Szenische Predigt in der EFG Potsdam: Von Jesus lernen, Gast und Gastgeber zu sein

Wie Jesus Einzelne und Gemeinden sendet

Rückblick auf das Andachts-Kalender-Notiztagebuch

„Dich schickt der Himmel! – Unterwegs notiert“ heißt es auf dem Cover des Andacht-Kalender-Notiztagebuchs, das viele Gemeinden und Einzelpersonen des BEFG von Gründonnerstag bis Pfingsten begleitet hat. „Dich schickt der Himmel“ ist auch das Jahresthema des BEFG. Hier berichten beispielhaft einige Gemeinden, wie sie das Heft genutzt und sich als „Himmelsgesandte“ erfahren haben.

„Mich über längere Zeit mit der Sendung Jesu und der Gemeinde auseinanderzusetzen, hat bei mir noch einmal ganz neu das Staunen hervorgebracht, wie vielfältig unsere Gemeinde im Laufe ihrer Jahre geworden ist,“ stellte ein Gemeindemitglied der EFG Berlin-Weißensee fest. Dort hatte das Predigtteam um Pastor Torsten Milkowski bereits im Vorfeld die einzelnen Wochenthemen frühzeitig inhaltlich vorbereitet, so dass neben den Anregungen aus dem Heft und der dazu gehörigen Internetseite eigene Ideen in Predigten und Gottesdiensten umgesetzt werden konnten. „Auf jeden Fall wirkten sich die kreativen Impulse auf die Gestaltung der Gottesdienste und Andachten in diesem Zeitraum aus. Sie waren abwechslungsreich und frisch,“ so ein junger Mensch, der die Gemeinde seit der Coronazeit immer mal wieder gerne besucht.

Die Gemeinde am Döhrener Turm in Hannover hatte sich ebenfalls längerfristig auf die Aktion vorbereitet und diese „als Chance gesehen, gemeinsam als Gemeinde eine Zeit lang mit einem verbindenden Thema unterwegs zu sein“, so Gemeindeleitungsmitglied Dr. Meike Lierse. Neben wöchentlichen Gottesdiensten zum Thema inklusive Mittagessen und Predigtnachgespräch wurde auf Grundlage der ergänzenden Materialien extra ein Heft für die Kleingruppenarbeit in der Gemeinde erstellt, so dass auch neue Gruppenleitende ein Treffen moderieren konnten. Die Kindergottesdienste orientierten sich ebenfalls an den vorgegebenen Themen. „Die Abwechslung aus geistlicher Tiefe und gemeinsamen Spaß tat gut“, hieß es aus den Hauskreisen. „Insgesamt bewerten wir die Aktion für uns als gelungen, insbesondere auch weil es generationsübergreifend angelegt war und Menschen miteinander ins Gespräch über das kamen, was wir als Zentrum unserer Gemeinde sehen: Jesus“, stellt Dr. Meike Lierse fest. „Das Thema ‚Dich schickt der Himmel‘ geht für uns als Gemeinde weiter: Im September ist es das Leitthema unserer Gemeindefreizeit. Insofern sind wir weiterhin gemeinsam unterwegs.“

Dass das Thema weitergeht, ist auch im Sinne des Redaktionskreises des Andachts-Kalender-Notiztagebuchs. Joachim Gnep, Leiter des BEFG-Dienstbereichs Mission, sagte: „Das Heft war von Gründonnerstag bis Pfingsten konzipiert. Die Materialien bleiben aber natürlich auf unserer Internetseite abrufbar. Wir freuen uns sehr, wenn diese auch weiterhin gelesen und genutzt werden – und so zur Inspiration werden können. Die Sendung Jesu hört ja mit Pfingsten nicht auf, sondern fängt da eigentlich erst an.“

Carsten Hokema war neben Christiane Vachek ebenfalls Mitglied des Redaktionskreises. Er ist auch Gemeindepastor in der Christuskirche Hamburg-Altona: „In unserer Gemeinde haben etwa 50 Leute das Heft zu ihrem täglichen Begleiter zwischen Ostern und Pfingsten gemacht. Gelobt wurde dabei die Vielfalt der Gedankenanregungen – auch in der didaktischen Aufbereitung. Grundsätzlich kann ich sagen, dass das Bewusstsein zugenommen hat, dass wir vom Himmel zu den Menschen geschickt sind, mit denen wir leben.“

Michael Lefherz, Pastor der EFG Potsdam erzählte, dass von dem weiterführenden Material besonders die kreativen Predigtentwürfe, welche besondere Perspektiven auf die Jesus-Geschichten lieferten, auf gute Resonanz stießen. Vor allem auch das griffige Gesamtthema „Dich schickt der Himmel“ sei sehr positiv aufgenommen worden. Die Hefte wurden vor allem persönlich genutzt, es gab keine Restexemplare mehr.

Aus der Baptistengemeinde in Hanau berichtete Diakonin Angelika Wunderlich, dass es wöchentliche Abendimpulse gab, bei denen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer inspiriert wurden, „neue Blicke und Impulse für das Miteinander und unser Gemeindeleben zu finden, so wie Jesus ein Herz für die Menschen hatte.“ Auch die Teilnehmer der Männerabende in Hanau zeigten sich begeistert von dem Heft: „Gerade die vielen neuen und frischen Impulse für das Miteinander haben uns dazu ermutigt, uns immer wieder neu in unserem Standpunkt zu hinterfragen und dabei Gottes Willen für uns zu ergründen. Alles in allem eine echte Bereicherung.“

In der Gemeinde am Weidkamp in Essen hatte ein Hauskreis, dem vorwiegend Iranerinnen und Iraner angehören, zum Austausch über das Thema Gastfreundschaft eingeladen. „Dort haben wir sehr praktisch und lebhaft voneinander Neues gelernt und viel miteinander gelacht“, wusste Margarethe Tamm, Initiatorin der Aktion, zu berichten.

Pastor Jonathan Schreijäg aus Schwäbisch Hall zog ebenfalls ein positives Fazit: „Wir waren sehr begeistert und würden uns freuen, wenn die Aktion oder eine ähnliche Aktion Wiederholung finden würde.“

Auch die Gemeinde Ober-Ramstadt hatte das Andachts-Kalender-Notiztagebuch an ihre Mitglieder, Freunde und Freundinnen verteilt und in manchem Gottesdienst das Begleitmaterial zu diesem Heft auf kreative Weise genutzt. Im Pfingstgottesdienst zum Abschluss der Aktion, hörten die Besucherinnen und Besucher dann diese echte „Dich schickt der Himmel“-Geschichte:

Sehr einsam fühlt sie sich, seit sie vor einem Jahr Witwe geworden ist. So einsam, dass sie es zu Hause nicht mehr aushält und weinend auf die Straße geht. Eine unbekannte Frau spricht sie an und fragt, warum sie weint. Sie klagte ihr ihre Situation und die Unbekannte fragt, ob sie für sie beten darf. Die traurige Frau freut sich sehr darüber, denn sie hat schon oft dafür gebetet, dass Gott gläubige Menschen in ihre Nähe schickt. Es stellte sich heraus, dass die Unbekannte vor einem dreiviertel Jahr in die Nachbarschaft gezogen ist. Die Einsame berichtet von der Gemeinde, die sie seit einiger Zeit besucht und dass sie dort nur am Gottesdienst teilnehmen kann, wenn sie jemand mit dem Auto mitnimmt. „Da würde ich gerne einmal mitgehen“, antwortet die Nachbarin. Diese Begebenheit erzählt die verwitwete Frau im Pfingstgottesdienst der EFG Ober-Ramstadt. Mit Blick auf die Bankreihen im Gottesdienstraum schließt sie ihren Bericht mit den Worten: „Und da sitzt sie mit ihrem Mann.“ Da ruft die neue Nachbarin aus der Reihe: „Und ich habe an dem Tag dafür gebetet, dass Gott mir jemanden zeigt, dem ich zum Segen werden kann.“

Ein Artikel von Julia Grundmann