Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 2 | 7. Februar 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,


das Gegenteil vom Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit ist Angst. Angst engt ein. Als Gefühl eilt sie dem Denken voraus. Und begleitet wird sie vom Empfinden der Machtlosigkeit vor dem anscheinend drohenden Übel. Der Glaube wiederum erfasst die Realitäten besser, konkret der christliche. Denn er hält für wahr und offenbar, was andere bezweifeln: Herr ist er, Gott.

Die US-Amerikanerin Martha Nussbaum antwortete dieser Tage der Zeit-Autorin Elisabeth von Thadden auf die Frage, warum sie sich als politische Philosophin trotz aller bekannten Weltprobleme zur Hoffnung bekenne: „Es mag verrückt sein, Ungewissheiten zu umarmen und einer Idee zu folgen, wie die Welt sein sollte. Aber Kant hat Recht, es ist notwendig.“

Die Krise der Werte ist global. Die Probleme sind um uns. Wir Menschen sind verletzbar. Auch in unserer Würde. Viele realisieren inzwischen auch die Verletzlichkeit der guten Schöpfung Gottes. Berührt uns das? Unsere Gesellschaft ist an dieser Stelle gespalten. Die Armut fordert Opfer, und die Sorge, dass nicht genug für alle da sein könnte, breitet sich aus. Angst essen Seele auf. Notwendig ist Barmherzigkeit. Gerade gegenüber den Schwachen. Wie notwendig sind da die Stimmen derer, die den Geist der Kraft und der Liebe und der Besonnenheit geschenkt bekommen haben! Wichtig sind auch deren Ohren. Wir benötigen sie, um denen zuzuhören, die in Sorge vor der unsicheren Zukunft sind. Weil wir alles von Gott und von Gott alles erwarten, können wir unsere Zuversicht mitteilen. Wir reden öffentlich darüber und beteiligen uns so am gesellschaftlichen Diskurs. Es wäre fatal, würden die Christinnen und Christen schweigen, sich trotz ihrer Hoffnung zur Ruhe setzen und vor der Verantwortung fliehen, diese Gesellschaft in Nächstenliebe und den Kampf um globale Gerechtigkeit eben so mitzugestalten.

Um politische Perspektiven und Lösungen muss gerungen werden. Unsere Gesellschaft und die Weltgemeinschaft müssen lernen, aufeinander zu hören und miteinander zu reden. Ohne diesen Dialog, auch Streit, geht es nicht. Ich möchte das bei Jesus lernen: wie er sich in der Begegnung mit Kritikern und Skeptikern verhielt, mit den Ängstlichen und Mutlosen. Furchtlos und liebevoll. Als Christinnen und Christen haben wir dabei das große Glück, der Weltgemeinschaft auf eine Art von unserer Hoffnung erzählen zu können, die sich über alle erbarmt, die das politische Gegenüber nicht abwertet oder erniedrigt, die auf Rache verzichtet und den Frieden sucht und ihm nachjagt, die das Gute für möglich hält, weil Gott wirklich ist.

Peter Jörgensen
Pastor der Baptistenkirche Berlin-Wedding und Beauftragter der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) am Sitz der Bundesregierung

Dieses Vorwort ist als Gastkommentar in idea Spektrum Nr. 3 am 16. Januar 2019 erschienen.





Jetzt anmelden zur Bundesratstagung 2019

29. Mai bis 1. Juni in Kassel: Herzliche Einladung!

Foto: David Vogt

Delegierte aus den Gemeinden des BEFG und alle Interessierten sind herzlich eingeladen zur Bundesratstagung vom 29. Mai bis 1. Juni in Kassel. Das Kirchenparlament des Bundes wird auch wieder eine Glaubenskonferenz zum Zweijahresthema „INSPIRIERT LEBEN … dass Christus Gestalt gewinnt“ sein. Wie kann der Glaube durch Krisen tragen? Wie können Mut und Zuversicht durch die Beziehung zu Gott wachsen? Warum sollten Christinnen und Christen Frieden stiften? Welche Auswirkungen hat es auf die Gesellschaft, wenn Christen INSPIRIERT LEBEN? Um diese und andere Fragen wird es in Vorträgen, Gottesdiensten, Workshops, Gesprächsrunden und Bibelarbeiten gehen. Wer wertvolle Glaubensimpulse erhalten und an wichtigen Weichenstellungen für den Gemeindebund mitarbeiten möchte, kann sich ab sofort zur Bundesratstagung anmelden.

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INSPIRIERT LEBEN mit dem Osterkalender

„Osterleute – unterwegs von Ostern bis Pfingsten“

Zu Ostern werden Geschenke verteilt: Die Gemeinden im BEFG erhalten 2019 den Osterkalender als Geschenk des Bundes und der Landesverbände. Für die siebeneinhalb Wochen von Ostern bis Pfingsten wird es acht übergeordnete Themen geben: „Osterleute... gehen weiter, zweifeln, lieben, hoffen, singen, beten, warten und gehen hin.“ Diesen Monat erscheint das Hauskreismagazin, das Begleitmaterial für den Osterkalender bietet. Das Kollegium der Theologischen Hochschule Elstal wird Predigtentwürfe für Sonntagsgottesdienste zur Verfügung stellen. Diese werden auf baptisten.de zum Download bereitgestellt. Die Informationen von der Internetseite können gerne auch in Gemeindebriefen abgedruckt werden. 

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Inspirierende Orte: Studienfahrt vom 10. bis 15. September

Reise mit Pastorin Heike Beiderbeck-Haus und Prof. Dr. Andrea Klimt

Für alle, die INSPIRIERT LEBEN wollen, bietet der BEFG im September eine Reise zu Orten an, die den eigenen Horizont erweitern. „Wir treffen inspirierende Menschen und können die einmalige Atmosphäre erleben, die die jeweiligen Orte zu etwas ganz Besonderem machen“, heißt es in der Ausschreibung. So werden die Reisenden einen Ort kennenlernen, an dem Menschen aus Sucht und Abhängigkeit wieder auf einen neuen Lebensweg finden. Sie werden „Orte des Gebets“ in der pulsierenden Metropole Berlin erleben, sich auf den Spuren der Friedlichen Revolution „der spannenden Frage von Spiritualität und Gesellschaft“ widmen und im Kloster Volkenroda Räume der Stille und Einkehr erfahren. Sowohl Reservierungen als auch verbindliche Anmeldungen sind ab sofort möglich.

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Bunt verbunden

BEFG-Gemeinden werden internationaler

Viele Ehren- und Hauptamtliche haben sich in den letzten Jahren diakonisch für Geflüchtete eingesetzt und sie in den Gemeinden willkommen geheißen. Diese Entwicklung bringt auch neue Herausforderungen mit sich. Wie kann Integration gelingen? Das Präsidium und die Bereichsleiter des BEFG haben am 11. Januar bei einem Klausurtag die Entwicklung des Bundes im Blick auf die zunehmende Internationalität der Gemeinden sowie ihre Auswirkungen und Konsequenzen besprochen.

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„Sag’s einfach!“

AmPuls-Konferenz in Hannover

Wie können Gemeinden die frohe Botschaft von Jesus Christus zu den Menschen bringen – auf eine Weise, die verstanden wird? Diese Frage stand im Zentrum der AmPuls-Konferenz des Dienstbereichs Mission. Hauptreferent war der praktische Theologe Prof. Tobias Faix von der CVJM-Hochschule in Kassel, der schon bei der Bundesratstagung 2018 viele Menschen inspiriert hatte. Die über 200 Teilnehmerinnen und Teilnehmer bekamen ermutigende Impulse aus der Bibel, lernten Beispiele aus dem BEFG kennen und erfuhren viel über die gesellschaftliche Situation, in die hinein Mission wirken möchte. Rund 60 Mitarbeitende trafen sich vorab zur Gründer:Zeit-Konferenz. Mittlerweile gibt es im Bund 27 anerkannte Gemeindegründungsprojekte.

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Leben in Vollmacht

Braunschweig: Konferenz der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung

Die siebte Konferenz der Geistlichen Gemeinde-Erneuerung (GGE) im BEFG befasste sich Ende Januar mit dem Thema „Vollmacht“. GGE-Sprecher Dr. Stefan Vatter betonte, Vollmacht zeige sich nicht dadurch, dass Christen plötzlich stärker als bisher das übernatürliche Wirken Gottes erlebten, sondern dass sich in ihnen das Wesen Gottes, seine Liebe und Heiligkeit, widerspiegelten. Seinen konkreten Rat für die Anbetung Gottes übten die 600 Teilnehmerinnen und Teilnehmer miteinander ein. Auch um einen evangelistischen Lebensstil und die Bedeutung von Wertschätzung ging es in der Braunschweiger Friedenskirche. BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba und der kaufmännische Geschäftsführer Volker Springer waren bei der Konferenz mit dabei und boten einen Workshop an.

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Gut aufgestellt für die Zukunft

Feierlichkeiten zur Gründung der Immanuel Albertinen Diakonie

Foto: Elisabeth Wittnebel, Immanuel Albertinen Diakonie

Die Evangelisch-Freikirchliche Immanuel Albertinen Diakonie feierte ihre Gründung Ende Januar mit einem Festakt in Hamburg sowie einem Gottesdienst in Berlin. Beim Festakt betonte BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba in seinem Grußwort, die Fusion des Hamburger Albertinen-Diakoniewerks und der Berliner Immanuel Diakonie sei ein wichtiger Schritt „zur Stärkung der institutionellen Diakonie.“ Menschliche Zuwendung mache den Charakter der Diakonie aus, die somit „Lebens- und Wesensäußerung unserer Freikirche“ sei. Diese Wesensäußerung beschrieb BEFG-Präsident Michael Noss in seiner Predigt im Gottesdienst: „Diakonie dient den Menschen, indem sie ihnen Hilfe und Zuspruch, Hoffnung und Perspektive gibt.“ Die neu entstandene Immanuel Albertinen Diakonie hat rund 6.700 Mitarbeitende in sieben Bundesländern.

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Aktuelles aus den Landesverbänden: Predigtdienste

Berlin-Brandenburg: Angebot der Elstaler Studierendenschaft

Das Predigen gehört zu den Kernaufgaben des pastoralen Dienstes. Deshalb ermutigt die Theologische Hochschule Elstal ihre Studierenden seit jeher, schon während des Studiums Predigttermine wahrzunehmen. Das bringt nicht nur den angehenden Theologinnen und Theologen etwas, auch Gemeinden profitieren davon! Durch eine engere Zusammenarbeit zwischen dem Landesverband Berlin-Brandenburg und der Elstaler Studierendenschaft können Gemeinden im Umfeld der Hochschule jetzt ganz einfach einen Predigtdienst vereinbaren. Landesverbandsleiter Thorsten Schacht ist dankbar, dass „durch das Engagement der Studierenden das geistliche Leben in den Gemeinden gefördert werden kann.“

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Begegnungen in einem indischen Fischerdorf

EBM INTERNATIONAL unterstützt in Indien 16 Partnerorganisationen mit insgesamt mehr als 60 Projekten. Bei seinem Besuch vor Ort war EBM-Mitarbeiter Matthias Dichristin „tief beeindruckt“ davon, wie vielseitig schon alleine die Hilfe von nur einem dieser Partner ist. Besonders die Begegnung mit Menschen, die von der Arbeit profitieren, ließ ihn nicht mehr los. In einem Fischerdorf, in dem die Ärmsten der Gesellschaft auf ihren Booten leben, traf er eine Familie, die durch ein Feuer vor dem Nichts stand – bis ein EBM-Partner half.

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„Grenzenlose Gemeinschaft“

Brüssel: EBF-Konferenz für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen

50 Männer und Frauen aus über 20 Ländern trafen sich im Januar zur Konferenz der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF) für Verantwortliche aus der Arbeit mit Kindern und Jugendlichen. Beim Tagungsthema „Community Unlimited“ ging es darum, welch großes Potential darin steckt, wenn Christen gemeinsam unterwegs sind. Die Teilnehmenden lernten nicht nur Gemeinschaftskonzepte aus verschiedenen Ländern kennen, etwa das klösterliche Zusammenleben junger Menschen auf Zeit in Norwegen. Sie erlebten auch ganz konkret, wie sie in ihrem Miteinander voneinander lernen können. „Ich bin von Herzen dankbar für die EBF-Familie“, so das Fazit von GJW-Referentin Samantha Mail.

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Theologisches Gespräch 1/2019

„Martin Luther King und christliches Friedensengagement heute“

Am 15. Januar 2019 wäre Martin Luther King jr. 90 Jahre alt geworden. Anlässlich des Geburtstages widmet das Theologische Gespräch dem Baptistenpastor und Bürgerrechtler King eine Ausgabe und fragt darin, in welcher Weise Christinnen und Christen heute friedenspolitisch tätig sein können. Neben Beiträgen von Prof. Dr. Michael Haspel zur aktuellen Forschung und von Prof. Dr. Johannes Reimer über die Weltweite Evangelische Allianz auf der Suche nach einer umfassenden Mission enthält auch diese Ausgabe eine Predigtwerkstatt.

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Ein Rückblick auf zwei Silvesterfreizeiten

BÄM-Festival und Silfestival

In langer Tradition veranstaltet das Gemeindejugendwerk (GJW) Silversterfreizeiten für Teenies und Jugendliche. Beim Silfestival des GJW-NOS drehte sich alles um Frieden, wie man ihn suchen kann und um die Frage, was Frieden eigentlich bedeutet. Das BÄM-Festival feierte sein zehnjähriges Jubiläum unter dem Motto „Legacy“ – rund um Erben und Epheser 1,18: „Gott öffne euch die Augen des Herzens, damit ihr erkennt, was für eine Hoffnung Gott euch gegeben hat, als er euch berief, was für ein reiches und wunderbares Erbe er für die bereithält, die zu seinem heiligen Volk gehören“ (NGÜ). Neben geistlichen Inputs haben die Teilnehmenden den Jahreswechsel mit viel Spaß und kreativen Aktionen gefeiert.