Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 6 | 7. Juni 2018

Liebe Leserin, lieber Leser,


„Jeder ist sich selbst der Nächste“, sagt der Volksmund und versucht damit zu begründen, warum man sich nicht um alles kümmern kann, weil man ja eben auch sein eigenes Päckchen zu tragen und schließlich selbst selten genug die Zuwendung von anderen Menschen erlebt hat.

Zu Jesus kam mal einer, für den war das eine Frage: „Wer ist denn nun mein Nächster?“ Und Jesus erzählte ihm eine Geschichte: Da war ein Mensch, der war auf einer Reise Wegelagerern in die Hände gefallen. Die hatten ihn total ausgeraubt und übel zugerichtet. Nun lag er halbtot da mit seinen zerschundenen Knochen und konnte sich selbst nicht mehr helfen.

Endlich kam einer vorbei, der ihn dort liegen sah. Aber er wollte sich nicht die Hände schmutzig machen. „Wer weiß, was ich mir für Scherereien zuziehe und außerdem ist der ja selbst Schuld. Mir würde auch keiner helfen. Jeder ist sich schließlich selbst der Nächste!", dachte er noch und suchte schnell das Weite.

Dann kam ein anderer vorbei. Der wurde von seinem Terminkalender geplagt und wusste, es läuft alles aus dem Ruder, wenn er sich hier unnötig aufhält. „Soll der doch beim nächsten Mal besser aufpassen und so schlimm scheint es ja auch nicht zu sein. Gerade eben hat er sich noch bewegt. Außerdem ist sich jeder selbst der Nächste!“

Schließlich kam ein Ausländer vorbei, einer, der im Land gerade noch geduldet war. Der überlegte nicht lange, der machte sich nichts aus schmutzigen Händen und einem zu engen Terminkalender und Scherereien hatte er sowieso genug. Er nahm sich des Verletzten an, versorgte dessen Wunden, brachte ihn angemessen unter und bezahlte gleich noch die Rechnung.

Wer sich über die Kälte und Anonymität in unserer Gesellschaft beschwert, der sollte ganz schnell vergessen, dass sich jeder selbst der Nächste sei. Wenn ich mich anderen Menschen zuwende, gehe ich immer ein Risiko ein, muss mir vielleicht die Hände schmutzig machen und habe möglicherweise sogar noch Scherereien obendrein. Doch das wird alles aufgehoben von der tiefen Zufriedenheit und dem beglückenden Gefühl, einem Menschen geholfen zu haben.

An die Geschichte vom Barmherzigen Samariter muss ich immer wieder denken, wenn ich in diesen Tagen die Diskussionen über das BAMF, Menschen in Not, Randgruppen der Gesellschaft und Alterseinsamkeit höre. Ja, es gibt viele Gründe sich zu entziehen, auf Distanz zu gehen, sich abzuwenden. Es gibt aber auch einen guten Grund, sich einem anderen Menschen zuzuwenden: Einfach, weil es meine Nächste oder mein Nächster ist. Und die hat Jesus uns ganz besonders ans Herz gelegt.

Michael Noss
Präsident





Abschied Matthias Mrosk

Langjähriger EDV-Administrator des BEFG beendet seinen Dienst

Nach 15 Jahren als EDV-Administrator für das Bildungszentrum Elstal hat Matthias Mrosk seinen Dienst in der Bundesgeschäftsstelle des BEFG Ende Mai beendet. Generalsekretär Christoph Stiba würdigte den langjährigen Mitarbeiter mit den Worten: „Matthias Mrosk war nicht nur ein Kollege, der zuverlässig, freundlich, ruhig und kompetent helfen konnte, wo wir anderen in ausweglosen digitalen Notlagen waren. Er war und ist auch ein Vorbild darin, dem Ruf Gottes zu folgen, den er für sein Leben gehört hat. Auf diesem Weg wünschen wir ihm von Herzen alles Gute und Gottes Segen!“ Noch während seines Dienstes als EDV-Administrator hat Matthias Mrosk angefangen, an der Theologischen Hochschule Elstal Theologie zu studieren. Dort bereitet er sich nun auf seine Abschlussprüfungen vor.


BEFG: Kooperationspartner beim King-Musical

Interview mit Andreas Malessa

Der BEFG ist Kooperationspartner des Chormusicals Martin Luther King. Das große ökumenische Mitmach-Projekt wird mit zwei Konzerten im Februar 2019 und einer Tournee im Jahr 2020 an Martin Luther King erinnern (s. BUND AKTUELL Nr. 3). Initiator ist die Stiftung Creative Kirche. BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba sagt dazu: „Der Baptistenpastor Dr. Martin Luther King Jr. hatte die Gabe, Menschen zu ermutigen und nachhaltig zu inspirieren. Er vertrat die Überzeugung, dass Gott Menschen gebraucht, um die Welt zu verändern. Daher setzte er sich bis zu seinem Tod für Freiheit, Gerechtigkeit und Versöhnung ein. Auch nach über 50 Jahren ist er darin ein Vorbild für viele und seine Worte sind immer noch frappierend aktuell. Das King-Musical nimmt uns mit hinein in sein Leben. Es wird viele Zuhörerinnen, Zuhörer und Mitwirkende ermutigen, inspirieren und zum eigenen Engagement für eine bessere Welt motivieren!“ Auch der Librettist des Musicals ist ein Baptist: Andreas Malessa erläutert in einem Interview mit dem Medienmagazin pro, was die Menschen aus seiner Sicht heute noch von King lernen können, und warum es wichtig ist, sich in der aktuellen gesellschaftlichen Situation mit dem US-Bürgerrechtler zu beschäftigen.

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BUJU 2018

Es sind noch Plätze frei!

In 54 Tagen beginnt das BUJU 2018 in Otterndorf, und es sind noch Plätze frei. Für Jugendliche über 13 Jahren und junge Erwachsene heißt es: jetzt anmelden! Predigten, Bibelarbeiten, Workshops, Lobpreis, Hip-Hop, Rock und Pop, Badesee, Sportplatz, Deich und viele Spiele – fast für jeden und jede ist etwas dabei, denn, so heißt es auf der Internetseite: „Ganz egal, was für dich gerade richtig ist: Beim BUJU Festival kannst du dir tausend unvergessliche Momente schaffen und einer davon wird bestimmt einer ‚dieser Momente‘, der dich und deine Jesusbeziehung für immer prägt.“

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Thementag Ökumene

Siegfried Großmann zu Gast an der Theologischen Hochschule Elstal

Im Rahmen eines Thementages Ökumene war gestern der ehemalige Präsident des BEFG und Mitbegründer des ökumenischen Zentrums Schloss Craheim, Pastor Siegfried Großmann, zu Gast an der Theologischen Hochschule Elstal. In der Campusandacht des Bildungszentrums Elstal hielt Großmann eine Predigt über die neutestamentliche christliche Gemeinschaft und sprach am Nachmittag in einem Vortrag über „Ökumene und Teilhabe“. Dabei bezeichnete er Ökumene als „ein christliches Gebot und als Wirken des Heiligen Geistes“. Dabei dürften dogmatische Fragen zwar nicht ausgeklammert werden, sollten jedoch auch kein Hemmnis sein, geistliche Gemeinschaft zu pflegen. Statt Abgrenzung und Verurteilung bedürfe es des gegenseitigen Vertrauens und der Einsicht, zusammen unterschiedliche Teile des Leibes Christi zu sein.

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Israelsonntag

Material für den 5. August

In vielen Gemeinden des BEFG wird jedes Jahr am 10. Sonntag nach Trinitatis der Israelsonntag gefeiert. Anliegen ist es, sowohl die Erinnerung an die besondere Verwurzelung des Christentums im Judentum wach zu halten als auch für Gerechtigkeit und Frieden im Nahen Osten zu beten. Das Material für den Israelsonntag wird vom Fachkreis „Christen und Juden“ des BEFG vorbereitet. In diesem Jahr ist der Verfasser Prof. Dr. Dirk Sager von der Theologischen Hochschule Elstal. Die Handreichung beinhaltet sowohl Vorschläge zur Schwerpunktsetzung in der Predigt als auch Ideen zur Gottesdienstgestaltung. Dabei bestehe angesichts der aktuellen Situation im Nahen Osten  die besondere Herausforderung darin, „den (welt-)politischen Zusammenhang einerseits nicht zu ignorieren, die Vorgänge andererseits aber auch nicht religiös zu überhöhen“, heißt es in der Einleitung. „Das kann zum Beispiel angemessen gelingen, wenn die je unterschiedlich drängende Situation von Israelis und Palästinensern gemeinsam in der Fürbitte vor Gott zum Ausdruck gebracht wird.“

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TischGemeinschaft

Leben teilen – Glauben entdecken

Foto: istock/sedmak - Fotomontage

Seit vielen Jahren bietet der Dienstbereich Mission des BEFG die Evangelisationskonzepte „Gottes geliebte Menschen“ und „Schönen guten Abend“ an. In knapp 200 Gemeinden wurden die Evangelisationen durchgeführt. Ab Herbst 2018 kommt ein weiteres Evangelisationskonzept dazu, welches stark durch die positiven Erfahrungen des kommunikativen Miteinanders bei den oben genannten Konzepten geprägt ist: TischGemeinschaft. Die Regionalreferenten des Dienstbereichs Mission kommen für drei Tage (Freitag bis Sonntag) in die Gemeinden, um mit diesen gemeinsam fremde Menschen, Freunde, Bekannte und Verwandte zu Tisch zu bitten. Das Konzept lebt von Gemeinschaft und Begegnung beim gemeinsamen Essen sowie einer jeweils zur Veranstaltung gehörenden evangelistischen Verkündigung.

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Ein neuer Diakoniekonzern entsteht

Immanuel Albertinen Diakonie ab 1. Januar 2019 geplant

Foto: © Immanuel Diakonie GmbH und Albertinen-Diakoniewerk e.V.

Das Hamburger Albertinen-Diakoniewerk und die Immanuel Diakonie aus Berlin haben heute darüber informiert, dass sie planen, sich zum 1. Januar 2019 zur „Immanuel Albertinen Diakonie“ zusammenzuschließen. „Auf diese Weise entsteht ein breit aufgestellter, freikirchlicher Diakoniekonzern mit insgesamt 6.700 Beschäftigten in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen sowie einem Umsatzvolumen von ca. EUR 540 Mio. mit Sitz in Hamburg“, heißt es in der Pressemitteilung.

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Jahrestagung des Arbeitskreises Musik und Gemeinde

Anmeldung noch bis zum 1. August möglich!

„Inspiriert musizieren zwischen Festessen und Pausenbrot“ – unter diesem Motto steht die Jahrestagung des Arbeitskreises Musik und Gemeinde, die vom 14. bis 16. September in Altenau im Harz stattfindet. Es geht unter anderem um die Fragen, ob besondere Gottesdienste auch besondere Musik erfordern und was eigentlich „normal“ ist im musikalischen Alltag des Gemeindelebens. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer erwartet eine „kreative Reise“ durch den Jahreslauf sowie ganz praktische Fragen der musikalischen Gottesdienstgestaltung, etwa wie man Chöre in die musikalische Begleitung der Gemeinde integrieren kann. „Wir werden einiges an Input aus der Praxis für die Praxis erhalten, uns über unsere Erfahrungen austauschen und in kleinen Workshops daran weiterarbeiten.
Darüber hinaus gibt es natürlich wie immer reichlich Gelegenheit, sich musikalisch und persönlich aufeinander einzulassen“, heißt es im Ausschreibungstext.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

Mehrgenerationenhaus in Bremen eingeweiht

Foto: Gabriele Tinscher, gt-photographie.de

Die Evangelisch-Freikirchliche Hoffnungskirche in Bremen-Walle hat ihr Elly-Krimmer-Haus eingeweiht. In dem 3,4 Millionen Euro teuren, fünfstöckigen Neubau auf dem Gelände der Gemeinde sind die Kindertagesstätte „Schatztruhe“, das Nachbarschaftsprojekt „Hoki 58“ und ein gemeinschaftliches (inklusives) Wohnprojekt mit 16 Wohnungen untergebracht. Das Haus ist nach der gebürtigen Jüdin Elly Krimmer benannt, die 1921 in Erfurt Christin geworden und dort in der Baptistengemeinde getauft worden war. Die Ortsamtsleiterin Ulrike Pala lobte in ihrer Festrede das Projekt: „Genau so etwas brauchen wir mitten in Walle.“

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Bleib an meiner Seite

Neuauflage Ratgeber für Besuchsdienste von Dr. Ralf Dziewas

„Bleib an meiner Seite“ ist ein Ratgeber für Besuche bei alten und kranken Menschen, der sowohl individuell gelesen als auch als Grundlage für die Schulung von Mitarbeitenden im Besuchsdienst eingesetzt werden kann. In der dritten aktualisierten Auflage dieses Buches geht der Autor Dr. Ralf Dziewas in besonderer Weise auf die große Vielfalt der Lebensentwürfe der derzeitigen Seniorengeneration ein. Erweitert wird das Buch durch zwei neue Kapitel zu den Themen: Demenz und neue Medien im Alter. Dziewas ist Professor für Diakoniewissenschaft und Sozialtheologie an der Theologischen Hochschule Elstal und war zwölf Jahre Klinikseelsorger und Gemeindepastor.

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BIBELgespräch

Neues Magazin für die Beschäftigung mit Bibeltexten

BIBELgespräch heißt das neue Magazin des Oncken Verlags für Hauskreise, Bibelgesprächskreise und Kleingruppen. Ein Heft enthält jeweils sechs Einheiten, sogenannte „Einladungen zum Gespräch“. Der jeweilige Verfasser oder die Verfasserin einer solchen Einheit stellt dort eigene Gedanken zum zugrundeliegenden Bibeltext vor und formuliert entsprechende Fragen, die zum weiteren Austausch anregen sollen. Es ist auch Platz für persönliche Notizen. Zur praktischen Nutzung ist das Heft im DIN A5-Format gestaltet und kann sowohl im Abo als auch als Einzelheft erworben werden.

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Von den Baptistengemeinden in Indien lernen

Pastor Rufus Kamalakar Ceedrala aus Nellore in Südostindien ist der Leiter der ALMA Baptist Convention. Auf dem Foto links steht er vor einer kleinen Kapelle, die er Ende Januar 2018 eingeweiht hat. Gebaut wurde die Kapelle von den 25 Gemeindemitgliedern in Eigenregie. Auch die finanziellen Mittel haben die Menschen, die in Indien zu den Ärmsten der Bevölkerung gehören, selbst aufgebracht. In seiner aktuellen Geschichte vom Missionsfeld schreibt EBM-Generalsekretär Christoph Haus: „Wir in Deutschland können von Pastor Rufus viel über Gemeindegründung und die Relevanz der Ortsgemeinde für die Gesellschaft lernen.“ EBM INTERNATIONAL unterstützt ein Kinderheim der ALMA Baptist Convention sowie das sogenannte „Milch & Ei-Programm“ für 900 Kinder mit 30.000 Euro im Jahr.

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Das Verhältnis der Freikirchen zum Judentum

Jahrestagung des Vereins für Freikirchenforschung

Foto: Holger Teubert / APD

„Das Verhältnis der Freikirchen zum Judentum“ war das Thema der Jahrestagung des Vereins für Freikirchenforschung (VFF) am 26. und 27. Mai in Burbach-Holzhausen im südlichen Siegerland. Dr. Dirk Sager, Professor für Altes Testament an der Theologischen Hochschule Elstal war einer der Referierenden. Er stellte in seinem Vortrag die BEFG-Handreichung „Zum Verhältnis von Juden und Christen“ vor, die am 7. Mai 1997 vom Bundesrat in Hamburg beschlossen wurde und den Gemeinden als theologische Arbeitshilfe dienen soll. Weitere Vorträge befassten sich unter anderem mit der evangelikalen Bewegung und dem Judentum, den messianischen Juden und dem Verhältnis zwischen Siebenten-Tags-Adventisten und Juden.

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