Trauer um Marianne Wupper
Ehemalige Leiterin der deutschen und europäischen Frauenarbeit gestorben
Am 29. Februar ist Marianne Wupper im Alter von 92 Jahren gestorben. Sie hat jahrzehntelang die Arbeit des Frauenwerks des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) engagiert geprägt und geleitet. Ein Nachruf von Ruth Irmisch-Rabenau für das Frauenwerk, das bis 2014 als selbständiges Werk innerhalb des BEFG bestand.
Als Frauenwerk des BEFG haben wir Marianne Wupper viel zu verdanken. Viele Frauen werden gern an sie zurückdenken.
Marianne Wupper wurde am 23. Mai 1931 in Düsseldorf geboren. Nach der Volks- und Oberschule ließ sie sich zur Bankkauffrau ausbilden und erwarb das Diplom als „Auslandskorrespondentin in der englischen Sprache“. Bis zu ihrer Heirat mit Eberhard Wupper im Mai 1954 war sie bei der Firma DEMAG in Wetter beschäftigt. Dem Ehepaar Wupper schenkte Gott zwei Kinder.
Fast drei Jahrzehnte lang engagierte sich Marianne Wupper ehrenamtlich im Frauenwerk unseres Bundes. Es begann damit, dass ihr ab 1970 die Aufgabe als Vertrauensschwester für die Frauengruppen der Vereinigung Westfalen übertragen wurde. 1973 wurde sie in den Vorstand des Frauenwerks gewählt – und ab 1988 als 1. Vorsitzende. Zu ihren Aufgaben in Deutschland gehörte u.a. die Gestaltung von Vertrauensschwestern-Rüstwochen zur Stärkung der deutschen Frauengruppen sowie die Förderung von Frauenfreizeiten. Als Vertreterin des Frauenwerks nahm Marianne Wupper von 1977 bis 1997 an allen Bundeskonferenzen und Bundesleitungssitzungen teil.
Durch ihre guten Englischkenntnisse fiel es Marianne Wupper leicht, den Kontakt zur europäischen Frauenarbeit zu pflegen. 1967 besuchte sie zum ersten Mal als Vertreterin des deutschen Frauenwerks die Europäische Konferenz der Baptistischen Frauen in Rüschlikon/Schweiz. Zehn Jahre später wurde sie in den europäischen Vorstand und 1982 zur Präsidentin gewählt.
Ihre Verantwortung in der europäischen Frauenarbeit war mit unzähligen Reisen zu europäischen Frauenwerken (darunter auch im ehemaligen Ostblock) verbunden.
Vier Reisen waren für Marianne Wupper ganz besondere Erlebnisse:
- im Jahre 1982 zum Kontinental-Afrikanischen Frauenkongress in Kenia;
- im Jahre 1985 zu deutschsprachigen Frauengruppen in Brasilien anlässlich deren 35-Jahr-Feier (das dortige Frauenwerk wurde von Elisabeth Flügge gegründet!);
- im Jahre 1991 im Auftrag von EBM/MASA nach Kamerun (Besuch von Missionsstationen und Teilnahme an Frauentagen);
- im Jahre 1996 Einladung in die UdSSR (Besuch von Gemeinden in Moskau, St. Petersburg und Nowosibirsk/Sibirien).
Marianne Wupper nahm als Vertreterin des deutschen Frauenwerks auch an zahlreichen Konferenzen der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), des Baptistischen Weltbundes (BWA) und von EBM International teil.
Persönlicher Rückblick auf die langjährige Tätigkeit
Zum Zeitpunkt des Ausscheidens von Marianne Wupper bat sie mich als damalige Redakteurin der Zeitschrift des Frauenwerks „Miteinander unterwegs“, folgendes in die Nr. 4/1997 aufzunehmen:
„Die Mitarbeit im Frauenwerk möchte ich in meinem Leben nicht missen. Allein die vielen Begegnungen mit meinen Schwestern brachten eine Fülle von Erlebnissen, Ermutigungen, Erfahrungen, Einblicke; und nicht zuletzt habe ich manchen seelsorgerlichen Dienst erfahren…Frühere verantwortliche Mitarbeiterinnen haben jeweils ein Stück weitergebaut…Nun ist auch mein Bauabschnitt zu Ende.“
Als ehemaliges Mitglied im Vorstand des Frauenwerks habe ich Marianne Wupper sehr schätzen gelernt, wie sie ihre Leitungsaufgabe ausübte und wie sie in heiklen Situationen seelsorgerlich vermittelte.
Ein Artikel von Ruth Irmisch-Rabenau