up To You“ aus der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde (EFG) Kassel-Möncheberg und der Projektchor aus der EFG Hildesheim. Eine der Einzelsängerproben mit mehr als 130 Sängern und Sängerinnen fand in der EFG Göttingen statt. Das Konzert sollte ursprünglich auf dem Bundesrat 2020 in Kassel aufgeführt werden, musste aber wegen der Coronapandemie verschoben werden, so dass alle, die dort Karten gebucht hatten, nach drei Jahren Wartezeit nun die Aufführung erleben konnten.

Von internationalen Musicalstars dargestellt wurde das Leben von Martin Luther King in Rückblicken nach seiner Ermordung am 4. April 1968. Er war US-amerikanischer Friedensnobelpreisträger, Bürgerrechtler und baptistischer Pastor. Inhaltlich-tiefgründige bis humorvolle Szenendialoge ergänzten die 22 Lieder mit vorwiegend deutschem wortkünstlerischem Text von Pastor und Journalist Andreas Malessa. Die kraftvolle Musik von einer Big Band live gespielt komponierten Hanjo Gäbler und Christoph Terbuyken.

Auf einer minimalistischen Bühne agierten Martin Luther King, seine Frau Coretta, Rosa Parks, Malcom X, die Heilige Geistin sowie eine Schauspielerin und zwei Schauspieler in wechselnden Rollen. Dabei wurde das Leben Kings nicht nur verherrlicht, sondern auch Schattenseiten gezeigt. Starke Szenen waren das Kennenlernen von Ehepaar King, Rosa Parks Sitzenbleiben auf einem für Weiße reservierten Platz im Bus, Kings Besuch in der DDR, seine Gefängnis- und Alptraumszene sowie seine letzte Predigt und Rede „Ich habe einen Traum“. Die Heilige Geistin repräsentierte die Gegenwart Gottes singend in jeder Szene, mal dem Geschehen zugewandt, mal abgewandt.

Während des Gospelsongs „I got a robe“ wurde für den Bau von Wassertanks in Kenia, ein Projekt des Evangelischen Hilfswerks „Brot für die Welt“, gesammelt. Dabei kam – zusammengerechnet mit der Spende des Chors bei der Hauptprobe – eine Summe von rund 8. 000 Euro zusammen. Veranstalter war die „Stiftung Creative Kirche“. Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden) gehört zu den Partnern des Musicals.

Ein Artikel von Nicola Bourdon, Redakteurin DIE GEMEINDE, Oncken Verlag/Blessings 4 you