Mission mit langem Atem: 150 Mal mit Gästen Tee getrunken

Die Gemeinde Bad Zwischenahn im Ammerland erlebte im Januar ein „missionarisches Jubiläum“. Zum 150. Mal fand der missionarisch ausgerichtete „Drei-Uhr-Tee“ der

Acht Jahre nachdem die Gemeinde gegründet worden war, fragten sich die meist älteren Mitglieder der Gemeinde, welche missionarischen Aktivitäten in der Kleinstadt möglich seien. An Familien, Kinder und Jugendliche war nicht zu denken. Die Gemeinde selbst musste erleben, dass jüngere Menschen aus Arbeitsgründen den beliebten Kurort am Zwischenahner Meer und damit auch die kleine Gemeinde verließen. In einer Gemeindestunde kam man auf den Gedanken, sich vor allem an ältere Menschen zu wenden. „Und dann haben wir einfach angefangen mit dem Drei-Uhr-Tee“, so Ilse Schulz, die gemeinsam mit einem kleinen Team seit 1997 den evangelistisch ausgerichteten „Drei-Uhr-Tee“ gestaltet. Mit einem Schüttelreim erfolgten die ersten Einladungen: „Bist du einsam und allein? Das muss nicht sein. Wir laden dich ein!“ „Die 150. Stunde haben wir nicht gefeiert. Plötzlich war das Jubiläum einfach da,“ strahlt die rüstige Rentnerin, die sich über den stetig guten Besuch von Gästen freut. Bis zu 45 Personen nehmen an dem abwechslungsreichen Programm der Nachmittage teil. Es werden geistliche Lieder gesungen, Geschichten und Gedichte vorgelesen. Jedes Mal gibt es auch etwas Humorvolles für die an liebevoll dekorierten Tischen sitzenden Senioren. Und selbstverständlich werden Andachten, Referate und Predigten gehalten. „Die Verkündigung ist uns allen sehr wichtig. Sie ist immer evangelistisch ausgerichtet. Wir hoffen und beten, dass Menschen zum Glauben an Jesus finden“, so Richard Sandersfeld, der Gemeindeleiter.

Carsten Hokema, Referent im Dienstbereich Mission des BEFG, war beeindruckt von einem Besuch der Gemeinde: „Die Senioren in Bad Zwischenahn haben wirklich einen langen Atem in Sachen Mission. Das ist sehr vorbildlich. Ich wünsche vielen missionarischen Initiativen, sich davon anstecken zu lassen und nicht gleich die geistliche Flinte ins Korn zu werfen, wenn sich nicht sofort Erfolge einstellen. Jesus sendet uns zu den Menschen. Er schenkt uns dafür auch den langen Atem.“

In den vergangenen Jahren waren die Pastorinnen Nicole Witzemann und Elisabeth Seydlitz für die Gemeinde tätig. „Seit Oktober vergangenen Jahres sind wir leider wieder ohne Pastorin. Wir hoffen und beten, dass sich ein pensionierter Pastor für unsere Gemeinde gewinnen lässt. Vieles machen wir selbst, aber wir brauchen auch jemanden, der uns ein wenig unter die Arme greift“, so Richard Sandersfeld, deswegen heißt es jetzt: „Weiter beten, abwarten und Tee trinken"!

Ein Artikel von Carsten Hokema