Werkstatttag „Familiengerechte Gemeinde“
Wie sieht eine familienfreundliche Gemeinde aus?
Wie sieht eine familienfreundliche Gemeinde aus und wie kann die eigene Gemeinde familienfreundlicher werden? Diese Fragen standen im Mittelpunkt des Werkstatttags am 11. Mai in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Teterow.
Die Art des Familienlebens befinde sich in unserer Gesellschaft im Wandel, so heißt es in der Ausschreibung zum Werkstatttag „Familiengerechte Gemeinde“. Der Fachbereich Familie und Generationen hatte dazu ins mecklenburgische Teterow eingeladen. Über 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer machten sich auf den Weg. Gemeinsam mit Gabriele Löding, Referentin für gemeindenahe Diakonie im Dienstbereich Mission, und Simon Werner, Referent für Bildung im GJW, reflektierten die Teilnehmenden ihre Gemeindesituation: „Was läuft gut, was trägt zur Familienfreundlichkeit in unseren Gemeinden bei? Was hemmt uns, familienfreundlich zu sein, und was fehlt uns?“ Die beteiligten Mitarbeitenden aus den verschiedenen Gemeinden fanden vieles, was in den Gemeinden familienfreundlich ist: ein Familienzentrum, Seniorenarbeit und ein Winterspielplatz. Aber es gab auch manches, was als hemmend empfunden wurde, wie etwa die Angst vor Veränderungen oder der Mitarbeitermangel.
Die Teilnehmenden befassten sich außerdem mit statistischen Erhebungen für den Landkreis Rostock Land und Teterow im Speziellen. Diese machten deutlich, dass die gefühlte „Kinderlosigkeit“ trügerisch ist. Denn die Statistik weist im Ausblick bis 2030 stabile Zahlen für Menschen im Kindes- und Jugendalter aus. Allerdings zeigt die Statistik auch, dass nur etwa 50 Prozent der Familien in das gewohnte Familienbild passen. Wie offen sind Gemeinden für Familienmodelle der Jetztzeit? Simon Werner führte den Teilnehmenden vor Augen, dass die Bibel gar nicht das eine Familienbild überliefert, und dass Familie herausfordernd und veränderlich ist. Seine These: „Wir sind familienfreundlich, wenn wir nicht nur zu Familien freundlich sind, die unseren Vorstellungen entsprechen.“ Das war am Ende für den einen oder anderen ein wichtiger Satz „zum Mitnehmen“. Anschließend positionierten sich die Teilnehmenden zu bestimmten Aussagen oder Fragen im Raum, zum Beispiel zu der Frage, ob die eigene Gemeinde für neue Familien willkommen heißend, befremdlich oder vereinnahmend wahrgenommen wird. Daraus ergaben sich interessante Gespräche über den eigenen Standpunkt.
„Ein herzliches Dankeschön an das Referententeam! Wir haben im Austausch, beim Analysieren und beim Betrachten biblischer Impulse viel gelernt und würden gern im nächsten Jahr weitermachen“, sagte einer der Teilnehmer. Der Werkstatttag fand am Sonntag im familienfreundlichen Gottesdienst in Teterow eine praktische Ergänzung. Zusammen mit Cornelius Hermann, dem Jugendpastor aus Mecklenburg-Vorpommern, erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer einen fröhlichen bunten Gottesdienst, in dem die uneingeschränkte Annahme Gottes im Mittelpunkt stand.
Der Fachbereich Familie und Generationen führt den Werkstatttag auf Einladung gerne auch in anderen Regionen durch. Bei Interesse wenden Sie sich an: familieundgenerationen(at)baptisten.de.
Ein Artikel von Markus Lippold, Jasmin Jäger