Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.
Bund aktuell Nr. 10 | 1. Oktober 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,


ich kann mich gut an damals erinnern, an den 9. November 1989, als die Mauer fiel. Ich weiß noch sehr genau, was ich an diesem Tag gemacht habe. Wir trafen uns in Frankfurt am Flughafen, Udo Schmidt, Ulrich Wagner, Michael Borkowski, Elimar Brandt und ich. Wir planten die entscheidenden Schritte zur Gründung der Bibelschule Wannsee, später Bibelschule Elstal. Als ich mit der letzten Maschine wieder in Berlin ankam, war die Mauer offen.

Der Fall der Mauer war ein großes historisches Ereignis, das am Ende von friedlichen Protesten vieler Menschen in der DDR stand. Die Menschen wollten Freiheit und Gerechtigkeit. Mit ihren gewaltlosen Demonstrationen haben sie die Mächtigen entwaffnet. Es stand mehrfach auf Messers Schneide, aber letztlich haben sich Weisheit und Vernunft, Solidarität und Mut durchgesetzt.

Täglich habe ich in dieser Zeit am Radio gesessen und den Diskussionen am „Runden Tisch“ zugehört, wo verantwortliche Menschen über die notwendigen Veränderungen in der DDR nachdachten. Viele haben damals von einem anderen, gerechteren und vor allen Dingen demokratischeren Weg geträumt. Es entstand aber noch eine weitere Dynamik, die mit wirtschaftlichen Dingen zu tun hatte: „Kommt die D-Mark nicht zu uns, gehen wir zu ihr“, war ein wiederkehrender Satz. Viele wollten in dieser Zeit keinen alternativen Weg, sondern wirtschaftliche Möglichkeiten.

Aus dieser Dynamik entstand recht schnell der Weg zur deutschen Einheit. Es dauerte nicht einmal ein Jahr. Am 3. Oktober 1990, vor nunmehr dreißig Jahren, wurde die deutsche Einheit gefeiert. Ich war dabei und kann mich noch sehr gut an die euphorische Stimmung erinnern.

Aus heutiger Sicht sind in diesem Einigungsprozess auch viele Fehler gemacht worden. Manche dieser Fehler verbinden sich mit der Treuhandgesellschaft, die viele DDR-Unternehmen abgewickelt hat. Wir sind aber auch zusammengewachsen, vertrauter geworden. Wir sind aufeinander zugegangen und haben Neues geschaffen und entdeckt.

Für mich bleibt das ganze Geschehen, hin zum 9. November 1989, zur deutschen Einheit im Oktober 1990 und in den dreißig Jahren danach in seinem Tiefsten ein Geschenk Gottes und ein großer Segen. 1991 haben wir in Siegen unsere beiden Bünde zusammengeschlossen. Vielleicht haben auch da manche, die gerne eigenständig in der DDR etwas Neues probiert hätten, schmerzliche Verluste verspürt. Aber 30 Jahre später haben wir uns immer mehr gefunden und wir gestalten Gemeinsames. Wir sind zusammengewachsen und stehen zueinander und füreinander ein.

Natürlich ist die Entwicklung noch nicht abgeschlossen, noch immer gibt es tatsächliche oder gefühlte Unterschiede zwischen Ost und West, aber wir sind auf einem Weg. Wir haben eine Verheißung, die ich gerne aus dem Propheten Jesaja nehme: „Denn siehe, ich will ein Neues schaffen, jetzt wächst es auf, erkennt ihr's denn nicht?“ (Jesaja 43,19) Es wächst, Stück für Stück und Schritt für Schritt. Wir müssen nur genau hinsehen auf das, was schon geworden ist und auf das, was noch werden kann. Voller Dankbarkeit blicken wir zurück und mutig und zuversichtlich blicken wir nach vorne. Es wächst! Seht Ihr es?

Michael Noss
Präsident



Hinweis

Mit Bund aktuell Nr. 7 vom 2. Juli 2020 hatten wir mitgeteilt, dass wegen der Beschränkungen durch die Hygiene- und Abstandsregeln kein eintägiger Bundesrat am 7. November möglich ist. Stattdessen sollen die nach der Verfassung notwendigen Entscheidungen in einem schriftlichen Beschlussverfahren getroffen werden. Das Prozedere für dieses Beschlussverfahren wurde in einem Schreiben erläutert, das die Verantwortlichen der Gemeinde am 25. August per E-Mail erhalten haben. Wir bitten alle, die noch nicht an der Abstimmung teilgenommen haben, dies bis zum 14. Oktober zu tun. Herzlichen Dank!






Personalwechsel in Elstal

Wechsel im Sekretariat, neuer Mediengestalter

Mirjam Bahne (l.) beendet in diesen Tagen ihren Dienst als Sekretärin der Akademie Elstal. Generalsekretär Christoph Stiba dankt Mirjam Bahne herzlich für ihren Einsatz und wünscht ihr Gottes Segen für den kommenden Lebensabschnitt. Seit 1. Oktober ist Hannah Schmidt (r.o.) neue Sekretärin der Akademie Elstal, und Helge Eisenberg (r.u.) hat als Mediengestalter für Bild und Ton seinen Dienst im BEFG begonnen. Christoph Stiba heißt beide herzlich willkommen und wünscht ihnen Gottes reichen Segen und gutes Gelingen für ihre neuen Aufgaben im Team der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Elstal.


Eröffnung 500 Jahre Täufergedenken

Ökumenischer Gottesdienst und Podiumsdiskussion

In diesem Jahr beginnt das fünfjährige Täufergedenken, das an die erste täuferische Glaubenstaufe im Jahr 1525 erinnert. Ein ökumenischer Eröffnungsgottesdienst wird am 10. Oktober um 19:30 Uhr in der Hamburger Mennonitengemeinde gefeiert. Es lädt ein: der Verein „500 Jahre Täuferbewegung 2025 e.V.“ in Kooperation mit der ACK Deutschland, der ACK Hamburg, der Arbeitsgemeinschaft Mennonitischer Gemeinden in Deutschland und dem Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden. Am Gottesdienst wirken unter anderem mit: Michael Noss, Christoph Stiba, Dr. Andrea Strübind und Dr. Andreas Liese. Die Predigt hält der mennonitische Autor und Geschichtsprofessor Dr. John D. Roth. Sowohl der Gottesdienst als auch die Podiumsdiskussion um 17:00 Uhr werden online übertragen.

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„3. Oktober – Deutschland singt“

Die deutschlandweite Danke-Demo

30 Jahre Deutsche Einheit: Das möchte die Aktion „3. Oktober – Deutschland singt“ mit einer Danke-Demo feiern. Deutschlandweit sollen Einzelpersonen, Chöre und Instrumentalensembles auf Marktplätzen – mit Maske und mit Abstand – singen und musizieren. Zudem sollen Kerzen – als ein in vielen Kulturen verständliches Symbol des Friedens und der Hoffnung – entzündet werden. „Das Anliegen, das Wunder der Friedlichen Revolution und des Mauerfalls mit einer breiten Bürgerschaft bei einer öffentlichen Feier (Open Air) generationsübergreifend gemeinsam zu feiern, soll bewusst auch ein Zeichen der Dankbarkeit und der Hoffnung für die Zukunft des Landes sein“, heißt es auf der Internetseite der Initiative.

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1st Monday

Die Innovations-Tanke

Jetzt geht's los! Das neue Format 1st Monday startet. Das ist eine 60-minütige, virtuelle Ideentankstelle rund um die Themen Gründung, Innovation und Gemeindebau. An jedem ersten Montag des Monats werden unter Leitung von Klaus Schönberg, Referent für Gemeindegründung im BEFG, verschiedene Gäste aus Gemeinde, Diakonie und Wirtschaft Impulse geben. Am 5. Oktober um 18 Uhr wird Pastor David Schäfer, Vorstand der Deutschen Inland Mission, über die Frage „Ist Jüngerschaft optional?“ reden und den Teilnehmerinnen und Teilnehmern anschließend Rede und Antwort stehen. Eine Voranmeldung ist nicht notwendig.

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Edition BEFG Band 6: „Der Wandel des Familienbildes“

Eine Orientierungshilfe für das gemeinsame Gespräch

Foto: istockphoto.com/filistimlyanin

Das Familienbild unterliegt einem stetigen Wandel. Damit beschäftigt sich der neue Band der Edition BEFG. „Es geht um unterschiedliche Auffassungen von Familie und um Formen, Familie zu leben, sowie um die Wertschätzung und Achtung anderer Lebensentwürfe,“ schreibt Gabriele Löding, Leiterin des Forums Familie im Vorwort der Edition BEFG Band 6. Die Idee zu dem Band entstand im Forum Familie. Die Autorinnen und Autoren beleuchten den Wandel des Familienbildes aus vielfältigen Blickwinkeln: von biblischen Aspekten und christlicher Erziehung über Familie in kultureller Vielfalt bis hin zu einer dreiteiligen Generationengottesdienstreihe und dem Thema Winterspielplätze.

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Auf dem Weg zur sicheren Gemeinde

Das Handbuch

„Auf dem Weg zur sicheren Gemeinde“ heißt die Kindes- und Jugendschutzkampagne des Gemeindejugendwerks. Unter diesem Titel bietet das GJW seit Jahren Schulungen an. Jetzt ist das Handbuch „Auf dem Weg zur sicheren Gemeinde“ erschienen. Es vermittelt grundsätzliches Wissen zum Schutz von Kindern und Jugendlichen vor sexuellem Missbrauch, vor Vernachlässigung und anderen Formen von Gewalt sowie konkrete Handlungsempfehlungen für Gemeindeleitungen. Vom Umgang mit dem erweiterten Führungszeugnis über Täterstrategien bis hin zu Interventionsmaßnahmen beschreiben die Autorinnen und Autoren des Handbuchs alles, was notwendig ist, um ein eigenes Schutzkonzept für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen zu entwickeln.

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Diakonie und Sozialtheologie an der TH Elstal

Umbenennung des Masterstudiengangs Freikirchliche Diakonie

Der Masterstudiengang Freikirchliche Diakonie der Theologischen Hochschule Elstal hat seit August 2020 offiziell eine neue Bezeichnung: Masterstudiengang Diakonie und Sozialtheologie. Ziel der Umbenennung ist es, die bereits vorhandenen Inhalte des Masterstudiums treffend wiederzugeben. So soll die Anschlussfähigkeit für Studierende aus diesem Bereich gewährleistet werden. Die Qualifikation, die Zielrichtung und der Inhalt des bisherigen Studiengangs bleiben im Masterstudiengang Diakonie und Sozialtheologie bestehen. Absolvierende qualifizieren sich durch das Studium für die Berufstätigkeit als ordinierte Diakonin oder ordinierter Diakon sowie für weitere Berufstätigkeiten in Missions- und Diakoniewerken. Die Aufnahme eines fachlich entsprechenden Promotionsstudiums ist durch eine erfolgreiche Absolvierung des Masterstudiengangs ebenfalls möglich.

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Baptistischer Weltgebetstag der Frauen

Life! – Leben!

Am ersten Montag im November beten Frauen auf der ganzen Welt mit- und füreinander beim Weltgebetstag der baptistischen Frauen. Dieses Jahr findet der Gebetstag unter dem Motto „Life! – Leben!“ am 2. November statt. Das Material zur Vorbereitung kann kostenlos heruntergeladen werden. „Erfülltes Leben ist nur möglich, wenn wir erkennen, dass Gott nicht nur für die Menschen da ist, die so sind und handeln wie wir oder zu unserer eigenen Gemeinde gehören. Die, die zu Christus gehören, sind berufen rauszugehen und zu erkennen, dass es noch ‚andere Schafe‘ gibt, die auch zu Christus gehören“, so Ksenija Magda, die bis 2020 Präsidentin der Frauenorganisation des Baptistischen Weltbundes (BWA) war.

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Aktuelles aus den Landesverbänden: Dienstende Leo Schouten

Landesverbandsratstagung in Nordrhein-Westfalen

Unter dem Motto „Machen ist wie wollen, nur krasser“ fand am 14. September die Ratstagung des Landesverbands NRW statt. Auf der Ratstagung wurde bekannt, dass Leo Schouten, einer der beiden Landesverbandsleiter, aus gesundheitlichen Gründen aus der Landesverbandsleitung ausscheidet. „Der Landesverband verliert damit einen sehr fähigen und lieben Mitstreiter und einen sehr kompetenten Landesverbandsleiter“, schreibt Werner Hahm in einem Bericht über die Tagung. Leo Schouten sei gemeinsam mit Dieter Teubert maßgeblich daran beteilig gewesen, die beiden Landesverbände Westfalen und Rheinland zusammenzuführen. „Diese reibungslose Verschmelzung zum Landesverband NRW wird immer auch ihr Verdienst sein. Als Landesverband NRW danken wir Leo Schouten für seinen 10-jährigen Dienst. Wir wissen, dass wir die Lücke, die er hinterlässt, nur schwer füllen können.“

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Trüffelschwein

Die Online-Bibelstunde vom Gemeindejugendwerk

Das Trüffelschwein, die Online-Bibelstunde vom GJW, hat wieder angefangen: jeden zweiten Donnerstag um 18:00 Uhr. Dabei gibt eine Person, die sich intensiver mit dem Bibeltext befasst hat, einen Impuls. Darin sucht sie wie ein Trüffelschwein Schätze im Text, präsentiert diese und bringt sie ins Gespräch ein. Die inhaltlichen Impulse der letzten acht Episoden stehen online zur Verfügung und können gerne in Jugendgruppen oder Hauskreisen aufgegriffen werden. Die ersten Folgen greifen jeweils einen Bibeltext aus der Urgeschichte auf. Die aktuelle Reihe beschäftigt sich mit Gleichnissen, und heute geht es um das Gleichnis vom Senfkorn und Sauerteig.

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Leuchttürme in Indien und Südafrika

Mittlerweile ist Indien das Land, in dem sich die Corona-Pandemie mit Abstand am schnellsten ausbreitet. Auch die Partner von EBM INTERNATIONAL sind betroffen, und es gibt im Umfeld der Projekte etliche Todesfälle. Dennoch erhalten viele Menschen weiterhin regelmäßig Milch und ein Ei, um vor Mangelernährung zu schützen. Zudem haben 60 Familien durch eine Spende einen Setzling für einen Guavenbaum, einen Mandelbaum und verschiedene Gemüsesorten wie Auberginen, Sauerampfer oder Kürbis erhalten. Über die Kirche wird nun versucht, die Produkte im Dorf zu vermarkten. Und in Südafrika werden unter vielen Vorsichtsmaßnahmen wieder persönliche Kontakte und somit Gemeinde- und Schulungsarbeit möglich.

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Exponential Gesprächsrunden

Am 13. Oktober in Deutschland

Exponential ist eine Konferenz für Multiplikation und Gemeindegründung. „Wir wollen sehen, dass das Evangelium, Leiter, Jünger, Kirchen und Netzwerke in ganz Europa multipliziert werden“, heißt es auf der Internetseite der Veranstaltung. Am 13. Oktober von 10:00 bis 16:30 Uhr findet die Konferenz als eine hybride Veranstaltung statt. Das heißt, es wird digitale Impulse und analoge Gesprächsrunden in mehr als 100 Städten Europas geben. Mit dabei aus dem BEFG sind Rouven Hönes, Pastor der EFG Gundelfingen, sowie Tobias Kron und Klaus Schönberg, BEFG-Referent für Gemeindegründung.

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Micha-Sonntag und „Just People“-Kurs

Globale Nächstenliebe: „Sonntag für Freiheit“ am 18. Oktober

Am 18. Oktober ist wieder Micha-Sonntag – organisiert von Micha Deutschland. In diesem Jahr soll der Tag als „Sonntag für Freiheit“ gemeinsam mit International Justice Mission (IJM) begangen werden. IJM liefert Ideen für die Gottesdienstgestaltung, Micha Deutschland empfiehlt die Durchführung des „Just People“-Kurses, „damit das Thema Gerechtigkeit über diesen Sonntag hinaus in euren Gemeinden weitergedacht werden kann.“ Der neue Micha-Kurs widmet sich den großen globalen Fragen der Zeit: „Was kann es sein – das gute und gerechte Leben in unserer vernetzten und zur Höchstleistung angetriebenen Welt? Was hat unser Glaube mit Schöpfungsbewahrung zu tun? Was ist mein persönlicher Auftrag und welche Rolle spielen eigentlich unsere christlichen Gemeinschaften und Kirchen?“ In sieben Kurseinheiten, mit einer großen Auswahl an Methoden und Herausforderungen lädt der Kurs ein, den Blick zu weiten und Nächstenliebe global zu verstehen.

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