Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 2 | 3. Februar 2017

Liebe Leserin, lieber Leser,


die evangelische Christenheit ist im Reformationsjahr. Vor 500 Jahren hat Martin Luther seine 95 Thesen veröffentlicht. Sie stehen für eine Erneuerungsbewegung, deren Auswirkungen bis heute enorm sind. Für uns Christen ist es aus meiner Sicht wesentlich, die „Soli“ der Reformation neu zu entdecken.

Sola scriptura – allein durch die Schrift: Die Heilige Schrift stand im Zentrum der Reformation. Selber lesen, selber denken. Das ist Reformation. Wir sind eine Bibelbewegung, doch auch uns tut es gut, die Bibel immer wieder neu zu entdecken und bekannte Texte neu zu befragen: Was steht da eigentlich? Was hat mir das heute zu sagen? Wir sollten auch in unseren Gottesdiensten nicht die Schriftlesung zugunsten des Lobpreises aufgeben und in Predigten nicht nur alltagsrelevant sprechen, sondern auch die Bibel auslegen. Beides ergänzt sich zur Ehre Gottes und zum Wohle der Menschen.

Sola gratia – allein durch die Gnade: Ist uns noch bewusst, dass wir nichts dafür können, dass Gottes Liebe uns erreicht? Gott liebt uns nicht, weil wir so schöne Lieder singen, ihm so engagiert dienen, Geld spenden und alles lassen, was verboten ist. Gott liebt uns sola gratia – völlig unverdientermaßen. Bei uns ist nicht alles perfekt. Und wer ehrlich ist und um seine Schwächen weiß, der wird auch barmherzig mit anderen. So können wir Gemeinde einladend gestalten.

Sola fide – allein durch den Glauben: Wenn Menschen der Liebeszusage Gottes vertrauen, wird ihr Leben verändert. Glaube ist die Antwort des Menschen auf Gottes Beziehungsangebot, und zugleich ist er von Gottes Geist geschenkt. Solcher Glaube befreit. Er prägt das alltägliche Handeln und meinen Umgang mit anderen Menschen.

Solus Christus – Christus allein:
Der Glaube hat eine Mitte. So unterscheidet sich Wichtiges von Unwichtigem. Unsere Gemeinden beschäftigen sich oft mit Nebensächlichkeiten. Es gibt Streit um die richtige Erkenntnis, um Musik, um Macht. Doch entscheidend ist allein Christus, der Mittelpunkt, um den wir uns sammeln. Wie viel Trennendes – auch gegenüber anderen Christen – wäre überwunden, wenn wir begreifen, dass Christus allein die Ursache allen Heils ist. Christus im Zentrum. Reformation dient dieser Konzentration.

Die Frage, welche Bedeutung die Reformation mit ihren Folgen für uns heute hat, wird uns in diesem Jahr auf vielfältige Weise begegnen. Ein Beitrag dazu ist der missionarische Gemeindekongress DYNAMISSIO im März, zu dem ich auch an dieser Stelle herzlich einlade.

Viel Freude beim Lesen dieser Ausgabe von BUND AKTUELL!

Christoph Stiba
Generalsekretär





Herzliche Einladung zum Bundesrat

Wichtige Bundesthemen kompakt an einem Tag

Bundesratstagung

Dieses Jahr gibt es statt einer mehrtägigen Konferenz einen kompakten Bundesrat am 26. Mai in Berlin. Damit soll den Teilnehmerinnen und Teilnehmern ermöglicht werden, auch den Evangelischen Kirchentag zum Reformationsjubiläum 2017 zu besuchen, der vom 24. bis 28. Mai in Berlin und Wittenberg stattfindet. Auf der Tagesordnung des reinen Geschäftsbundesrats stehen unter anderem wichtige Wahlen für das Präsidium sowie den Präsidenten oder die Präsidentin des Bundes, die Verhandlungsleiter des Bundesrats und die Finanzsachverständigen. Das Forum Finanzen findet bereits am Vortag statt. Der Bundesrat schließt mit einem gemeinsamen Gottesdienst. Präsidium und Bundesgeschäftsführung laden alle Gemeinden herzlich ein, Delegierte nach Berlin zu entsenden. Auch Gäste sind sehr willkommen!

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Vom Bundesrat direkt zum Tag der offenen Tür

20 Jahre Bildungszentrum Elstal

Einen Tag nach dem Bundesrat sind alle herzlich eingeladen, zum Tag der offenen Tür nach Elstal zu kommen. Die Besucherinnen und Besucher haben am 27. Mai Gelegenheit, in einem Festgottesdienst das 20-jährige Bestehen des Bildungszentrums zu feiern und die Arbeit des Bundes hautnah zu erleben. Es gibt Campusführungen sowie Mini-Vorlesungen zu Baptismus, Reformation und drängenden gesellschaftlichen Fragen. Jede Menge Spaß für Jung und Alt garantiert ein buntes Programm, von Fotoaktionen über Geocaching bis hin zu Holzskulpturen-Sägen. Und auch kulinarisch ist für jeden Geschmack etwas dabei.

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„Wo Gottes Herz schlägt“

AmPuls-Konferenz in München

Über 200 Teilnehmer und Teilnehmerinnen kamen zur AmPuls-Konferenz nach München und waren begeistert! Der Dienstbereich Mission hatte eingeladen zum „Hingehen, wo Gottes Herz schlägt“. Und so ging es in Workshops, Bibelarbeiten und Referaten einerseits um biblische Grundlagen wie die Glaubenserfahrung oder das Gebet. Hinzu kamen zahlreiche Praxisimpulse zu Themen wie die „Freude an der evangelistischen Predigt“ oder die „deutsch-persische Gemeindeentwicklung“. Im gemeinsamen Abschlussgottesdienst mit der gastgebenden Gemeinde München-Holzstraße wurde Christopher Rinke als Regionalreferent Süd im Dienstbereich willkommen geheißen, und sein Vorgänger Gunnar Bremer wurde verabschiedet.

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„Sola scriptura et musica“

Literarisch-musikalische Abende zum Reformationsjubiläum

Der Überzeugung Martin Luthers, das Evangelium müsse auch „mit dem Munde betrieben werden“, gibt „Sola scriptura et musica“ Raum. Die MDR-Redakteurin Simone Kittel bringt Bibeltexte aus dem Johannesevangelium einfühlsam zu Gehör, Regionalreferent Michael Schubach aus dem Dienstbereich Mission schafft mit seinen Klavierimprovisationen dazu die passende Stimmung, sorgt für Spannung und Entspannung – Bibeltext und Musik verschmelzen zu einer Einheit. Von Februar bis November können Sie die literarisch-musikalischen Abende zum Reformationsjubiläum an verschiedenen Orten in ganz Deutschland erleben.

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„Aus Glauben gerecht“

Dokumentation eines Elstaler Symposiums

Ein Symposium der Theologischen Hochschule Elstal und der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal im November 2015 nahm die „Weltweite Wirkung und ökumenische Rezeption der reformatorischen Rechtfertigungslehre“ in den Blick. Dr. Oliver Pilnei und Prof. Dr. Martin Rothkegel haben die Vorträge der Tagung in einem Band herausgegeben, der nun erschienen ist. Die sieben Beiträge spannen einen Bogen vom Stand der Diskussion um die exegetischen Grundlagen der Rechtfertigungslehre bis zur Frage nach ihrer lebenspraktischen Relevanz im weltweiten Protestantismus.

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Die Einheit der Kirchen fördern

Tagung der ACK-Delegierten in Elstal

Mit der Frage, an welchen Stellen ihre Arbeit für die Gemeinden wichtig ist, befassten sich die 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer der jährlichen Tagung der ACK-Delegierten. Sie engagieren sich als Vertreter ihrer BEFG-Landesverbände in den Zusammenschlüssen der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) auf Länderebene. Ein Fazit: Die Arbeit ist bedeutsam, weil sie die Einheit der Kirchen fördert. Zudem positioniere sich die ACK im Miteinander der Kirchen immer wieder auch in politischen Entscheidungsprozessen und werde dabei von politischer Seite als Gesprächspartner akzeptiert. Wichtig sei die ACK auch, wenn Mitglieder der freikirchlichen Gemeinden eine Bescheinigung benötigen, dass sie zu einer ACK-Kirche gehören.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

Bad Homburg: „Offenes Haus“ für Flüchtlinge feiert Jubiläum

Foto: Ulrich Hildebrand

Seit 100 Wochen gibt es in Bad Homburg für Flüchtlinge das „Offene Haus“ der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde. Seit der ersten Einladung vor zwei Jahren wurde das Treffen nicht ein einziges Mal abgesagt. Die Gemeinde unterstützt die Geflüchteten mit Sprachkursen, damit sie in Deutschland Fuß fassen können. Und sie bereitet ihnen ein warmherziges Willkommen. „Wir waren in den Containern, hatten keinen Kontakt, alles war fremd. Dann seid Ihr zu uns gekommen und habt uns eingeladen. Das war für uns so wichtig. Dafür danken wir euch. Danke!“, sagt ein junger Syrer im Artikel der Taunus Zeitung, die über das Jubiläum berichtet hat.

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„7 Wochen fair“

Netzwerk gegen Menschenhandel: Aktion in der Fastenzeit

Mit der Kampagne „7 Wochen fair“ macht das Netzwerk gegen Menschenhandel in der Fastenzeit auf moderne Sklaverei aufmerksam und ermutigt dazu, das eigene Verhalten zu überdenken. So soll erreicht werden, dass mehr Konsumenten hierzulande faire Produkte kaufen, bei deren Herstellung die Menschenrechte der Arbeiter in ärmeren Ländern gewahrt werden. Vom 1. März bis 16. April veröffentlicht das Netzwerk, eine Einrichtung in Bekenntnisgemeinschaft mit dem BEFG, jede Woche Videos und Texte auf seiner Internetseite und auf Facebook. Sie wollen für Ungerechtigkeit in der globalisierten Welt sensibilisieren und Lösungen aufzeigen.

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Indien: Was Laufen lernen mit Würde zu tun hat

Kinder mit körperlichen Behinderungen werden in Indien häufig vor der Öffentlichkeit versteckt, gerade wenn sie aus mittellosen Familien kommen. Oft erhalten sie keine ärztliche Behandlung, weil einfach das Geld fehlt. So passiert es, dass Knochenbrüche nicht behandelt werden und Kinder dann nicht laufen oder sich nicht richtig bewegen können. Ihnen und Kindern mit einer angeborenen Körperbehinderung hilft das Rehabilitationszentrum in Ludhiana – mit Unterstützung von EBM INTERNATIONAL. Wieder laufen zu können, gibt vielen der jungen Patienten ihre Würde zurück.

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