Impulstag

Unterwegs auf Gottes Spur

„Missionale Gemeinde“ erleben

Der Impulstag „Missionale Gemeinde“ fand am 23. März in der EFG Hof statt. Der BEFG-Regionalreferent Ost Benno Braatz berichtet von seinen Beobachtungen und erklärt, was „missionale Gemeinde“ bedeutet.

Volles Programm war für die Teilnehmenden aus fünf Gemeinden angesagt, als sie von Christopher Rinke, dem Regionalreferenten Süd im Dienstbereich Mission, und Thilo Maußer (EFG Brandenburg/Havel) in Theorie und Praxis missionaler Gemeindearbeit eingeführt wurden.

Schon in der Begrüßungsrunde ging es darum, das Gegenüber bewusst wahrzunehmen, statt es bei einem flüchtigen „Hallo“ zu belassen. Das Video „Kirche geht“ veranschaulichte, dass die ursprüngliche Bewegung der Christen hin zu den Menschen ins Stocken geraten ist und wieder neu entdeckt werden will. Die Notwendigkeit, zu den Menschen zu gehen, wurde untermauert durch eine Bibelarbeit über Lukas 10,1-13, die Aussendung der 72 Jünger. „Was bedeutet es, wenn Jesus uns losschickt?“, war die Leitfrage dazu. In Zweierteams wurde anschließend praktisch geübt, die Beobachtungen des Partners am Bibeltext bewusst wahrzunehmen, indem dessen Äußerungen notiert und später im Plenum mitgeteilt wurden.

Missionale Gemeindearbeit hat das Ziel, „Mission“ wieder als Missio Dei zu begreifen, also als Gottes ureigenste Mission. Nicht wir sind die vornehmlich Handelnden, sondern Gott wirkt an den Menschen unserer Umgebung und wir sind auf seiner Spur mit ihnen unterwegs und dürfen das Leben mit ihnen teilen. Diese veränderte Haltung bedeutet keine Geringschätzung bisheriger Arbeit, sondern ist die Suche nach neuen Antworten in einem sich verändernden Umfeld. Ein Bild verdeutlichte das; das Bild einer Brücke, die eine Flutkatastrophe überstanden hat, aber nun nicht mehr am richtigen Ort steht, weil sich das Flussbett an anderer Stelle gebildet hat. Ein neuer Übergang ist nötig, um auf der anderen Seite anzukommen.

Für eine solche Brücke ist genaues Hinsehen und -hören nötig. Die Teilnehmenden konnten das in einem einstündigen Stadtrundgang – allein oder zu zweit – üben. „Wo handelt Gott bereits, sodass wir an seine Mission anknüpfen können?“, lautete dabei die Fragestellung.

Es gilt, ein neues Interesse an den Menschen zu gewinnen. Das führt mitunter zu ganz neuen ungewohnten Formen kirchlichen Lebens. Als Beispiel wurde den Teilnehmern das Konzept „Kirche Kunterbunt – Kirche, wie sie uns gefällt“ oder im englischen Raum „Messy Church“ – Kirche für Unperfekte –vorgestellt. Bei dieser Art von Kirche geht es darum, Kirche zum familiären Gemeinschaftserlebnis für alle Generationen zu machen, damit Glaube erlebt und Gott entdeckt wird. Gemeinsames Spiel, Tischgemeinschaft und andere Aktivitäten finden dort im Gottesdienst neben gewohnten Elementen ihren Platz.

Ein Artikel von Benno Braatz