„Ein Mitgehen durchs finstere Tal“

Vom 11. – 14. Juni nahmen acht Teilnehmerinnen und Teilnehmer am ersten „Basiskurs Notfallseelsorge“ der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie teil. Geleitet wurde der Kurs von André Carouge und Bernhard Ludwig, beide langjährig in der Notfallseelsorge tätig.

Die Notfallseelsorge ist darauf ausgerichtet, Opfer, Angehörige, Beteiligte und Helfer von Notfällen in der akuten Krisensituation zu beraten und zu stützen. Auch Hilfe nach häuslichen traumatischen Ereignissen, wie nach erfolgloser Reanimation, plötzlichem Kindstod und Suizid, sowie Begleitung der Polizei bei der Überbringung von Todesnachrichten gehört zum Einsatzspektrum.

Die Seminarinhalte reichten von praktischen Einheiten (Einsatzindikationen und Zusammenarbeit mit Rettungskräften) bis hin zu inhaltlichen Vorbereitungen (Theologische Grundlagen der Notfallseelsorge und Psychotraumatologie).

Teilnehmer Marco Bergelt schildert seine Erfahrungen so:

"Mit großen Erwartungen bin ich zu diesem Seminar gefahren – und sie wurden mehr als erfüllt! Zwei Dozenten, voller Hingabe, langer Erfahrung und Leidenschaft, begleiteten uns Teilnehmerinnen und Teilnehmer in dieses Thema hinein.

Bin ich bereit, mich auf diesen Bereich der menschenzugewandten Hilfe, in extremen Lebens-Not-Situationen, einzulassen? Das Seminar fordert heraus und geht an die "Nieren". Unsere Herzen und Gedanken wurden sensibilisiert und zugleich herausgefordert. Ich persönlich möchte im Gebet hören, wie Gott darüber denkt. Wie er mit uns Menschen mitleidet und durch Notfallseelsorger es Realität werden lässt: "Kommt her zu mir, alle die ihr belastet – mühselig – gebrochen – überfordert seid, ich will euch erquicken – zur Ruhe bringen – heilen – helfen."

Selbstfürsorge und Selbstschutz stehen auch ganz oben. Denn die zu erbringende Hilfe, darf nicht dazu führen, dass der Helfende dadurch Schiffbruch erleidet. Hier brauche ich Zeiten des Gebets, des Fragens und Hörens, der Gewissheit, dass Gott bei mir ist, um in die nicht vorhersehbaren Notsituationen von Menschen mit hineinzugehen.

Voller Dankbarkeit über die wichtigen und sehr guten Impulse bin ich wieder in meinem Alltag angekommen. Ich hoffe, dass sich noch viel mehr Menschen auf den Weg machen, um sich in Notfallseelsorge schulen zu lassen."