Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 7 | 5. Juli 2018

Liebe Leserin, lieber Leser,


zum Ende meiner beruflichen Tätigkeit schreibe ich heute das Vorwort in BUND AKTUELL. Insgesamt 22 Jahre war ich beim BEFG angestellt. Als ich anfing gab es noch die Richtlinie, dass ich als Bundesmitarbeiter kein Diensthandy brauche, weil es ja überall Telefonzellen gibt.
 
Es hat sich viel verändert, nicht nur kommunikationstechnisch. Gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen zeichneten sich bereits Ende der 90er-Jahre ab und machten natürlich auch vor unseren Gemeinden nicht halt. Eine Zukunftskommission wurde gegründet, um nachhaltige Konzepte für den Bund zu entwickeln. Doch dann brach um die Jahrtausendwende herum bundesintern eine Leitungskrise aus, die die Betroffenen sehr belastet hat. Alles schien zusammenzubrechen. Aber die Krise bot auch die Chance, die Arbeit des Bundes von Grund auf neu auszurichten und zu organisieren. Aus dem Scheitern und der Katastrophe entstand Neues.

Ich habe in der Übergangsbundesleitung mitgewirkt, die sich ein Jahr lang monatlich traf und an einem neuen Leitungskonzept arbeitete. Im Dienstbereich Gemeindeentwicklung konnten wir als Team dann darüber nachdenken, welche Hilfestellungen des Bundes es Gemeinden ermöglichen, ihr Potential zu entwickeln. Die Bildungsarbeit und das Netzwerk Beratung von Gemeinden dienen bis heute diesem Ziel. Diese guten Angebote mussten den Gemeinden natürlich auch bekannt gemacht werden. Darum wurde die Kommunikations- und Öffentlichkeitsarbeit aufgebaut. Die Bundesratstagungen sollten kommunikativer sein – zum Beispiel durch die Einführung von Foren. Und zuletzt wurde auch die sogenannte Zielgruppenarbeit neu strukturiert und ausgerichtet im Fachbereich Familie und Generationen.

Für mich war es eine bewegte Zeit, in der ich mit anderen kreativen und engagierten Leuten auch einiges bewegen konnte. Das hat ausgesprochen Spaß gemacht!

Manchmal nehme ich in Gemeinden einen depressiven Grundton wahr: „Früher hatten wir noch einen Chor, waren wir mehr Leute – waren wir sogar jünger!“ Das stimmt. Aber heute sind die Menschen nicht alle desinteressiert oder unzuverlässig. Die Art der Mitarbeit hat sich geändert, ist kurzfristiger, projektbezogener. Das ist nicht besser und nicht schlechter, nur anders. Natürlich ist es bedauerlich, wenn es keine regelmäßige Jungschar- oder Jugendgruppe mehr gibt. Aber vielleicht gibt es ja ganz neue Projekte wie ein „Repair-Café“, wo Junge und Alte gemeinsam Fahrräder und andere Dinge reparieren. Oder wenn nur noch 20 Leute zum Gottesdienst kommen, warum stellt man dann nicht die Stühle im Kreis und redet erstmal über das, was letzte Woche wichtig war, bevor man auch noch gemeinsam über einen Bibeltext nachdenkt?

Was ich in den letzten Jahren vor allem gelernt habe: Auch das, was zunächst nur belastend und schwierig zu sein scheint, bietet Chancen. Und: Jede Zeit hat ihre eigenen Chancen. Die gilt es zu entdecken und zu nutzen!

Darum lasst uns immer die Augen offen halten und Gott vertrauen, der uns zusagt: „Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?“ (Jesaja 43,19)

Friedrich Schneider





Arbeit von Bund und Gemeinden nachhaltig geprägt

Verabschiedung in den Ruhestand: BEFG würdigt Friedrich Schneider

Der Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) hat in einem Gottesdienst mit zahlreichen Wegbegleiterinnen und Wegbegleitern Pastor Friedrich Schneider als „kreativen und innovativen Kopf“ gewürdigt, der Menschen geprägt und die Arbeit der Freikirche an vielen Stellen nachhaltig vorangebracht hat. Das langjährige Mitglied der Bundesgeschäftsführung geht nach 22 Jahren in der überregionalen Arbeit Ende Juni in den Ruhestand. Zuvor hatte er 16 Jahre als Gemeindepastor gearbeitet.

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„Europas Seele und die Opfer von Flucht und Vertreibung“

Freikirchen fordern humane europäische Flüchtlingspolitik

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat sich in der vergangenen Woche in einer Stellungnahme dafür ausgesprochen, Hilfe für Menschen in lebensbedrohlicher Not zur obersten Priorität in der deutschen und europäischen Flüchtlingspolitik zu machen. Wenn Europa das Recht auf Asyl aushöhle, verkaufe es seine Seele und löse sich aus einem weltweiten Rechts- und Wertekonsens. Die Stellungnahme wurde von VEF-Präsident Christoph Stiba für den Vorstand gemeinsam mit Peter Jörgensen, dem Beauftragten der VEF am Sitz der Bundesregierung, gezeichnet.

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Wo die Liebe Gottes sichtbar wird

Reisebericht Jordanien und Libanon

Joachim Gnep, Leiter des Dienstbereichs Mission, und Frank Wegen, Mitglied im Komitee von German Baptist Aid (GBAid), reisten Anfang Juni nach Jordanien und in den Libanon. Sie besuchten verschiedene Projekte, die von GBAid in diesen Ländern unterstützt werden: Unter anderem eine Seifenwerkstatt, in der Frauen ein Einkommen generieren, um ihre Familien versorgen zu können, sowie ein Projekt, das sich um Kinder mit Lernschwierigkeiten kümmert. Die meisten Projekte helfen vor allem aus Syrien geflüchteten Menschen. Im Rückblick auf ihre Reise zogen Joachim Gnep und Frank Wegen das Fazit: „Wir waren tief berührt und beeindruckt, wie konkret die Liebe Gottes in diesen Projekten sichtbar wird.“

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Fachtag zum Kinderschutz

Frühbucher-Rabatt bis 15. Juli

Unter dem Titel „Kindern auf Augenhöhe begegnen“ veranstaltet das Gemeindejugendwerk (GJW) gemeinsam mit dem Bund Freier evangelischer Gemeinden und der Evangelisch-methodistischen Kirche am 8. September in Bochum einen Fachtag zum Kinderschutz. Im Kinderschutz, so heißt es im Ausschreibungstext, sind die Erwachsenen die Hauptakteure. Die Herausforderung bestehe darin, diese Verantwortung wahrzunehmen, die Kinder dabei aber nicht als auf allen Ebenen von den Erwachsenen abhängig zu betrachten, sondern sich „von ihrem Blick auf Gott und die Welt überraschen und inspirieren zu lassen.“ Hauptreferent ist der Kabarettist, Theologe und Schauspieler Torsten Hebel. Er ist Gründer und Leiter der sozial-kulturellen Jugendeinrichtung blu:boks Berlin. Der Frühbucher-Rabatt für den Fachtag endet am 15. Juli.

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Gott-sei-Dank-Fest

Erntedank mit Gästen feiern

Foto: Grecaud Paul / Fotolia.com

Auch in diesem Jahr ermutigt der Dienstbereich Mission, den Erntedanksonntag als missionarisches Ereignis zu gestalten. So können Gemeinden am 7. Oktober Menschen aus ihrem Umfeld zu einem Gott-sei-Dank-Fest einladen, um mit ihnen gemeinsam zu feiern. Der Festtag startet mit einem gemeinsamen Gottesdienst, im Anschluss daran gibt es für die Gemeinde und alle Gäste ein Festtagsbüffet. Nach einer Anmeldung zur Teilnahme am Gott-sei-Dank-Fest werden den Gemeinden professionell gestaltete Einladungen, ein Gottesdienstentwurf mit Predigtideen und inhaltliche Vorschläge zur Gestaltung des Festtags zur Verfügung gestellt.

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Akademie im Gespräch: Nelson Mandela

Persönliche Eindrücke zu seinem 100. Geburtstag

Am 18. Juli wäre Nelson Mandela, der berühmte Kämpfer gegen die Apartheid, 100 Jahre alt geworden. In der zweiten Ausgabe der Reihe „Akademie im Gespräch“ erzählen sieben Menschen davon, wie sie dieser Mann durch seine Worte und Taten inspiriert hat. Manche von diesen Menschen im Alter von 15 bis 70 Jahren haben Mandela persönlich getroffen, andere konnten in Südafrika die Spuren seines Wirkens erleben. „Wir wollen Sie als Leserin oder Leser dadurch zu eigenen Gedanken und Erinnerungen anregen“, heißt es im Vorwort der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal, „und laden Sie ein, etwas davon mit uns zu teilen.“

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Regelmäßige Informationen aus dem GJW

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Wer regelmäßig über die Arbeit des Gemeindejugendwerks (GJW) informiert werden will, kann auf der Internetseite den GJW-Newsletter abonnieren. Die Abonnenten und Abonnentinnen erhalten jeden Monat Berichte über vergangene Veranstaltungen, Hinweise auf kommende Tagungen, Empfehlungen für gute Materialien, gelegentliche Filmkritiken und viele weitere interessante Informationen. Im aktuellen Newsletter werden beispielsweise die Seminare vorgestellt, die Ende dieses Monats auf dem BUJU in Otterndorf angeboten werden.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

Videoclip „Nicht von dieser Kanzel“ aus Kamp-Lintfort

Der interreligiöse Theologenkreis Kamp-Lintfort hat auf Youtube ein Video mit dem Titel „Nicht von dieser Kanzel“ veröffentlicht. Darin geben sechs Geistliche verschiedener muslimischer und christlicher Gemeinden gemeinsam ein Statement gegen Hassbotschaften ab. Weil jede Gewalttat ihren Ursprung in entsprechenden Worten und Gedanken habe, sei es wichtig, dass in Moscheen und Kirchen keine Ausgrenzung und kein Gegeneinander gepredigt werde. „Der Theologenkreis Kamp-Lintfort bekennt sich eindeutig dazu, von den Kanzeln der Moscheen und Kirchen Frieden, Toleranz und Mut zum Miteinander zu predigen“, heißt es in einer Pressemitteilung zu dem Video. Drehbuch, Aufnahme und Schnitt stammen von Marcus Bastek, Pastor der Evangelisch-Freikirchlichen Friedenskirche Kamp-Lintfort.

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Eindrücke aus der Türkei

Matthias Dichristin, Missionssekretär von EBM INTERNATIONAL, war in der Türkei bei der Verteilung von Lebensmittelpaketen an Geflüchtete mit dabei. Was er dort erlebt, lässt ihn an die Grenzen seiner emotionalen Belastbarkeit kommen. „Ich musste mich für einen Moment setzen“, schreibt er in der aktuellen Geschichte vom Missionsfeld, „weil sich diese Eindrücke tief in mir einbrennen. Diese vielen Menschen, die wirklich nichts mehr haben, für die ein Lebensmittelpaket im Wert von 14 Euro einen großen Unterschied macht. Diese über die Maßen engagierten Pastoren, die Verteilaktionen gewissenhaft organisieren, damit sie gut und so fair wie möglich ablaufen. Die Helfenden und die Geflüchteten können so viel mehr aushalten als ich: Sie haben oft nicht einmal die Zeit, sich für einen Moment zu setzen.“ In den türkischen Städten Izmir, Istanbul, Samsun, Ordu und Adana unterstützt EBM INTERNATIONAL die Flüchtlingshilfe von kleinen Baptistengemeinden.

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