Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 4 | 2. April 2020

Liebe Leserin, lieber Leser,


wir leben in einer Zeit, die viele verunsichert. Nicht nur das ungewohnte Kontaktverbot zu anderen Menschen verlangt uns viel ab. Auch geistlich sind wir herausgefordert. Wie gestalten wir die Gemeinschaft in der Gemeinde, ohne uns treffen zu können? Wie geschieht Seelsorge? Wie teilen wir Glauben und Leben miteinander? Hier sind Kreativität und Engagement gefragt. Und wie viel davon unter uns lebt, davon zeichnen die Best-Practice-Beispiele auf der Internetseite des Bundes ein schönes Bild. Aber darüber hinaus gibt es auch theologische Fragen, die hier und da zu hören sind. Zum Beispiel die Frage, ob COVID-19 eine Strafe Gottes ist. Ob Gott die Menschheit nun ihrer Verderbtheit überlässt und das Virus eben eine Folge dieser Verderbtheit ist. Und welche Strafen Gottes nun noch folgen, bis das Ende der Welt endlich erreicht ist. Diese Fragen und Mutmaßungen gehen in eine falsche Richtung. Warum, das zeigt uns Pastor Uwe Dammann in seiner Andacht, die am 28. März 2020 in „Wort für heute“ erschienen ist.

Christoph Stiba
Generalsekretär

Jesus sagte zu seinen Jüngern: „Den Tag oder die Stunde, wann das Ende da ist, kennt niemand. Nur der Vater kennt sie.(Markus 13, 32)

Diese klare Ansage Jesu hat Christen nicht abgehalten, sich doch um Tag und Stunde zu kümmern, sie zu berechnen und ihr – mit jeweils abschließender Enttäuschung – entgegenzufiebern. Wenn etwas nur der Vater im Himmel kennt, vielleicht kriegen wir es doch raus? Aber sind wir tapfer: Wir kriegen es nicht raus. Zeit und Stunde bleiben uns verborgen. Die Engel wissen es nicht, der Sohn weiß es nicht. Warum dann wir? Alle behaupteten Zeiger auf Gottes Weltenuhr, alle endzeitlichen Hochrechnungen sind und bleiben eine Sackgasse. Niemand kennt den Zeitpunkt des Endes. Niemand! Daraus ergibt sich eine einfache Schlussfolgerung. Wenn niemand das Ende kennt, dann darf auch niemand damit rechnen. Und wenn ich mit dem Ende nicht rechne, womit dann?
Es bleibt mir nichts weiter übrig, als mit dem Anfang zu rechnen. Mit Gottes Wort „Es werde!“ Es gehört zu unseren Lebenserfahrungen, dass wir mit dem Ende rechnen. Mit dem Ende von Beziehungen, mit dem Ende eines Menschenlebens, mit dem Ende natürlicher Ressourcen. Aber letztlich sind die Enden nicht zu packen. Die Endzeitrede Jesu ist eine Aufforderung, christliches Reden vom Ende zu begrenzen. Natürlich darf das Thema bedacht werden. Aber irgendwann sollte dann damit Schluss sein. In allen Erfahrungen, dass etwas endet, sollten wir uns auf das besinnen, was Gott gerade anfängt. In uns, in seiner Kirche, in unserer Welt. Und das sollten wir dann auch mit ihm anfangen. Und aus der Hand legen wir das erst, wenn der Zeitpunkt gekommen ist, den nur der Vater im Himmel kennt. Luther, so heißt es, hätte noch ein Apfelbäumchen gepflanzt, wenn er gewusst hätte, dass morgen die Welt untergeht. Wir wissen es nicht. Also, Anstehendes anpacken, was das Zeug hält.

Uwe Dammann
Pastor Hofkirche Köpenick (Baptisten)





Bundesgottesdienst zu Ostersonntag

Live-Stream aus der EFG Berlin-Schöneberg

Dieses Jahr können wegen der Coronakrise keine Ostergottesdienste stattfinden, zu denen Gemeinden in ihren Gemeindehäusern zusammenkommen. Es ist eine besondere Zeit. An Ostern, am höchsten Feiertag der Christenheit, lädt der BEFG zu einem Bundes-Videogottesdienst ein, der aus der EFG Berlin-Schöneberg gestreamt werden soll. Pastorin Dagmar Wegener, BEFG-Präsident Michael Noss und Generalsekretär Christoph Stiba werden diesen Gottesdienst gemeinsam gestalten. Alle sind herzlich eingeladen, Bundesgemeinschaft zu erleben: am 12. April ab 11:00 Uhr auf www.baptisten.de/bundesostergottesdienst-2020. Zu Ostern soll gemeinsam gefeiert werden, dass die größte Krise, der Tod, bereits überwunden wurde. Neben der Osterpredigt werden unterschiedliche Personen in einem Interview über ihre Hoffnung berichten. Und auch im Vorfeld wurden bereits Personen aus dem Bund gefragt, wie sie Gemeinschaft in dieser besonderen Zeit gestalten und welche Ideen sie ausprobiert haben.

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Kollekten in digitalen Gottesdiensten

Wie Gemeinden in der Coronakrise weiter Spenden sammeln können

Aufgrund der aktuellen Situation entstehen vielerorts neue Ideen und Konzepte für Gottesdienste im digitalen Raum. Doch wie können dort die Kollekten „stattfinden“, die für die spendenfinanzierten Gemeinden so wichtig sind? Der Spenderbeauftragte des Bundes, Timo Neumann, stellt den Spendenbutton und das Crowdfunding-Portal der Spar- und Kreditbank Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden Bad Homburg (SKB) vor. Beide Angebote stellen einen digitalen Ersatz zum klassischen Kollektenkorb dar und können dabei womöglich sogar noch mehr Menschen erreichen.

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„Gemeinsam glauben, fragen, entdecken!“

Osterspenden für die Bildungsarbeit

Zu Ostern bittet der BEFG traditionell um Spenden für die Bildungsarbeit des Bundes. Neben dem umfangreichen Fortbildungsangebot der Akademie dienen die Zuwendungen der Förderung der Theologischen Hochschule Elstal, wo junge Menschen für den pastoralen sowie den diakonischen Dienst ausgebildet werden. So wie Anna Kälber, die es bis zu ihrem Abschluss 2017 in Elstal genossen hat, nicht nur „gemeinsam zu lernen, sondern auch gemeinsam zu glauben, zu fragen und zu entdecken.“ Ihre Erfahrungen gibt sie jetzt in Neu-Ulm weiter und muss dort – wie vielerorts – neue Wege finden, um Nähe zu schaffen in Zeiten des Kontaktverbots.

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Neue VEF-Beauftragte für Politik und Rundfunk

Konstantin von Abendroth und Jasmin Jäger

Die Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) hat Konstantin von Abendroth als ihren neuen Beauftragten am Sitz der Bundesregierung berufen. Der 39-jährige Pastor tritt damit am 1. Mai die Nachfolge von Peter Jörgensen an, der zwölf Jahre lang die Stimme der VEF in den politischen Diskurs eingebracht hat. Bei der Mitgliederversammlung in Kassel wurde zudem die Theologin Jasmin Jäger, BEFG-Referentin im Generalsekretariat, als Rundfunkbeauftragte berufen. Sie wird ab 1. Juli die Nachfolgerin von Pastorin Andrea Schneider, die seit 1996 „das Gesicht für die Freikirchen in den Redaktionen“ war, so VEF-Präsident Christoph Stiba. Die Delegierten bestätigten zudem Christoph Stiba in seinem Amt.

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Vorstellung im Juni: Neues Corporate Design für den Bund

Baptistengemeinden können das neue Logo dann nutzen

Das Präsidium hat beschlossen, dass der BEFG ein neues Corporate Design (CD) erhält. Das neue Erscheinungsbild wird die Baptisten im Bund mit einem neuen Logo ebenso auf den ersten Blick sichtbar machen wie das ChristusForum, das bereits ein neues Logo hat.

Alle Baptistengemeinden im Bund werden die Möglichkeit haben, das neue Logo und die anderen Gestaltungselemente zu nutzen. Das neue CD sollte auf dem Bundessrat vorgestellt werden. Für den gut möglichen Fall, dass dieser im Mai nicht stattfindet, wird es Mitte Juni an den Start gehen und online präsentiert. „Wir freuen uns, wenn viele Baptistengemeinden das neu entwickelte Baptisten-Logo dann nutzen“, so BEFG-Kommunikationsleiter Michael Gruber. „Falls Eure Gemeinde sich grafisch also neu aufstellen will, berücksichtigt dies doch bitte in Euren Planungen.“


Die Welt nicht vergessen

Flüchtlingshilfe in der Nähe der syrischen Stadt Idlib

Anfang des Jahres spitzte sich die Lage an der türkisch-syrischen Grenze dramatisch zu. Millionen Flüchtlinge aus der Stadt Idlib versuchten, den Kämpfen zu entfliehen. German Baptist Aid unterstützt gemeinsam mit der Hilfsorganisation „Roter Halbmond“ Flüchtlinge in der Nähe der syrischen Stadt. „Aktuell erleben wir in beeindruckender Weise, dass unsere Verbindung sich nicht auf die Unterstützung von Projekten beschränkt”, sagt Joachim Gnep, Leiter des Dienstbereichs Mission. „Es ist berührend, wie einige Partner danach fragen, wie es uns hier in Deutschland geht – und für uns beten.”

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Historisches Lexikon des BEFG

Mehr als 320 bedeutende Personen

„Ich habe einen großen Respekt für die akribische und professionelle Arbeit, die hier ehrenamtlich geleistet wurde“, so Generalsekretär Christoph Stiba über das neue Historische Lexikon des BEFG. „Die Portraits geben Auskunft über Theologie und Frömmigkeit unseres Bundes und des deutschen Baptismus. Großartig!“ Mehr als 320 bedeutende Personen aus Baptistengemeinden und aus dem BEFG sind ab sofort in dem Online-Lexikon verzeichnet – jeweils mit Kurzbiografie, Veröffentlichungen und Literatur sowie Hinweisen auf weitere Quellen. Der Historische Beirat des Präsidiums verantwortet das Lexikon. Darin können nicht nur einzelne Personen, wie Johann Gerhard Oncken, sondern auch Orte, Länder und Themen recherchiert werden, wie zum Beispiel Schlesien, Ökumene oder Täufer. Ansprechpartner für Hinweise und Verbesserungsmöglichkeiten sind Roland Fleischer, Gregor Helms und BEFG-Archivarin Ines Pieper. 

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GelsenKIRCHE: Neues Gemeindegründungsprojekt

Status von vier anerkannten Gründungsprojekten verlängert

In seiner März-Sitzung, die erstmals als Videokonferenz stattfand, hat das Präsidium des Bundes die GelsenKIRCHE als anerkanntes Gemeindegründungsprojekt im BEFG aufgenommen. Die Gemeinde gehört zum ChristusForum Deutschland. Herzlich willkommen! Zudem hat das Präsidium den Status von vier Gemeinden als Gründungsprojekte im Bund verlängert: Kirche für Aschaffenburg, erlebt – Kirche für Potsdam, Frankfurt Connect und Stadtlicht Zwickau. „Wir wünschen Euch, den Gründungsprojekten, Gottes Segen für Eure Arbeit und freuen uns, dass Ihr Teil des Bundes seid“, so BEFG-Präsident Michael Noss.


Sonderseite zur Coronakrise: befg.de/corona

Best Practice, Materialien und Foren

In der Coronakrise sind Gemeinden herausgefordert, ihr Gemeindeleben umzugestalten. Und das bezieht sich nicht nur auf den Sonntagsgottesdienst. Losungsblog, Analogpartnerschaften, Ermutigungsnewsletter: Beispiele, wie das aussehen kann, werden auf einer Best-Practice-Seite gesammelt. Zudem wurden Materialien zusammengestellt, etwa das Angebot kostenloser Zeitschriften oder Beiträge der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie zum Weiterdenken. Zudem gibt es die Möglichkeit, sich über Seelsorge in Coronazeiten, digitale Werkzeuge und Best-Practice-Beispiele in Foren auszutauschen. 


Gemeindeberatung in Kontaktsperrezeiten

Wie es mit neuen Formaten weitergehen kann

Foto: Petr Macháček/Unsplash

„Gemeindeberatung in Kontaktsperrezeiten – muss nicht ausfallen“, so Pastorin Heike Beiderbeck-Haus, Referentin für die Beratung von Gemeinden. Gemeindeberaterinnen und Gemeindeberater berichten in den letzten Tagen davon, wie sie ihre Beratung nun per Telefon und vermehrt auch mit Online-Formaten weiterführen: Einzelberatung am Telefon, Supervisions-Gespräche, Team-Coaching und Mediation per Videokonferenz. „Offene Fragen, die nicht besprochen werden, Gesprächsprozesse, die im Sande verlaufen, Konflikte, die weiterschwelen – all das muss möglicherweise nicht sein“, ist Heike Beiderbeck-Haus überzeugt und ermutigt Gemeinden, sich an das „Netzwerk Beratung von Gemeinden“ zu wenden.

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Live-Übertragung und Aufzeichnung von Gottesdiensten

Aktualisierter Artikel zu Urheberrechtsfragen, GEMA, Rundfunklizenz

Gottesdienste per Video-Livestream ins Internet übertragen oder eine Aufzeichnung online anbieten: Viele Gemeinden tun es bereits, und seit der Coronakrise sind in kürzester Zeit zahlreiche hinzugekommen. Wie es geht und was zu beachten ist, wird auf der Corona-Sonderseite des BEFG in einem Artikel beschrieben, der stetig aktualisiert wird. So müssen Gottesdienste mit GEMA-geschützter Musik doch nicht nach einigen Tagen aus YouTube entfernt werden. Es wurden Hinweise zu Impressum und Datenschutzerklärung in YouTube und Social-Media-Kanälen ergänzt. Und die Liste der Gemeinden, die Gottesdienste online anbieten, wurde deutlich erweitert!

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Seminar „Achtung Hochspannung!“

Sicher durch spannungsreiche Zeiten führen

Foto: Artem Maltsev on Unsplash

Wie gelingt es, bei vielen unterschiedlichen Meinungen einen gemeinsamen Weg zu finden? Wie kann ich selber Position beziehen und doch andere mitnehmen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das Seminar „Achtung Hochspannung!“ der Evangelisch-Freikirchlichen Akademie Elstal. Es findet am 5. und 6. Juni in Elstal statt. Gemeindeleitungen, Hauptamtliche, Menschen in Vermittlungsrollen und Interessierte können ihre eigene Führungsrolle finden und sich Methoden aneignen, um in spannungsreichen Situationen sicher zu agieren, ohne selbst auf der Strecke zu bleiben. Das Referententeam bilden Birte McCloy, Oliver Pilnei und Stefan ter Haseborg.

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Aktuelles aus den Landesverbänden: Virtueller Chor

Jesus is the solid rock

Foto: David Vogt

Der Coronakrise geschuldet, in der sie sich nicht zu gemeinsamen Proben treffen können, haben sich über 50 Chorsängerinnen und -sänger aus drei Gemeinden bereit erklärt, ein Zeichen zu setzen. Unter dem Motto #musikverbindet haben sie sich zu Hause beim Singen eines Liedes gefilmt. Pop-Kantor Manuel Schienke und Daniel Warschun haben das Projekt ins Leben gerufen. Daraus ist auch ein Video entstanden. Darin zu hören ist das Lied „Jesus is the solid rock“ von der CD-Produktion „Solid Rock“. Bei dieser Produktion haben viele der Sängerinnen und Sänger aus dem Video mitgemacht. Dieses Projekt macht Mut. Denn für alle gilt die zentrale Aussage des Liedes: „Jesus ist der Fels, das Fundament, auf dem mein Leben gebaut ist“ – gerade jetzt.

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Bibel TV zeigt Uraufführung des King-Musicals

Gedenken anlässlich des Todestages von Martin Luther King

Foto: Stiftung Creative Kirche

Geduld war eine der Stärken von Martin Luther King – ebenso wie Hoffnung und eine große Zuversicht. Und wenn anderen eine Situation ausweglos schien, dann konnte er ihr immer noch etwas Positives abgewinnen. In diesen Tagen der Coronakrise machen viele Kulturschaffende ihre Kunst kostenlos öffentlich zugänglich. Auch die Stiftung Creative Kirche hat den Mitschnitt von der Uraufführung des Chormusicals „Martin Luther King – Ein Traum verändert die Welt“ dem Sender Bibel TV zur Verfügung gestellt. Anlässlich des Todestages von Martin Luther King wird der Mitschnitt, den es bislang nur als DVD zu kaufen gab, am 4. April um 20:15 Uhr auf Bibel TV ausgestrahlt. 

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Geschichten vom Missionsfeld

Gebetsanliegen von Partnern und Missionaren

Auch im Rahmen der weltmissionarischen Aktivitäten ist COVID-19 das vorherrschende Thema. Die derzeitige Lage in Indien, Südafrika, Malawi, der Türkei, Argentinien und Brasilien ist für EBM INTERNATIONAL das aktuelle Gebetsanliegen. Das Werk bittet gleichzeitig um Spenden, um die Arbeit der Partner in den jeweiligen Ländern auch in diesen herausfordernden Krisenzeiten aufrechterhalten zu können.

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Ökumenepreis der ACK

Kreative Projekte mit Pfiff gesucht

Foto: Ökumenepreis der ACK 2021

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) verleiht alle zwei Jahre einen Ökumenepreis. Sie zeichnet damit Projekte und Initiativen aus, die zur Einheit der Christen beitragen und ein gemeinsames Engagement von Christinnen und Christen verschiedener Konfessionen fördern. Das Jahr 2021 hat die ACK als „Jahr der Ökumene“ ausgerufen. Aus diesem Anlass besteht der Ökumenepreis aus einem mit 2.500 Euro dotierten Hauptpreis und einem zusätzlichen mit 1.000 Euro dotierten Innovationspreis. Die Preisverleihung erfolgt im Rahmen des 3. Ökumenischen Kirchentags, der vom 12. bis 16. Mai 2021 in Frankfurt am Main stattfindet. Bewerbungsschluss ist der 31. Dezember 2020.

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