Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 9 | 6. September 2018

Liebe Leserin, lieber Leser,


haben wir zu viel Freiheit? Sind wir überfordert mit der Pflicht, als Bürgerinnen und Bürger in einem demokratischen Staat Verantwortung zu übernehmen? Sind wir ohnmächtig gegenüber rechtsradikalen, gewaltbereiten Horden, die durch Chemnitz oder andere Städte ziehen? Sind Antisemitismus und rechtsextremes Gedankengut mittlerweile in bürgerlichen Kreisen angekommen, deren Argumente nicht selten mit dem Satz: „Man wird doch noch sagen dürfen...!“ anfangen? Muss der Staat endlich deutlich durchgreifen? Viele Fragen.

Mir geht das Pauluswort aus Galater 5,1 durch den Kopf: „Zur Freiheit hat uns Christus befreit! So steht nun fest und lasst euch nicht wieder das Joch der Knechtschaft auflegen!“ Auch wenn es im Galaterbrief um anderes als Antisemitismus und Ausländerfeindlichkeit geht, gilt die Frage, wie wir uns als Christinnen und Christen in herausfordernden Situationen verhalten.

Wir Menschen suchen nach Solidarität, nach Gemeinschaft mit anderen, nach Gleichgesinnten. Die radikalen Gruppen in unserer Gesellschaft, egal ob links oder rechts, finden ihre Solidarität darin, dass sie gegen etwas und selten für etwas sind. Die Gruppe der Unzufriedenen, die den Staat mit seinen Ordnungen hinterfragt und bekämpft (links) und die Gruppe der Unzufriedenen, die sich gegen einen Staat auflehnt, der Platz für Vielfalt und Entfaltung bietet (rechts): In ihrem Dagegensein finden sie ihre Solidarität und aus ihrem Dagegensein resultiert ihre Handlungsweise.

Mit dem Satz aus dem Galaterbrief ist uns eine neue Solidarität gegeben. Es ist die Gemeinschaft in Christus, die uns eine Freiheit schenkt, in der es eine bunte Vielfalt und ein großes Miteinander aller geben kann. Wer sich abgrenzt oder andere ausgrenzt, steht der Freiheit Gottes in Jesus entgegen. In diesen Tagen wird immer wieder darauf hingewiesen, dass die Gruppe der linken oder rechten Ausgrenzer, gemessen an der Gesamtgesellschaft, die deutlich kleinere Gruppe ist. Schwierig wird es nur, wenn die große Mehrheit der Aufrechten und Differenzierten einfach nur zusieht und betroffen schweigt.

Als Christinnen und Christen haben wir nicht nur Freiheit zugesprochen bekommen. Wir haben gleichzeitig den Auftrag, in der Solidargemeinschaft der Christusgläubigen zu handeln. Wir müssen gegen das Unrecht aufstehen, wir müssen unsere Stimmen erheben, vielleicht auch auf die Straße gehen oder unser vielfältiges und breites soziales und diakonisches Handeln als ein solches Aufstehen begreifen und proklamieren.

„Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich liebe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo Irrtum ist; dass ich Glauben bringe, wo Zweifel droht; dass ich Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt.
Herr, lass mich trachten, nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer sich hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen; und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.“ (Franz von Assisi)

Michael Noss
Präsident





Team von ewigkite.de wächst

Baptistisches Projekt bekommt lutherische Unterstützung

Drachenfliegen, Powerkiten, Kitesurfen: Bei ewigkite.de verbinden Christen ihr Hobby damit, Kirche für die Menschen vor Ort zu sein. Seit gut zehn Jahren sind sie mit aufblasbarer Kirche und eigenen Drachen auf Drachenfestivals im norddeutschen Raum unterwegs – unter der Flagge des Dienstbereichs Mission im BEFG. Mit Pastor Erik Neumann bekommt das baptistische Projekt ab diesem Herbst lutherische Verstärkung. Carsten Hokema, Regionalreferent im Dienstbereich Mission und Leiter von ewigkite.de freut sich darüber, dass die Kitesurfarbeit jetzt ausgebaut werden kann.

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Samstag der Weltmission

Vielfältiges weltmissionarisches Engagement des BEFG kennenlernen

Erstmalig veranstaltet der Dienstbereich Mission in diesem Jahr einen Samstag der Weltmission. Ziel der Veranstaltung am 3. November in Herford ist es, die vielen Missionspartner und Projekte des BEFG kennenzulernen. Dabei beschäftigen sich die Teilnehmer und Teilnehmerinnen mit Fragen wie: „An welchen Werten orientiert sich die Arbeit der Weltmission im BEFG? Worauf sollten Gemeinden und Einzelne achten, wenn sie spenden wollen? Auf welche Weise wird das Evangelium an andere weitergeben?“ Besonders eingeladen sind Gemeindeleitungen, Missionsbeauftragte sowie weitere Freunde und Förderer der Weltmission. 

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Neue Internetseite: Spenden für den BEFG

„Spenden, wofür Dein Herz schlägt“

Der BEFG hat eine neue Spendenseite! „Die vielfältigen Projekte des BEFG sind nun thematisch übersichtlich sortiert, sodass es Interessierten leichter fällt, für die Zwecke zu spenden, für die ihr Herz schlägt“, so der BEFG-Spenderbeauftragte Timo Neumann. Neben den drei großen dauerhaften Kategorien „Mission“, „Humanitäre Hilfe“ und „Bundesopfer“ gibt es immer auch Hinweise auf das jeweils aktuelle Spendenprojekt. Darüber hinaus erhalten die Spenderinnen und Spender detailliertere Informationen zu den Themen „Erbschaft“, „Stiftung“, „Bildung“, „Schuldentilgung“ sowie zur Katastrophenhilfe des BEFG und zu German Baptist Aid. Die Umstrukturierung der Seite ist noch nicht ganz abgeschlossen, ein Besuch lohnt sich aber trotzdem schon.

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Sicher durch spannungsreiche Zeiten führen

Seminar „Achtung Hochspannung“

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer dafür fit machen, Menschen in ihrer Gemeinde sicher durch spannungsreiche Zeiten zu führen – das war das Ziel des Seminars „Achtung Hochspannung“ vom 31. August bis 1. September in Elstal. Aufgrund der hohen Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hatte die Evangelisch-Freikirchliche Akademie neben Birte McCloy und Dr. Oliver Pilnei mit Stefan ter Haseborg (v.l.n.r.) noch einen dritten Referenten gewinnen können. Das methodisch abwechslungsreiche Arbeiten wurde dem unterschiedlichen Bedarf der Teilnehmenden gerecht.  Als „intensiv, angefüllt und zugleich atmosphärisch fröhlich und entspannt“ erlebte Oliver Pilnei das Seminar und stellt fest: „Wie oft in Seminaren mit Teilnehmenden aus unterschiedlichen Gemeinden und Situationen haben diese auch diesmal sehr von der Vernetzung und dem Austausch untereinander profitiert.“

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Chormusical Martin Luther King

Sängerinnen und Sänger aus dem BEFG gesucht!

Foto: Stiftung Creative Kirche

Am 30. September findet die erste offizielle Chorprobe für das Musical Martin Luther King statt. Kurz entschlossene Sängerinnen und Sänger aus dem BEFG haben noch die Möglichkeit, sich dafür anzumelden. Der BEFG ist Mitveranstalter dieses ökumenischen Mitmach-Musicals von der Stiftung Creative Kirche, die im vergangenen Jahr bereits das Pop-Oratorium Luther auf die Bühne brachte. Eine Teilnehmerin erinnert sich: „Als die Vorstellung anfing, hatte ich nur noch Spaß und wollte nicht, dass es zu Ende geht. In diesem riesigen Chor hat man die ganze Zeit Gänsehaut.“ Wer mit dem Chor zu Martin Luther King ähnliche Erfahrungen machen möchte, findet hier wichtige Hinweise zum Anmeldeprozedere.

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Erntedankkollekte

Gottes Liebe weitergeben

„Am Erntedankfest danken wir Gott, dass er uns mit Nahrung, Wasser und vielen anderen Gaben versorgt“, schreibt BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba im Vorwort des Erntedankflyers. Das Fest, das viele Christinnen und Christen am 7. Oktober gemeinsam feiern, nehmen die Gemeinden des BEFG traditionell zum „Anlass, an die Menschen zu denken, die keine reiche Ernte einfahren können, die kein sauberes Trinkwasser haben, denen Kleidung, medizinische Versorgung oder grundlegende Schulbildung fehlen.“ Im Erntedankflyer werden konkrete Projekte vorgestellt, die die Gemeinden mit einer Kollekte unterstützen können. Auch Einzelpersonen sind herzlich eingeladen, für diese Projekte zu spenden.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

Berliner Fest der Kirchen

Zum fünften Mal präsentieren Christinnen und Christen beim Berliner Fest der Kirchen am kommenden Samstag ihre Vielfalt und stellen ihr religiöses, soziales und kulturelles Engagement vor. „Aus Freude am Glauben“ lautet die Überschrift dieser Veranstaltung auf dem Alexanderplatz. Es gibt unter anderem ein buntes Bühnenprogramm und einen Markt der Möglichkeiten. Um 18 Uhr wird ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert, bei dem auch BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba sowie der Berliner Pastor Hendrik Kissel mitwirken. Der Landesverband Berlin-Brandenburg sowie das regionale GJW sind mit einem Infostand, einem XXL-Kicker und einem Fotostand mit den Figuren von Martin Luther King jr. und Papst Franziskus vertreten. Ein Open-Air-Konzert von Hillsong Berlin bildet um 20 Uhr den Abschluss des Festes.

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Bethel beendet Status der Bekenntnisgemeinschaft

Austritt aus dem Diakonischen Werk und Namensänderung

Das Diakoniewerk Bethel hat die Beendigung des Status der Bekenntnisgemeinschaft mit dem BEFG zum Jahresende erklärt. Dies geht aus einem Schreiben vom 4. September an BEFG-Präsidium und -Bundesgeschäftsführung hervor. Das Unternehmen war vor einiger Zeit wegen seines Geschäftsgebarens und seiner Strukturen in die Kritik geraten. Zentralen Forderungen des BEFG und des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (DWBO) nach Transparenz und strukturellen Veränderungen ist es bis heute nicht nachgekommen. Der Diakonische Rat des DWBO hatte im Januar den Ausschluss des Diakoniewerks beschlossen. Eine endgültige Entscheidung darüber sollte im September von der Mitgliederversammlung gefällt werden. Dem ist das Diakoniewerk Bethel mit seinem Austritt nun zuvorgekommen. In dem Schreiben an den BEFG heißt es außerdem: „Weiterhin informieren wir Sie darüber, dass wir unseren Firmennamen von Diakoniewerk Bethel gemeinnützige GmbH in Gesundheitswerk Bethel Berlin gGmbH ändern werden.“

BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba hat sich in einer ersten Stellungnahme zu der Entscheidung des Werks geäußert: „Das Diakoniewerk Bethel hat traditionell eine enge Verbindung mit dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Deshalb bedauern wir die Entscheidung der Geschäftsführung des Diakoniewerks, die Bekenntnisgemeinschaft mit dem Bund zu beenden. Dieser Schritt geht in die falsche Richtung, weil er darauf hindeutet, dass es der Bethel-Geschäftsführung wichtiger ist, den von ihr bisher eingeschlagenen Weg fortzusetzen, als den berechtigten Forderungen des DWBO und des BEFG nach Transparenz und strukturellen Veränderungen nachzukommen. Dennoch wünschen wir den Bethel-Einrichtungen und ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in dieser Situation viel Erfolg für ihre Arbeit. Ihnen und der Schwesternschaft fühlen wir uns verbunden.“

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Neue Lieder für die Gottesdienste

CD-Reihe und Workshop-Angebot des Arbeitskreises Musik und Gemeinde

Der Arbeitskreis Musik und Gemeinde ist die zentrale Anlaufstelle für alle, die im BEFG musikalisch tätig sind, unabhängig von Musikstil und Prägung. Weil es dem Arbeitskreis ein großes Anliegen ist, dass in den Gemeinden des BEFG weiterhin vielfältige geistliche Lieder gesungen werden, haben Jan Primke und Manuel Schienke jetzt eine CD-Reihe gestartet, die Gemeinden dabei unterstützen soll, neue Lieder zu lernen und in den Gottesdiensten zu singen. Begleitend zu den CDs bietet der Arbeitskreis auch Workshops vor Ort in den Gemeinden an, bei denen die Lieder gemeinsam eingeübt und mögliche Spannungen in Bezug auf Musik in der Gemeinde besprochen werden: „Wir möchten einmütig und an Gott orientiert singen, möglichst alle mitnehmen und das Singerlebnis in den Gottesdiensten beflügeln.“

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Missionskongress in Peru

Begeistert und dankbar zeigten sich die Leiter des Dorfes Canchas in Peru von dem Wasser, das seit kurzem von einer Quelle vom Berggipfel ins Dorf fließt. Mehr als ein Jahr hatten die Bewohner kein sauberes Trinkwasser. Dank Spenden konnte EBM INTERNATIONAL den Bau einer Wasserleitung finanzieren. „Das ganze Dorf ist von der Liebe Gottes, die mit ihnen geteilt wurde, gerührt“, stellte EBM-Missionssekretär Carlos Waldow bei seinem Aufenthalt vor Ort fest. Er hatte dort an einem Missionskongress teilgenommen, bei dem unter anderem vier Menschen getauft wurden. „Liegt darin nicht eine schöne Symbolik?“ fragt Carlos Waldow in seiner „Geschichte vom Missionsfeld“. „So wie Wasser für das Wachsen von Früchten gebraucht wird, damit später geerntet werden kann, so ist das Wasser bei der Taufe ein Zeichen für die gereifte geistliche Ernte.“ 

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10. APS-Kongress: Vernetzt! Verbunden! Verstrickt?

Psychotherapie und Seelsorge in einer digitalisierten Welt

Um Chancen und Risiken der Digitalisierung geht es beim Jubiläumskongress der Akademie für Psychotherapie und Seelsorge (APS) vom 5. bis 8. Juni 2019 in Würzburg. Die Hauptvorträge widmen sich den Themen „Künstliche Intelligenz“, „Ethik in der digitalisierten Welt“, „Postfaktisches Denken und Entscheiden“, „Medienabhängigkeit“, „Digitale Medien in der Psychotherapie“ und „Digitalisierung aus der Perspektive der Theologie“. Zudem können die Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus über 90 Seminaren und Workshops wählen, um sich mit einzelnen Fragestellungen – nicht nur zum Thema Digitalisierung – intensiver zu befassen. Neben Jens Mankel, BEFG-Referent für Psychologie und Seelsorge, werden weitere Personen aus dem BEFG Seminare und Workshops anbieten. Als Jubiläums-Highlight für den 10. Kongress der APS ist ein Abend der Kultur und Begegnung mit Dieter Falk und Band angekündigt. Für junge Leute unter 30 Jahren gibt es besondere Angebote wie zum Beispiel ein gesondertes Netzwerktreffen oder einen erheblich reduzierten Teilnahmepreis.

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