Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 2 | 1. Februar 2018

Liebe Leserin, lieber Leser,


vor ein paar Wochen wurde ich zu einem Treffen von Unternehmern eingeladen. Sie kommen in dieser Gruppe in regelmäßigen Abständen mehrmals im Jahr zusammen. Sie arbeiten in unterschiedlichen Branchen und Unternehmen. Was sie miteinander verbindet ist der Wunsch, sich jenseits aller wirtschaftlichen und unternehmerischen Fragen auszutauschen, Persönliches zu besprechen, Anteil zu nehmen und Anteil zu geben, Hilfe und Orientierung zu erhalten. Und sicher verbindet diese Menschen mittlerweile auch Freundschaft. Das spürte man der Gruppe vom ersten Moment der Begegnung ab.

Mich hatten sie eingeladen, weil sie einen ganzen Tag zum Thema Spiritualität verbringen wollten. Es ging um die Frage nach Sinn und Orientierung. Wie lassen sich berufliche Herausforderungen und ein zufriedenes Privatleben miteinander verbinden?  Wie gelingt es, sich bei aller Verantwortung für das Unternehmen und sehr viele Mitarbeitende nicht selbst aus den Augen zu verlieren? Was ist die Lebensmitte, und woher schöpfe ich die nötige Kraft? Wie gehe ich mit Krisen und ungelösten Fragen um? Wie begegne ich Konflikten in einer angemessen Art und Weise?

Wir unterhielten uns über ein spirituelles Zeitmanagement, über „Ora et labora“. Wir sprachen über Sonntagsrituale und auch über eine angemessene Priorisierung im Leben. Wir tauschten uns über Motivation aus, über das, was einen Menschen bewegt, über persönliche Motive, über Hoffnungen und Sehnsüchte. Es gab Berichte von Grenzerfahrungen und auch von Krankheit. Wir sprachen über Konflikte und deren Bewältigung.

Ich berichte hier davon, weil es mich beschäftigt hat, wie Menschen nach einem Leben fragen, das nicht nur von wirtschaftlichem Gewinn und Verlust geprägt, sondern durch höhere Werte bestimmt ist. Wir sprachen auch über Glauben und Gottesdienste, über christliche Gemeinden, die attraktiv sind, weil hier jede und jeder herzlich willkommen ist und einfach nur sein darf.

Unser Jahresthema „INSPIRIERT LEBEN … dass Christus Gestalt gewinnt“ ist kein frommes Insiderthema! Die Frage nach einem sinnvollen Leben wird von vielen gestellt, und es ist unsere Aufgabe als Christinnen und Christen, mit dem Verweis auf Jesus Christus eine Antwort zu geben. Die Sehnsucht ist groß und die Offenheit da. Wir müssen uns nur einlassen auf die Menschen und ihr Leben und ihr Fragen, ihre Hoffnungen und Sehnsüchte – und dann dürfen wir beherzt und mutig das Evangelium von Jesus Christus sagen und vorleben.

Michael Noss
Präsident





Einladung zur Bundesratstagung

Vom 9. bis 12. Mai 2018 in Kassel

Foto: David Vogt

In drei Monaten und acht Tagen geht es los: Die Bundesratstagung 2018 steht unter dem Thema „INSPIRIERT LEBEN … dass Christus Gestalt gewinnt“. Dabei soll es um Gottes Nähe gehen, um die Sammlung der Gemeinde um Jesus Christus und das gemeinsame Hören auf Gott. Der Bundesrat, zu dem die Gemeinden Delegierte entsenden, ist das höchste Entscheidungsgremium des BEFG. Es werden, unter anderem, neue Gemeinden aufgenommen, Ordnungsfragen besprochen und neue Ordinierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter begrüßt. Neben den Plenumsveranstaltungen werden Workshops, Gebetsräume, Mitmachaktionen, Bibelarbeiten, Exerzitien und Foren angeboten. Wer nicht delegiert ist, ist herzlich eingeladen, als Gast an der Bundesratstagung teilnzunehmen – am besten gleich anmelden!

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„Hingehen, wo Gottes Herz schlägt“

AmPuls-Konferenz für missionarisch ausgerichtetes Gemeindeleben

Die Vielfalt der Mission entdecken und feiern, das Herz Gottes spüren, am Puls der Zeit sein und Gemeinde neu denken – darum ging es dem Dienstbereich Mission bei seiner AmPuls-Konferenz Mitte Januar in Leipzig. Hauptrednerin Dr. Sandra Bils von Kirche² in Hannover, im Bild mit Dienstbereichsleiter Joachim Gnep, ermutigte die 150 Zuhörerinnen und Zuhörer, als Gemeinde nicht nur für die Menschen aus der Nachbarschaft da zu sein, sondern mit ihnen gemeinsam etwas zu entwickeln. Denn, so berichtete sie: Wenn Gemeinden andere Menschen das Gemeindeleben mitgestalten lassen, wird man die lebens- und gemeinschaftsverändernde Kraft des Glaubens erleben. Und von dieser Kraft war auch auf der Konferenz viel zu spüren.

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Unternehmerisches Denken für Gemeindegründer

Bericht von der Gründer:Zeit-Konferenz in Leipzig

Die Gründer:Zeit-Konferenz des Dienstbereichs Mission vom 18. bis 19. Januar in Leipzig stand unter dem Titel „Ecclesiopreneurship“. Diese Wortschöpfung aus Ecclesia (Kirche) und Entrepreneur (unternehmerischer Gründer) macht anschaulich, welche Haltungen einem Gemeindegründer helfen können, die komplexen Herausforderungen einer Gemeindegründung zielorientiert bewältigen zu können. Gemeindegründungsreferent Klaus Schönberg unterstrich zu Beginn, dass auch ein unternehmerisches Gemeindegründen immer ein solides Fundament in Christus braucht. Erstmals wurde in Leipzig der Gründerpreis „Ecclesiopreneur des Jahres“ verliehen: der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Klinga.

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BEFG Mitglied im Netzwerk Fresh X

Innovative Formen der Gemeindearbeit fördern

Seit Januar ist der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden Mitglied im Netzwerk Fresh X. Die Fresh X-Bewegung kommt ursprünglich aus England. Eine Fresh X ist eine neue Form von Gemeinde, die – in einer Gesellschaft im Wandel – für Menschen gegründet wird, die noch keinen Bezug zu Kirche haben. Beispiele für solche „Fresh Expressions of Church“ (frische Ausdrucksformen von Kirche) sind Kletterkirchen, Gottesdienste in Cafés, christliche Fußball-Fanclubs oder innovative Initiativen in sozialen Brennpunkten. Das deutsche Netzwerk, das es seit 2011 gibt, fördert durch Austausch und gegenseitige Unterstützung solch neue Formen, um Menschen in deren Lebensumfeld mit dem christlichen Glauben zu erreichen.

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„Alle Bewohner der Erde sind jetzt Nachbarn“

Seminar zu Martin Luther King – Frühbucherrabatt noch bis morgen

Foto: Daniel Schmöcker

Wer sich von der theologischen und sozialen Vision des berühmten Baptistenpastors und Bürgerrechtlers Martin Luther King für das eigene Leben als Christ inspirieren lassen möchte, sollte im Frühjahr nach Elstal kommen. Am 27. und 28. April bietet das AkademieForum Gelegenheit, anhand von Vorträgen, Filmmaterial, Diskussion und Workshops weitreichenden Fragen nachzugehen: Wie sah Kings Vision von dem einen Haus der Welt aus? Welche theologischen Wurzeln hatte sie? Welche Bereiche des gesellschaftlichen Lebens wollte King verändern? Und wie? Manche Aussagen Kings von vor über 50 Jahren sind dabei „von frappierender Aktualität für unsere Zeit.“ Wer sich bis zum 2. Februar anmeldet, profitiert vom Frühbucherrabatt.

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Kirche 21: Rechenschaft vom Glauben

Think Tank „Was glauben Baptist*innen eigentlich?“

Der Fachkreis Kirche 21 des Gemeindejugendwerks (GJW) lädt ein zu einem Think Tank mit dem Titel „Was glauben Baptist*innen eigentlich?“ vom 23. bis 25. März in Elstal. Gesprächsgrundlage an diesem Wochenende ist die Rechenschaft vom Glauben des BEFG. Anhand dieses Textes wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmern Fragen nachgehen wie „Was sind für uns die Grundlagen unseres Glaubens und Lebens?“, „Woher stammen unsere Glaubensüberzeugungen?“ und vor allem: „Was prägt unseren Glauben heute?“ Die Anmeldung ist ab sofort möglich.

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Diakonisches Werk strebt Bethel-Ausschluss an

BEFG fordert erneut Aufklärung und unabhängige Kontrollinstanzen

Der Diakonische Rat des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz hat am 25. Januar beschlossen, das Diakoniewerk Bethel aus dem Verband auszuschließen. Bethel hat dagegen Einspruch angekündigt. Somit ist mit einer endgültigen Entscheidung durch die Mitgliederversammlung des Diakonischen Werks im Spätsommer zu rechnen. Die Geschäftsführung des BEFG hatte den Bethel-Vorstand bereits am 22. Januar in einem Brief zum wiederholten Male aufgefordert, die Organ- und Aufsichtsstruktur den Grundsätzen guter Unternehmensführung anzupassen und zu den Vorwürfen aus der Presse öffentlich Stellung zu beziehen. Je länger Bethel schweige, desto unglaubwürdiger sei die Absichtserklärung, die Dinge „in Zukunft anders, besser, diakonischer zu machen.“


Aktuelles aus den Landesverbänden:

Gunnar Bremer über seine neue Aufgabe als Ortspastor in Bochum

Seit November ist der ehemalige Regionalreferent im Dienstbereich Mission, Gunnar Bremer, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Immanuelskirche an der Hermannshöhe in Bochum. Im Interview mit der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) unterstreicht der 52-Jährige das Anliegen, dass Gemeinden relevant für die Gesellschaft sein müssen. Er berichtet, was er in seiner neuen Gemeinde vorhat, wie im ökumenischen Miteinander und der Arbeit mit Geflüchteten Fremdheit überwunden werden kann und warum sinkende Mitgliedszahlen für ihn kein Grund zur „Panikmache“ sind.

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Nachhaltige Hilfe für indische Fischerfamilien

Jacob Yeguri aus Bitragunta ist der Gründer der „Community Rural Welfare Development Society“, einer Entwicklungsgesellschaft für mehr Wohlfahrt in den ländlichen Gebieten im Südosten Indiens am Golf von Bengalen. Sein Anliegen ist es, die Menschen in dieser Gegend, die überwiegend vom Fischfang leben, langfristig durch die Reduzierung von Katastrophen-Risiken zu unterstützen. So berät er die Dorfältesten, wie man sturmsicher bauen kann. Er rät Familien, ihre Kinder zur Schule zu schicken statt sie Kinderarbeit leisten zu lassen. Und er bietet niederschwellige Ausbildungsgänge für Frauen an. Dabei verkünden Jacob Yeguri und viele ehrenamtliche Mitarbeiter in den 23 Fischerdörfern das Evangelium von Jesus Christus und taufen Menschen, die sich dann der örtlichen Baptistengemeinden anschließen: „Wenn wir den Menschen das Evangelium von der Errettung durch Jesus Christus verkünden, dann bringen wir zugleich immer auch eine soziale Reform und soziale Gerechtigkeit.”

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Evangelisches Lexikon für Theologie und Gemeinde

Theologische Hochschule Elstal beteiligt an der Neuausgabe

Das Evangelische Lexikon für Theologie und Gemeinde gilt als „hochgeschätztes Standardwerk der Theologie“. Nun wurde es komplett überarbeitet und auf den neuesten Stand der Forschung gebracht. Dr. Uwe Swarat ist Mitherausgeber des ersten Bandes der Neuausgabe, die im November 2017 erschienen ist. Weitere Lehrende der Theologischen Hochschule Elstal haben ebenfalls Artikel für dieses Werk geschrieben, das sich durch Überkonfessionalität und Interdisziplinarität auszeichnet. Es richtet sich sowohl an Theologinnen und Theologen als auch an theologisch interessierte Gemeindemitglieder. Die weiteren drei Bände des Lexikons sollen im Abstand von ungefähr zwei Jahren herauskommen.

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