Was Menschen widerstandsfähig macht

Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Evangelisch-Freikirchlicher Kindertagesstätten

„Resilienz – Was Menschen widerstandsfähig macht“ lautete das Thema der diesjährigen Jahrestagung der Arbeitsgemeinschaft Evangelisch-Freikirchlicher Kindertagesstätten (AGEF KITA). Referentin Dr. Nina Rothenbusch begeisterte die 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit ihren praxisnahen und lebendigen Ausführungen zur psychischen Widerstandsfähigkeit. Lesen Sie hier einen persönlichen Bericht von Jasmin Makashutin.

Ein Jahr ist nun vergangen, seit ich das erste Mal auf einer Jahrestagung der AGEF KITA war. Ich hatte viele schöne Erinnerungen mitgenommen und freute mich somit schon auf die diesjährige Tagung, das Thema „Resilienz – Was Menschen widerstandsfähig macht“ und den Austausch.

Die Jahrestagung fand vom 09.-11.September in Hann. Münden im Hotel Auefeld statt.

Die Erste Vorsitzende der AGEF KITA Gaby Löding gestaltete einen Einstieg ins Thema Resilienz. In der anschließenden Jahresmitgliederversammlung berichtete der Vorstand von seiner Arbeit. Es wurde ein Werbeflyer für pädagogische Fachkräfte sowie die neue Arbeitshilfe für Träger von Evangelisch-Freikirchlichen Kindertagesstätten vorgestellt und Satzungsänderungen beschlossen.

Anschließend gab es Zeit, die ersten Fragen an die Kollegen und Kolleginnen aus anderen Kitas zu stellen und Erfahrungen auszutauschen. Diese Zeiten sind immer sehr schön und hilfreich. Man ist mit den Problemen und Fragen im Alltag nicht alleine, denn man merkt, dass viele Menschen da sind, die ähnliches kennen und einem mit Rat und Tat zur Seite stehen.

Als biblische Begleitgeschichte beschäftigten wir uns zum Thema Resilienz mit der Geschichte von Naomi und Ruth. Unsere Referentin Dr. Nina Rothenbusch vom Institut für Theologie und Religionswissenschaft der Leibniz Universität Hannover vermittelte das Thema in zwei Einheiten sehr lebendig, praxisnah und interessant. Frau Dr. Rothenbusch führte aus, dass Resilienz psychische Widerstandsfähigkeit bedeutet und dass Resilienz nicht angeboren ist, sondern erlernt werden kann. Wichtig hierfür ist schon die Entwicklung vor dem dritten Lebensjahr, weshalb zu überlegen ist, ob es für spezielle Kinder nicht besser ist, wenn sie im Kleinkindalter in eine Kita gehen. Frau Dr. Rothenbusch erklärte uns die Risiko- und Schutzfaktoren, die es zu beachten gilt. Risikofaktoren sind unter anderem eine schwere Geburt, chronische Krankheiten, ein schlechtes Wohnumfeld und schwierige Familiensituationen. Schutzfaktoren hingegen sind zum Beispiel eine positive Lebenseinstellung und soziale Kompetenzen, eine stabile Beziehung zu den Eltern sowie gute Qualität und Wertschätzung des Kindes in der Bildungseinrichtung.

Wir diskutierten, wie unser Glaube uns helfen kann, resilient zu werden und wie wir anderen dabei helfen können, Resilienz zu entwickeln. Dabei wurde deutlich, dass zum Beispiel die Liebe ohne Bedingungen, die wir von Gott empfangen, uns resilient machen kann. Auch Mut und Zuversicht durch das Wissen, dass Gott da ist und die Möglichkeit, im Gebet die Sorgen an Gott abzugeben, tragen zu einer Stärkung der Resilienz bei. Auf die Frage wie wir im Alltag in der Kita die Resilienz der Kinder stärken können, fanden wir folgende Antworten: Mit den Kindern auf Augenhöhe sprechen, Kindern Entscheidungsfreiheiten geben, ihre Stärken hervorheben, über Gefühle sprechen und biblische Geschichten erzählen.

Insgesamt bewerte ich diese Jahrestagung wieder sehr positiv. Die Atmosphäre, das Thema, die Referentin und der Austausch waren super! Und so freue ich mich auf die nächste Jahrestagung.

Ein Artikel von Jasmin Makashutin