schlechte Nachrichten sind in unseren Tagen häufig die guten. Einfach deshalb, weil Menschen sich für sie interessieren und die Medien mit ihnen bessere Umsätze erzielen. Nicht nur „Sex sells“, sondern auch „bad news“. Das kann dazu führen, dass man denkt, die Welt sei wirklich nur noch schlecht und dem Untergang geweiht.
Da machen wir nicht mit. Nicht nur, dass uns als Christen ein anderer Geist antreibt, der in uns beständig die Hoffnung wachhält, dass Gott die Welt in seinen Händen hält und erhält. Dass Gott kann, was wir nicht können. Es ist ja auch unser Glaube an diesen liebenden und sich in Jesus Christus an die Menschen dahingebenden Gott selbst, der in uns die Verantwortung für diese Welt wachruft, für die Achtung der Würde aller Menschen, für die Bewahrung der Schöpfung, für den Frieden zwischen Völkern und einzelnen Menschen sowie ganz allgemein die Verantwortung dafür, dass das Gute nicht zu kurz kommt und untergeht.
Das diesjährige Motto der Bundesratstagung „…was gut ist“ sagt der Prophet Micha zu dem Volk Israel vor gut 2700 Jahren. Er war ein Zeitgenosse von Jesaja, Amos und Hosea. Er klagt mit ihnen die soziale Ungerechtigkeit und religiöse Verderbtheit im damaligen Volk Israel an. Schlechte Nachrichten. Es sieht nicht gut aus damals, geistlich wie menschlich. Aber das ist nicht alles. Denn im Zusammenhang lautet der kurze Satz, der für die Bundesratstagung als Motto ausgewählt ist (Micha 6,8): „Es ist dir gesagt, Mensch, was gut ist und was der Herr von dir fordert, nämlich Gottes Wort halten und Liebe üben und demütig sein vor deinem Gott.“
Eigentlich wissen wir ganz gut, was gut ist. Gerechte Lebensverhältnisse sind gut. Sie wurzeln in den guten Geboten Gottes. Anderen Menschen mit Güte und Mitgefühl zu begegnen, ist gut. Ehrfurcht vor Gott ist gut. Ein demütiges Herz, das sich nicht selbstbezogen überhebt – das ist gut. Eigentlich wissen wir ganz gut, was gut ist. Und darauf wollen wir uns gemeinsam besinnen. Wir wollen uns das erneut sagen lassen und uns danach (aus-)richten. Dazu treffen wir uns vom 20. bis 23. Mai in Kassel. Jede und jeder ist willkommen, die und der mithören und sich mit auf den Weg machen will. Ein Einladungsvideo zur Bundesratstagung findet Ihr in diesem Newsletter.
Menschen wie Dr. Elijah Brown, der Generalsekretär der Baptist World Alliance (BWA) werden die Konferenz mitgestalten und darüber reden, was gut ist. Dr. Martin Luther King und sein Traum von dem, was gut ist, werden durch das Musical „Martin Luther King – Ein Traum verändert die Welt“ zu erleben sein. Und auch die tief im Evangelium wurzelnden Überzeugungen der Täufer des 16. Jahrhunderts werden für uns lebendig werden, wenn wir die Halbdekade zu „500 Jahre Täufergedenken 1525 – 2025“ zusammen mit Vertreterinnen und Vertretern der Mennonitischen Kirche eröffnen.
Machen wir endlich Schluss mit eigentlich! Wir wissen doch, was gut ist. Wir können uns gegenseitig „anreizen zur Liebe und zu guten Werken“ (Hebräer 10,24). Und wir können damit sicher auch die eine oder andere gute Nachricht bewirken.
Herzliche Einladung zur Bundesratstagung 2020 in Kassel!
Christoph Stiba
Generalsekretär