Von Lebensgeschichten, wie nur Jesus sie schreiben kann

Missionskonferenz des österreichischen Baptistenbundes

Im November veranstaltete der österreichische Baptistenbund in Wien seine jährliche Missionskonferenz. Es war ein buntes Fest, wie Pastor Dietrich Fischer-Dörl in seinem persönlichen Bericht zeigt.

Das Thema „Liebe statt Furcht“ (gleichzeitig Titel des Buches der diesjährigen Rednerin Flor Namdar) lockte weit mehr Teilnehmer als in den vergangenen Jahren zu unserer Missionskonferenz. Hatten wir am Vortrag noch etwas über 100 Anmeldungen gehabt und mit 150 Gästen gerechnet, waren es Samstag zu Mittag schließlich  knapp 240, die sich im Donauhof einfanden. Und mit allen, die da waren, spannte sich der Bogen, in dem sich unser Bund bereits bewegt, sehr weit: Von Gemeinden, die in der Sprache Lingála ihre Gottesdienste feiern (Schwestern und Brüder aus dem Kongo, der Demokratischen Republik Kongo, aus Angola, der Zentralafrikanischen Republik etc.) über farsisprachige Teilnehmer, Besucher aus rumänischsprachigen, mongolischsprachigen und englischsprachigen Gruppen bis hin zu den verschiedenen deutschsprachigen Gemeinden von Salzburg bis Wien.

Der Vormittag und der frühe Nachmittag waren geprägt von der Lebenserzählung und einer Predigt von Flor Namdar, Pastorin einer farsisprachigen Gemeinde in Deutschland, die mit etlichen Farsi-Gruppen (Iranern, Afghanen) in Deutschland arbeitet. Flor hat nach einem exzessiv schiitisch-islamischen Glaubensleben ihren Glauben bereits als junge Frau aufgrund von Kriegs- und Missbrauchserfahrungen aufgegeben. Sie stieß dann in ihrer Heimat Iran auf evangelikale Christen und kam zum Glauben an Jesus. Als Mitarbeiterin der Iranischen Bibelgesellschaft wurde sie einige Jahre später auch in Deutschland bekannt. Nach einer Berufung in den Dienst an Kurden in Deutschland wechselte sie vor einigen Jahren zur Arbeit mit Iranern und betreut seither evangelikale Gruppen von Iranern und Afghanen in Deutschland. Die Predigt von Flor machte bildlich (anhand der fürs iranische Neujahrsfest typischen Linsen-Pflanzteller) deutlich, wie sehr die Gemeinde zusammengehört und als ganze Gemeinschaft in den Dienst an der Welt gerufen ist.

Zwei Lebenszeugnisse von Mitgliedern aus Wiener Gemeinden ergänzten den Vormittag. Der Nachmittag war als Musikfest gestaltet, und der weite Bogen der begabten Musiker und Musikerinnen, die ihre selbstgeschriebenen Lobpreislieder darboten, löste Begeisterung bei der ganzen Konferenz hervor. Als Gäste legten „Le Son de l’Evangile“ aus der Seestadt in Wien-Aspern mit Lingála-Songs vor. Aus der Gemeinde Beheimgasse trug eine Formation ein Lied aus eigener Feder vor. Eine mongolische Tanzgruppe führte einen Worshiptanz vor. Es gab ein Gedicht aus der farsisprachigen Gemeinde Adonai in Wien. Und es gab die Lobpreisgruppe aus derselben Gemeinde, die nicht nur ein eigens komponiertes Lied, sondern auch eine eigene Lobpreiszeit beisteuerte. In der gemeinsamen Anbetung wurde ein Stück unserer Bundesgemeinschaft deutlich.

Ein herzliches Dankeschön an alle, die diese Konferenz möglich gemacht haben!

Ein Artikel von Dietrich Fischer-Dörl