Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 1 | 10. Januar 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,


ein neues Jahr hat begonnen. Eigentlich ist Silvester ja nicht wirklich viel passiert. Die Nacht zwischen dem alten und dem neuen Jahr ist wie jede andere auch. Zu einer besonderen Nacht wird sie durch lange und längere Feiern im Freundes- oder Familienkreis, mit den Nachbarn oder völlig Fremden auf großen Plätzen. Feuerwerke werden entzündet und Böller zur Explosion gebracht. Ich finde dieses Geknalle und Geböllere schon seit Jahren höchst überflüssig. Die alten Germanen, die diese Art des Jahreswechsels erfunden haben, wollten damit böse Geister vertreiben. Das wird heute wohl kaum jemanden interessieren. Mich auch nicht. Aber die vielen Millionen Euro, die in wenigen Minuten in die Luft gejagt werden, die damit verbundene Umwelt- und Lärmbelastung und der viele Müll, der am Neujahrsmorgen auf den Straßen rumliegt, ärgern mich schon. Alte Menschen sagen, dass es sich früher im Krieg auch so angehört hätte und sie immer noch einen Schauder spüren, wenn sie durch den Silvesterkrach daran erinnert werden.

Ein neues Jahr hat begonnen – mit Kriegslärm? Ich soll den Frieden suchen, sagt die neue Jahreslosung. Ich soll ihm sogar nachjagen. Ob er auf der Flucht ist, so dass man ihm nachjagen muss? Vielleicht. Denn es ist wohl so, dass Frieden etwas Flüchtiges an sich hat. Man kann ihn leicht brechen, verletzen oder unterlaufen. Der Krieg in Europa ist lange vorbei. Bewusst erlebt haben ihn heute nur noch Menschen, die deutlich älter als 75 Jahre sind. Allerdings, auch wenn es in Deutschland und Westeuropa tatsächlich seit 1945 keinen Krieg mehr gibt, haben Kriege nicht aufgehört. Kein Tag vergeht, an dem nicht irgendwo auf der Welt Menschen mit Waffengewalt aufeinander losgehen. Überall sehnen sie sich nach Frieden, in der Ostukraine, in Syrien, im Jemen und an vielen anderen Orten.

Frieden ist kein statisches Gebilde, das man irgendwann einmal aufgerichtet hat und von nun an betrachten kann. Frieden ist immer ein Prozess, ein Geschehen, das gestaltet werden will. Deshalb stehen dort wohl die beiden Verben „suchen“ und „nachjagen“. Wer Frieden haben will, muss ihn wollen und sich dafür einsetzen, auch wenn es mühsam und anstrengend ist. Der weitere Textzusammenhang von Psalm 34 macht deutlich, wie Frieden gestaltet werden muss: „Behüte deine Zunge vor Bösem und deine Lippen, dass sie nicht Trug reden. Lass ab vom Bösen und tue Gutes; suche Frieden und jage ihm nach!“

Schalom, Frieden, meint in der Bibel, dass Menschen heil werden können, fröhlich leben, zu ihrem Recht kommen und ihre Gaben entfalten können. Solche Friedensgestaltung fängt mit guten Worten an und stellt sich gegen alles böse Gerede und polarisierende Geschwätz. Jede und jeder kann damit anfangen und es wird sich auswirken im persönlichen Leben, in der eigenen Familie und in der Umwelt. Diese aktive Friedensgestaltung kann auch Verzicht üben und sich für Gerechtigkeit einsetzen, damit das Zusammenleben aller gelingen kann. Den Frieden zu suchen und ihm nachzujagen steht unter dem Segen Gottes, der die Welt in Jesus Christus erlöst hat, damit wir das Böse meiden, damit wir mit hellen Gesichtern durch die Welt gehen und jedem Menschen dadurch sagen können: „Friede sei mit Dir!“

Michael Noss
Präsident





Benno Braatz beginnt seinen Dienst

Neuer Regionalreferent Ost zum Jahresanfang

Mit Beginn des Jahres hat der BEFG einen neuen Regionalreferenten für die Region Ost. Benno Braatz hat am 1. Januar die Nachfolge von Michael Schubach angetreten, der in den Gemeindedienst gewechselt ist. Mit Carsten Hokema für die Region Nord und Christopher Rinke für die Region Süd vervollständigt Benno Braatz nun wieder das Team der Regionalreferenten, die sich als „Impulsgeber, Ermöglicher und Koordinatoren für den missionarisch-diakonischen Gemeindeaufbau“ verstehen. In ihren jeweiligen Regionen arbeiten sie eng mit den Landesverbandsleitungen, den Arbeitskreisen Mission und einzelnen Gemeinden zusammen. Der Dienstsitz von Benno Braatz ist Elstal. Bereits anlässlich der Berufung von Benno Braatz im September vergangenen Jahres sagte BEFG-Präsident Michael Noss: „Benno Braatz ist ein sehr kreativer Kollege, der als Gemeindepastor viel vorangebracht und als Interimspastor an viele Stellen wertvolle Impulse gegeben hat. Wir sind froh darüber, dass er seine Fähigkeiten künftig als Regionalreferent in den Bund einbringen wird.“

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Statistik-Fragebogen

Bitte um zeitnahes Ausfüllen

Am 8. Januar haben alle Gemeinden im BEFG die Einladung erhalten, den jährlichen Online-Statistikbogen auszufüllen. Die Angaben sind eine wichtige Grundlage für die Arbeit des Bundes. Sie helfen dabei, Angebote zu entwickeln, die auf die Bedürfnisse der Gemeinden zugeschnitten sind. Es ist auch entscheidend, aktuelle Daten für das Jahrbuch zu haben, das Gemeinden unterstützt, sich miteinander und mit anderen Stellen im Bund zu vernetzen. Außerdem werden die Daten benötigt, um öffentliche Fördermittel zu erhalten. Und natürlich sind sie die Basis für die jährliche Mitgliederstatistik des Bundes. Zeitnahes Ausfüllen erleichtert die rechtzeitige Fertigstellung der Statistik. Rückfragen beantwortet gerne Anja Schultheis.


ZDF-Fernsehgottesdienst in der EFG Berlin-Steglitz

Liebe verwandelt

Foto: Daniel Schmöcker

Der Menschenrechtler und Baptistenpastor Martin Luther King wurde vor mehr als 50 Jahren ermordet. Sein Traum von einer gerechten und ungeteilten Gesellschaft lebt weiter. Er war davon überzeugt, dass die Liebe und nicht die Gewalt Konflikte löst: „Die Liebe ist die einzige schöpferische, erlösende, verwandelnde Kraft im Universum.“ Wie kann diese Liebe auch heute Brücken bauen und Gräben überwinden? Im ZDF-Fernsehgottesdienst zum 90. Geburtstag von Martin Luther King geht die EFG Berlin-Steglitz dieser Frage nach. Am 13. Januar, zwei Tage vor Kings Geburtstag, wird der Gottesdienst um 9:30 Uhr ausgestrahlt.

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Deutschlandfunk: Sendung über das baptistische Profil

Von Köbner über King bis heute

Ein Radio-Feature im Deutschlandfunk beschreibt ausgehend von Zitaten des baptistischen Gründervaters Julius Köbner, wie baptistisches Profil von Kirche heute aussehen kann: familiär und freiheitlich. Die Autorin Andrea Schneider, Pastorin im BEFG und Rundfunkbeauftragte der Vereinigung Evangelischer Freikirchen, bezieht sich auf Köbners „Manifest des freien Urchristenthums“ aus dem Jahr 1848 und zeigt dessen ungebrochene Aktualität auf. So forderte Köbner bereits vor 170 Jahren Religionsfreiheit für alle. Ausgehend von ihm spannt Schneider in ihrer Sendung einen Bogen über Martin Luther King bis heute. Sendetermin ist der 13. Januar, 8:35 bis 8:50 Uhr.

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Imagefilm der Theologischen Hochschule Elstal

Freikirchliche Diakonie oder Theologie studieren

„Das macht Lust auf's Studieren und auf das Campusleben“, schwärmt Udo Hermann, Mitglied der BEFG-Bundesgeschäftsführung, von dem neuen Imagefilm der Theologischen Hochschule Elstal. In dem Film führt die Studentin Jojo (l). über den Campus und zeigt die verschiedenen Facetten des Studiums: von Vorlesungen und der Bibliothek über Andachten bis hin zur Mensa und zum Grillen. „Pastorin und Diakon sind vielseitige Berufe mit jeder Menge Entwicklungsspielraum“, sagt Udo Hermann. „Als Bundesgemeinschaft wünschen wir uns, dass Menschen von Gottes Geist inspiriert werden und sich für den Dienst in einer Gemeinde entscheiden. Die Theologische Hochschule Elstal bietet dafür die beste Möglichkeit, sich ausbilden zu lassen.“

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Unterstützung für diakonisch aktive Gemeinden

Ein Bericht der regionalen Diakoniebeauftragten

„In vielen Gemeinden ist die Bereitschaft zum diakonischen Handeln vorhanden und gehört zum Gemeindealltag. Die Arbeit mit Geflüchteten hat viele Gemeinden bereichert.“ Zu diesem Resümee kommen die regionalen Diakoniebeauftragten Susan Jose (r.) und Almut Siodlaczek (l.) in ihrer Umfrage, die sie in BEFG-Gemeinden durchgeführt haben. Als Diakoniebeauftragte unterstützen sie die Arbeit vor Ort und wünschen sich, dass das Konzept der Diakoniebeauftragten noch weiter bekannt gemacht wird.

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„Gewagt! 500 Jahre Täuferbewegung 1525-2025“

… die Reformation geht weiter

2025 jährt sich die erste täuferische Glaubenstaufe von 1525 in Zürich zum 500. Mal. Aus diesem Anlass bereitet eine Arbeitsgruppe, zu der Vertreter der Baptisten, der Mennoniten und der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) gehören, fünf Themenjahre vor. Der Beginn ist 2020 mit dem Thema „gewagt! mündig leben“. Träger der geplanten Aktionen ist der Verein „500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V.“ in der Ökumenischen Centrale der ACK. Vorsitzende ist PD Dr. Astrid von Schlachta. Dr. Andreas Liese ist ihr Stellvertreter. Er ist auch Vorsitzender des Historischen Beirats des Präsidiums des BEFG, der die Initiative wesentlich mit angestoßen hat.

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Alt werden? Anders!

Impulstag Älterwerden

Altwerden wird heute anders erlebt als früher. In generationengemischten Gemeinden ist oft eine große Spannweite wahrzunehmen, wie Menschen ihr Älterwerden erleben und gestalten. Der Impulstag Älterwerden soll Raum geben, sich über unterschiedliche Sichtweisen zur Rolle Älterer in der Gemeinde auszutauschen. Der Impulstag Älterwerden ist im BEFG mittlerweile schon Tradition geworden. Neu in diesem Jahr ist, dass er drei Mal stattfinden wird. Zu unterschiedlichen Zeiten, an unterschiedlichen Orten, mit unterschiedlichen Referenten, aber immer zum selben Thema: Am 9. November in Lübeck mit Pastorin Dagmar Wegener, am 18. Mai in Weltersbach mit Pastor Uwe Lewin und der erste Impulstag ist dieses Jahr am 9. Februar in Kassel mit Pastor i. R. Friedrich Schneider. Anmeldeschluss ist der 30. Januar.

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„Das Auge hört mit“ und „Tontechnik für Einsteiger/-innen“

Seminare der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal

Wer erfährt, wie Körpersprache, Stimme, Gestik und Mimik die persönliche Ausdrucksfähigkeit erhöhen, kann dies gezielt einsetzen. Die eigene Wirkung auf andere besser verstehen und den gezielten Einsatz von Körpersprache einüben und damit überzeugen. Das lernen die Teilnehmenden des Seminars „Das Auge hört mit“ von dem Schauspieler und Coach Stephan Schill am Wochenende vom 15. bis 16. März. Ebenso entscheidend für die Verständlichkeit ist die Tontechnik. Das Know-how der Tontechnik in Gottesdiensten und kleinen Konzerten vermittelt Andreas Langbehn. Der Aufbau von Mischpulten, Fragen nach Effektgeräten und Monitoring werden bei dem Grundlagenseminar vom 22. bis 24. Februar besprochen. Für beide Seminare sind noch Plätze frei.


Aktuelles aus den Landesverbänden

Engagement mit Geflüchteten

„Mitarbeitende, die Geflüchtete auch außerhalb der Gemeinde begleiten, werden häufig kaum im Gemeindeleben wahrgenommen“, hat Daria Kraft (r.) beobachtet. Sie arbeitet in der Fachstelle für Integration und Geflüchtete im Diakoniewerk der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden in Baden-Württemberg. Vornehmlich im Großraum Stuttgart unterstützt sie die Gemeinden bei ihrem Engagement vor Ort. Dabei ist es Daria Kraft wichtig, auf Augenhöhe zu agieren und Integration als einen Prozess zu verstehen, bei dem sich beide Seiten aufeinander zu bewegen, wie zum Beispiel bei der „Dialogrikscha“.

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Schätze der biblischen Zeit

Ein Buch mit archäologischen Entdeckungen

Baptistenpastor Dr. Michael Rohde erzählt Fundgeschichten in seinem neuen Buch: Schätze der biblischen Zeit – 50 archäologische Entdeckungen rund um die Bibel. „Rohde wagt den Blick in die Vergangenheit. Dabei nutzt er einen wertvollen Schlüssel: Die Kultur der Antike, so wie sie uns in archäologischen Funden entgegentritt, wird von ihm nach signifikanten Beispielen durchforstet“, schreibt Florian Lippke in seinem Geleitwort. In dem Buch erfahren Leserinnen und Leser zum Beispiel von der „Knochenkiste des Kaiphas“, dem vermeintlichen „Thron des Satans“, von „Segen auf Silber“ und der Frage, ob es mal eine „Frau neben Gott“ gab.

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Mission Zukunft

Zeigen, was wir lieben: Impulse für eine Kirche mit Vision

„Wir bewegen uns. Wir gehen auf Menschen zu. Wir sind als Nachfolger Jesu gesandt in diese Welt und leben in dieser Welt. Dieser missionarische Aufbruch ist notwendig, nicht mehr denn je, sondern heute genauso wie zu allen Zeiten“, schreibt BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba in dem heute veröffentlichten Buch „Mission Zukunft. Zeigen, was wir lieben: Impulse für eine Kirche mit Vision“. Neben seinem Beitrag berichten Autoren aus der evangelischen und katholischen Kirche sowie aus Freikirchen, wie das Evangelium neu mit Menschen, die mit Kirche und Gemeinde immer weniger zu tun haben, in Kontakt kommen kann.

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Eine Farm blüht auf!

Mais, Maniok, Hirse, Artemisia und Aloe Vera wachsen auf der Ausbildungsfarm der Baptist Convention of Malawi (BACOMA). Das Konzept der Balaka-Farm heißt „farming in God’s way“ – Landwirtschaft, so wie Gott sich die Natur einmal ausgedacht hat. Das Team von EBM-Missionarin Karin Schwarz (2. v. r.) bringt interessierten Praktikantinnen und Praktikanten bei, wie man auch ohne Pestizide mehr Ertrag erwirtschaften kann. Die Arbeit auf der Farm steht dabei vor einigen Herausforderungen. Denn der Tank auf dem Wasserturm ist leer und die öffentliche Wasserversorgung liegt schon lange brach.

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