Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 7 | 6. Juli 2017

Liebe Leserin, lieber Leser,


Helmut Kohl ist gestorben. Das war am 16. Juni. Inzwischen gab es eine große europäische Trauerfeier in Straßburg und die Beisetzung in Speyer. Wichtige und starke Worte wurden im Blick auf einen bedeutenden Staatsmann, der die Welt und das Leben vieler Menschen beeinflusst hat, gesprochen. Es gab viel Ehre, Würde und Anerkennung. Aber es bleibt auch der Zwiespalt. Wer in diesen Tagen einen Kommentar verfasste, erwähnte die Spendenaffäre und die familiären Schwierigkeiten und Brüche. Am Ende steht, woran Helmut Kohl glaubte: „Die Macht des Politischen. Die Gunst der Stunde. Und das, was Gott dazu tun muss, damit ein Menschenwerk gelingt. Das glaubte er unbedingt“, hieß es bei der Trauerfeier im Dom.

Offensichtlich gibt es das Große und Glänzende nicht ohne eine Schattenseite. Das wusste schon Goethe zu sagen, denn „wo viel Licht ist, ist viel Schatten.“ Mir fallen andere Persönlichkeiten ein, bei denen das wohl auch so war. Martin Luther King, ein Baptistenpastor, der sich vom Evangelium bewegt für die Bürger- und Menschenrechte einsetzte und Großartiges in Bewegung gebracht hat. Auch er war ein Mensch mit Schattenseiten, Lebensbrüchen, Anfechtungen und Niederlagen. Am Ende bleibt eine segensreiche Geschichte und der große Traum von dem friedvollen Zusammenleben aller Menschen: „Endlich frei, endlich frei. Danke Gott, Allmächtiger, endlich frei.“

David war auch ein Großer. Nach dem biblischen Zeugnis war er ein Mann nach Gottes Herzen. Er hat viel erreicht, Großes getan, sich am Willen Gottes ausgerichtet. Und dennoch beging er Machtmissbrauch und unterlag seiner Leidenschaft. Was am Ende bleibt? Gottes Lebensgeschichte mit einem von ihm berufenen Menschen, Psalmen mit großer Weite und Tiefe und der Satz: „Der Geist des HERRN hat durch mich geredet, und sein Wort ist auf meiner Zunge.“

Es mag ein weiter Weg von Kohl über King zu David sein, aber es ist wohl so, dass wir Menschen immer zwiespältig bleiben. Bei den Großen nehmen wir es in Kauf, wenn doch letztlich Gutes entstanden ist und bleiben am Ende dankbar, versöhnt und hoffnungsvoll.

Ich vermute allerdings, dass es nicht nur bei den großen und öffentlichen Persönlichkeiten so ist, wie bei den hier Genannten. Auch wir haben unsere Berufung durch Gott, haben unsere Begabungen und Fähigkeiten und setzen sie dort, wo wir sind und unsere Aufgaben haben, gerne ein. Wir sind aber auch Menschen mit Schattenseiten, die alles enthalten können, was wir nicht gerne an der Öffentlichkeit hätten. Dann wünsche ich mir einen gnädigen Gott, der bei seinen Leuten bleibt, der segnet und zum Segen setzt. Dann wünsche ich mir allerdings auch gnädige Menschen, die sich nicht voneinander distanzieren, sondern im Wissen um die eigene Anfechtbarkeit beieinander bleiben, einander stützen und tragen, damit wir am Ende dankbar, versöhnt und hoffnungsvoll zurücksehen können.

Michael Noss
Präsident



Hinweis

BUND AKTUELL Nr. 8 erscheint wegen der Urlaubszeit nicht wie gewohnt am ersten Donnerstag im Monat, sondern erst am 10. August.




„Reformation – da geht was!“

Ausstellung wird kreativ von den Gemeinden genutzt

Einige Gemeinden des Bundes haben das Motto der Reformationsausstellung wörtlich genommen und sind kreativ geworden. So gibt es zum Beispiel in der Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinde Weltersbach eine Reihe von Gottesdiensten, die jeweils das Thema einer Ausstellungstafel aufnehmen. Dadurch wird deutlich, dass die Prinzipien der Reformation von Anfang an zum Weg der Gemeinde geho?ren. Predigtreihen zur Ausstellung gibt es auch in Potsdam unter dem Titel „Schätze der Reformation heben“ und in Bonn, wo diese auch ökumenisch genutzt wird. In Westerstede wird die Ausstellung im Rathaus präsentiert und in Tübingen durch Predigten zu Martin Luther King ergänzt.

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It's UP TO YOU!

Erklär-Video zum GJW-Konzept

„UP TO YOU! – Auf dich kommt es an!“ heißt das Konzept, dem die Arbeit des Gemeindejugendwerks (GJW) zugrunde liegt. „Auf dich“ meint dabei: Auf Gott, auf die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und auf die Kinder und Jugendlichen. Mit den Schlagworten „christuszentriert“, „menschenbezogen“ und „handlungsorientiert“ kann das „UP TO YOU!“-Konzept kurz und knapp zusammengefasst werden. Ein neues dreiminütiges Erklär-Video zeigt etwas genauer, worum es dabei geht und betont, dass „UP TO YOU!“ in erster Linie eine innere Haltung beschreibt, statt eine äußere Form.

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Überrascht von Weihnachten

Neues Evangelisationsprojekt im BEFG

„Überrascht von Weihnachten? Und das ist erst der Anfang!“ – das ist ein gemeinsames Projekt der Landesverbände Norddeutschland und Nordwestdeutschland im BEFG. Die Landesverbände stellen ihren Gemeinden für Stadt-, Straßen- und Nachbarschaftsfeste oder für den Einsatz auf Wochenmärkten, öffentlichen Plätzen oder in Fußgängerzonen einen einachsigen aufklappbaren Anhänger zur Verfügung. Dieser ist von außen und innen weihnachtlich dekoriert und sorgt allein durch seine Gestaltung für Aufmerksamkeit. So kann er zum Begegnungs- und Gesprächsort werden und bietet eine Möglichkeit, über den Glauben ins Gespräch zu kommen und von Jesus Christus zu erzählen. „Überrascht von Weihnachten?“ möchte die Botschaft von Jesus das ganze Jahr über zu den Menschen bringen. Nicht nur an Weihnachten!

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PROCHRIST LIVE 2018

Einladung an Gemeinden

Seit über 25 Jahren ist proChrist in Deutschland und Europa aktiv und unterstützt Kirchen und Gemeinden in ihrem Anliegen zum Glauben an Jesus Christus einzuladen. Vom 11. bis 17. März 2018 können Gemeinden PROCHRIST LIVE veranstalten – das Motto lautet „UNGLAUBLICH?“ Die Live-Übertragung aus Leipzig wird über Bibel TV an hunderte Orte in Europa ausgestrahlt. Die Redner Elke Werner und Steffen Kern werden ein neues Format präsentieren und gemeinsam durch die Abende führen. Weil manche Gemeinden sich aber mehr Flexibilität in Bezug auf die Gestaltung, die Uhrzeit oder die Zielgruppe wünschen, gibt es auch eine zweite Variante. Gemeinden können eine eigene Verkündigerin oder einen eigenen Verkündiger zu sich einladen. BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba, der Vorstandsmitglied von proChrist ist, lädt dazu ein, sich zu beteiligen: „PROCHRIST LIVE 2018 ist eine gute Möglichkeit, der Freude, die Christus im Evangelium schenkt, Ausdruck zu geben. Macht mit und werdet Veranstalter!“

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Aktuelles aus den Landesverbänden

Jesus-Action-Festival in Celle

Ende Juni hat die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Celle erstmals das sogenannte Jesus-Action-Festival ausgerichtet, ein Wochenende für Jugendliche und junge Erwachsene, das verschiedene Action-Angebote mit geistlichem Input verbindet. Am Eröffnungsgottesdienst mit Predigt von Marcus Schneider, Pastor aus dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden, nahmen über 200 Menschen teil. Zwei weitere Gottesdienste leitete Sibylle Beck vom ICF (International Christian Fellowship) in Karlsruhe. Neben den Gottesdiensten waren die Action-Angebote am Samstag ein Höhepunkt des Festivals. Die Teilnehmer konnten sich aus zehn Metern Höhe in ein riesiges Luftkissen stürzen. Es wurde Wasser-Baseball,  Bubble-Soccer, Volleyball, American Football und Kicker gespielt. „Insgesamt war es ein intensives Wochenende auf geistlicher und körperlicher Ebene, das sowohl die Teilnehmer als auch Mitarbeiter sehr genossen haben“, heißt es in einem Bericht der Gemeinde.

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Lob für Ausstellung

Ehrenamtliche: „Eine Reise nach Wittenberg lohnt auf jeden Fall.“

„Sehr gut“, „informativ“, „fantastisch“ – mit diesen Worten haben viele Besucherinnen und Besucher die Ausstellung der Vereinigung Evangelischer Freikirchen „Von Martin Luther zu Martin Luther King“ in der Hoffnungskirche in Wittenberg versehen. Auch die Ehrenamtlichen, die bisher durch die Ausstellung führten, äußerten sich zu ihrem Aufenthalt in Wittenberg durchweg positiv. Seit der Eröffnung kommen täglich ungefähr 15 bis 25 Personen, um sich die Ausstellung anzusehen. Diese kann noch bis Ende September besichtigt werden.

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Theologischer Grundkurs

Jetzt für die neuen Kurse anmelden!

Der Theologische Grundkurs ist eine ungefähr eineinhalb Jahre dauernde Weiterbildung, die mit Wochenendseminaren und Selbststudium in Form von Lehrbriefen gestaltet wird. Die Teilnehmenden erwerben ein breites theologisches Grundwissen und lernen, Exegesen und Predigten zu verfassen. Der von der Vereinigung Evangelischer Freikirchen gemeinsam verantwortete Kurs ist eine hervorragende Gelegenheit für Gemeinden, ihre Mitarbeiter oder Mitarbeiterinnen gezielt zu schulen, oder für Einzelne, ihrem theologischen Interesse nachzugehen. Drei Grundkurse beginnen im November dieses Jahres.

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Kompetenzförderung in Kamerun

In dem von EBM INTERNATIONAL unterstützten Technischen Zentrum in Garoua (CTG) gibt es einen neuen Ausbildungszweig. Nun können junge Menschen nicht nur in der Automechanik, der Schneiderei und der Schlosserei arbeiten, sondern sich auch als Restaurant- und Hotelfachkraft ausbilden lassen. Im Norden Kameruns investiert EBM INTERNATIONAL jedes Jahr 100.000 Euro in die Ausbildung von jungen Frauen und Männern, „weil wir überzeugt davon sind, dass eine qualifizierte Berufsausbildung das Leben von jungen Menschen nachhaltig beeinflusst und eine ganze neue Generation davon geprägt wird und ein eigenständiges sicheres Leben führen kann“, heißt es in dem aktuellen Bericht von EBM-Missionssekretär Matze Dichristin.

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Jahrestagung des Vereins für Freikirchenforschung

Freikirchen in Österreich

Am 24. und 25. Juni fand die Jahrestagung des Vereins für Freikirchenforschung erstmals in Wien statt. Passend zum Tagungsort ging es um das Thema „Freikirchen in Österreich“. Neben den aktuellen Entwicklungen wurde der komplizierte Weg der Freikirchen in Österreich von ihrer Entstehung bis zur rechtlichen Anerkennung in verschiedenen Referaten verständlich gemacht. Der Verein für Freikirchenforschung, zu dessen Mitgliedern viele Menschen aus dem BEFG und der Bund selbst gehören, veranstaltet jährlich ein Symposium zu freikirchlichen geschichtlichen und theologischen Themen.

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Als Christ die AfD unterstützen?

Aktuelles Buch von Andreas Malessa

„Wenn ich könnte, würde ich sowas selbst schreiben. Kann es aber nicht und bin umso dankbarer, dass Andreas Malessa es getan hat. Werde es in diesem Sinne weiterempfehlen.“ Das sagt BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba zum aktuellen Buch von Andreas Malessa  „Als Christ die AfD unterstützen?“ Der BEFG-Pastor, Journalist und Autor geht darin der Frage nach, ob das Weltbild der Partei mit dem Evangelium vereinbar ist. Er plädiert dabei für „biblische Prinzipen, christozentrische Ethik und mutigen Widerstand gegen die Verachtung von Menschlichkeit, Demokratie und Rechtsstaat“, wie es im Klappentext heißt. Das Buch ist im Brendow-Verlag erschienen und kostet neun Euro.

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Konferenz zur Gottesdienstgestaltung

Frühbucher-Rabatt bis 15. Juli

Die nächste TechArts-Konferenz von Willow Creek, die vom 2. bis 3. Oktober in Bochum stattfindet, richtet sich an Menschen, die bei der Gottesdienstplanung und -gestaltung mitarbeiten: in den Bereichen Technik, Musik, Kunst, Moderation und Predigt. Durch diese Konferenz werden Gemeinden unterstützt, ihre Gottesdienste noch wirkungsvoller zu gestalten. Neben den Plenarveranstaltungen kann jeder Teilnehmer und jede Teilnehmerin aus sechs Bereichen Workshops wählen, um praktische Impulse für den eigenen Einsatzbereich zu erhalten. Daneben bietet die TechArts-Konferenz viele Gelegenheiten zum Austausch und Vernetzen. Bis zum 15. Juli gilt noch der Frühbucher-Rabatt.

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Vielfalt verbindet

Interkulturelle Woche 2017

„Vielfalt verbindet.“ – Unter diesem Motto findet die Interkulturelle Woche (IKW) in einem besonderen Zeitraum statt: Im September sind die Parteien im Endspurt des Wahlkampfes zur Bundestagswahl am 24. September, dem Tag an dem die IKW beginnt. Der Ökumenische Vorbereitungsausschuss (ÖVA) ruft dazu auf, Haltung zu zeigen und sich mit klaren Positionen einzumischen. Deshalb stellt der ÖVA das Faltblatt: „Anregungen und Fragestellungen für die IKW“ zur Verfügung. Hier werden aktuelle politische Themen aufgegriffen, die sich zur Diskussion im Rahmen von Veranstaltungen eignen. Die kirchlich initiierte IKW findet seit 1975 jährlich Ende September statt. Kirchgemeinden, Kommunen, Wohlfahrtsverbände, Gewerkschaften, Integrationsbeiräte und -beauftragte, Migrantenorganisationen und Initiativgruppen unterstützen die Aktionswoche und organisieren rund 5.000 Veranstaltungen in mehr als 550 Städten und Gemeinden.

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Fairer Handel schafft Perspektiven

Faire Woche vom 15. bis 29. September

Handel und der globale Reichtum nehmen zu. Zwar wurde die Anzahl der Menschen, die in extremer Armut leben, halbiert – dennoch ist die Beseitigung von Hunger weiterhin eine große Herausforderung. Die Länder des Globalen Südens sind Rohstofflieferant für den Globalen Norden. Der Faire Handel schafft durch die Berücksichtigung von sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Aspekten Perspektiven für die Produzenten und Produzentinnen weltweit, vor allem im Globalen Süden. Das Jahresthema der Fairen Woche 2017 veranschaulicht die Wirkungsweisen des Fairen Handels anhand konkreter Beispiele zu den wirtschaftlichen Perspektiven. Die Faire Woche ist die größte Aktionswoche zum Fairen Handel in Deutschland. Sie fand 2001 zum ersten Mal statt und wird seit 2003 jedes Jahr in der zweiten Septemberhälfte durchgeführt.

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