
Christoph Stiba (l.) und Michael Noss
Foto: David Vogt
Würdigung: Impulse gegeben, Brücken gebaut, im Glauben gedient
Verabschiedung von Präsident Michael Noss und anderen langjährigen Ehrenamtlichen
Auf der Bundesratstagung wurden BEFG-Präsident Michael Noss und seine Stellvertreterin Corinna Zeschky nach zehn Jahren im Amt verabschiedet. Auch der Dienst weiterer Präsidiumsmitglieder und anderer Ehrenamtlicher endete, darunter – nach zwölf Jahren – der von Verhandlungsleiterin Birte McCloy.
Stehende Ovationen erhielt Michael Noss während der Konferenz gleich zwei Mal: während seines letzten gemeinsamen Berichts mit Generalsekretär Christoph Stiba und bei der offiziellen Verabschiedung am Ende der Tagung. Volker Bohle, der vom Präsidium in Kassel zum Stellvertreter der neuen BEFG-Präsidentin Natalie Georgi gewählt worden war, würdigte Noss für seine „bodenständig-geistliche Art, zu der Verbindlichkeit und Freiheit im Heiligen Geist gehören“. Als Präsident sei er ein „wichtiger Impulsgeber für den Bund“ gewesen und habe Menschen als Pastor und Coach ermutigt. Herausforderungen wie etwa den Strukturprozess sei Noss motiviert, konstruktiv und positiv angegangen. Christoph Stiba dankte Noss für die gute Zusammenarbeit in den zehn Jahren: „Was uns verbunden hat, war das, was der Theologe Helmut Thielicke ‚Glaubensheiterkeit‘ genannt hat: die Zuversicht, dass wir gelassen sein dürfen, weil der Herr alles in seiner Hand hat.“ Sichtlich gerührt drückte Michael Noss seine Unterstützung für seine Nachfolgerin Natalie Georgi aus, wünschte dem Präsidium „Gelassenheit und Mut zu Entscheidungen“ und hob das hervor, was die Arbeit im Bund für ihn ausmacht: „Es gibt nichts Höheres als Ihn, und für Ihn sind wir da.“
Corinna Zeschky, die während der gesamten Präsidentschaft von Michael Noss dessen Stellvertreterin war, und wie er zwölf Jahre lang Präsidiumsmitglied, sei „an allen wichtigen Entscheidungen“ beteiligt gewesen, so Volker Bohle: „Du warst immer im Thema, wach und geduldig und zugleich mit guten Impulsen und Worten zum rechten Zeitpunkt.“ Bohle dankte Zeschky dafür, dass sie das Präsidium und die Bundesgemeinschaft bereichert habe: „Danke für deine Zeit, dein Engagement, deine Liebe, deine Kompetenzen, deinen Glauben, den du eingebracht hast. Du hast Impulse gesetzt und der Bundesgemeinschaft aus deinem Glauben an Jesus Christus heraus gedient.“
Wie Noss und Zeschky konnte Präsidiumsmitglied Andrea Kallweit-Bensel nach zwölf Jahren im Präsidium nicht wiedergewählt werden. Für Eckart Müller-Zitzke endete die Zeit im Präsidium nach acht Jahren, weil er sich nicht wieder aufstellen ließ. Präsidiumsmitglied Dr. Michael Rohde nannte Kallweit-Bensel mit Blick auf ihren Einsatz für einen Verbleib des ChristusForums im BEFG „Brückenbauerin“ und dankte ihr für ihr unermüdliches Engagement. Besonders hob er ihre Mitarbeit im Rahmen der Initiative „Im Dialog zum Kreuz“ sowie im Theologischen Ausschuss des Präsidiums hervor. Rohde würdigte Eckart Müller-Zitzkes Ruhe, Souveränität und Beobachtungsgabe: „Deine geistliche Sicht als Gemeindemensch und Deine Arbeit als Richter hast du in Deinem Engagement für den Bund wunderbar zum Guten zusammengebracht.“ Dies gelte auch für die zwölf Jahre, in denen Müller-Zitzke vor seiner Zeit im Präsidium einer der Verhandlungsleiter des Bundesrates war.
Ebenfalls zwölf Jahre lang – bis zum Bundesrat 2025 – war Birte McCloy Mitglied der Verhandlungsleitung des Bundesrates, als deren Sprecherin sie in den letzten acht Jahren fungierte. „Du warst Verhandlungsleiterin voller Energie, immer gut vorbereitet, wertschätzend Menschen gegenüber. Du hast auch mit Fleiß und hohem zeitlichen Aufwand im Hintergrund gearbeitet, was wir oft gar nicht gesehen haben“, so Michael Rohde, der mit Blick auf die Einführung der digitalen Abstimmungen und Redelisten sagte: „Du hast den Bundesrat in die Moderne geführt.“ Rohde hob noch einen anderen Aspekt hervor: „Du hast uns sensibel dafür gemacht, dass Frauen unterrepräsentiert sind auf dem Podium und in Gremien.“ Der Bundesrat verabschiedete Birte McCloy mit stehenden Ovationen.
Verabschiedet wurden auch Stephan Hoster und Holger Köppen, die in den letzten vier Jahren dem Gremium der Finanzsachverständigen angehörten. Diethard Dahm und Dr. Anne-Katrin Wilts waren in den letzten zwölf Jahren Mitglieder des Kirchengerichts, in dem Dorothea Clausonet vier Jahre lang mitarbeitete. Christoph Stiba erinnerte auch an einen leitenden hauptamtlichen Mitarbeiter, der jetzt im Ruhestand ist: Im März war Joachim Gnep nach zwölf Jahren Leiter des Dienstbereichs Mission feierlich verabschiedet worden.
Ein Artikel von Dr. Michael Gruber