Foto: David Vogt

INSPIRIERT LEBEN in Krisenzeiten

BFeG-Präses Ansgar Hörsting zu Gast bei der Bundesratstagung

Zum Auftakt der Bundesratstagung 2019 hielt Ansgar Hörsting, der Präses des Bundes Freier evangelischer Gemeinden (BFeG), einen Impuls zum Thema INSPIRIERT LEBEN in Krisenzeiten.

Krisen gehören zum Leben dazu – aber sie können überwunden werden. Davon ist BFeG-Präses Ansgar Hörsting überzeugt. Daher sollten wir Krisen und Herausforderungen willkommen heißen. Denn es gäbe kein Leben ohne Angst und Bedrängnis. „Krise ist das neue Normal“, so Hörsting. Zum Auftakt der Bundesratstagung vom 26. Mai bis zum 1. Juni in Kassel berichtete er auch von eigenen Krisen – etwa Glaubenskrisen, in denen er befürchtete, den Glauben zu verlieren, oder Herausforderungen, die ihm zu groß erschienen.

In seinem Vortrag zum Thema „Herausfordernde Zeiten – durchtragender Glaube: Inspiriert leben in Krisenzeiten“ verglich Hörsting den Lebensweg mit einer Wanderung: „Es gab noch keine Wanderung, auf der ich nicht gedacht hätte: Warum bist du nicht besser zu Hause geblieben?“ In so einer Lage gelte es sich auf das Ziel zu konzentrieren. Übertragen auf das Leben heiße dies: „Ich brauche etwas, wofür ich lebe und wofür es sich lohnt zu leben.“ Für Christen könne dies bedeuten, dass sie sich dafür engagierten, das ganze Evangelium der ganzen Menschheit weiterzusagen oder sich einfach in andere Menschen zu investieren. Hörsting räumte ein, dass dies Kraft koste. Doch durchzuhalten könne man lernen. Auch in Krisenzeiten gelte es treu zu bleiben.

Das Neue Testament beschreibt nach Hörstings Worten nicht nur das Bild eines ständig siegreichen Lebens. Wer in einer Krise stecke, brauche Freunde oder Vorbilder. Manchmal könne es auch das Beste sein, Pläne zu verändern und realistische Ziele zu finden. Das habe er sowohl auf Wanderungen als auch in der Arbeitswelt erlebt. Eine Änderung der Wanderroute habe ihn vor Schaden bewahrt und die Umstellung von Arbeitsprozessen vor Dauerüberlastung. Das Einhalten des Sabbatgebotes – des arbeitsfreien Sonntags – gehöre ebenfalls dazu. Es gebe die Neigung, sich in Gemeinden nur die Siege zu erzählen, nicht die Niederlagen. Er habe die Erfahrung gemacht, dass da, wo er selbst ehrlich geworden ist und von seinem kleinen Glauben oder von Wunden und Narben erzählt hat, Zuhörer aufatmeten und sich verstanden fühlten. Zugleich seien Menschen, die trotz aller Hindernisse durchhalten, ein Vorbild für andere. Hörsting : „Auch ich hatte solche ermutigenden Personen in meinem persönlichen Umfeld.“ Gerade in der Krise sei ihm Gott neu begegnet. Vor allem habe er verstanden, dass Jesus Christus ja schon der Sieger sei. Glaube bedeute nichts mehr, als diesem Jesus Christus zu vertrauen – auch und gerade in Krisen und Herausforderungen.

Ein Artikel von Klaus Rösler; Jasmin Jäger