Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 7 | 4. Juli 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,


vom 19. bis 23. Juni fand in Dortmund der 37. Deutsche Evangelische Kirchentag statt. Mit dabei waren 80.000 Dauer- und über 40.000 Tagesgäste. Aufgefallen ist mir das Engagement vieler Beteiligter. Beim Kirchentag kommen Menschen zusammen, die sich aus ihrem Glauben heraus engagieren. Das ist ein ermutigendes Signal in die Gesellschaft hinein!

Inhaltlich hatten die 2.400 Einzelveranstaltungen eine große Bandbreite. Es ist klar, dass sich da niemand überall wiederfindet. Und sicher hat es auf dem Kirchentag Veranstaltungen gegeben und sind auch Aussagen gefallen, hinter die ich persönlich ein Fragezeichen setzen würde. Doch auf jeden Fall gab es auch eine Fülle an starken Impulsen in Gottesdiensten, Bibelarbeiten und anderen Veranstaltungen. So hat beispielsweise Heribert Prantl von der Süddeutschen Zeitung in für mich beeindruckender Weise dazu eingeladen, gesellschaftlichen Herausforderungen mit der Zuversicht zu begegnen, die aus dem Evangelium kommt. 

Wichtig finde ich, dass wir als Christen mit einer solchen Bandbreite gut umgehen. Ein Beispiel für einen wenig erbaulichen Umgang hat EKD-Ratsmitglied Michael Diener auf seiner Facebook-Seite beschrieben. Der Präses des Gnadauer Gemeinschaftsverbands konnte es nicht fassen, „in einer bestimmten konservativ-frommen Blase, von Mitchristen, die selbst gar nicht da sind, … nur Abfälliges, Warnungen, Verleumdungen und Gerichtswarnungen über diesen Kirchentag“ zu lesen. Und das, nachdem er bei seinem Besuch „viel geistliche Gemeinschaft, tiefgehende Bibelarbeiten, spannende Diskussionen zu ethischen, gesellschaftlichen, politischen Themen“ erlebt hat.

Wenn, wie auf Facebook geschehen, geradezu gebetsmühlenartig einzelne Veranstaltungstitel als Beispiel dafür ins Feld geführt werden, dass der gesamte Kirchentag nicht geistlich gewesen sei, hat das mit einem geschwisterlichen Umgang im Geiste Jesu nichts zu tun. Wo pauschal „abgeurteilt“ wird oder einzelne Episoden als Beleg herhalten müssen, dass „alles“ schlecht sei, werden Fronten aufgebaut. Und damit ist niemandem gedient.

Kern der christlichen Botschaft ist das Doppelgebot der Liebe. Dazu passt es nicht, wenn Christen untereinander Grabenkämpfe führen. Natürlich heißt es auch nicht, zu allem „Ja und Amen“ zu sagen. Aber dem Anderen seinen Glauben glauben, das sollte die Grundhaltung sein, auch wenn wir manches theologisch anders sehen.

Zu harmlos? Nein! Denn wir wollen gemeinsam die frohe Botschaft in unsere Gesellschaft hineintragen. Das ist nicht harmlos. Das ist im Sinne Jesu. Gemeinsam können wir dazu beitragen, dass Christus Gestalt gewinnt.

Ich wünsche Ihnen allen eine gesegnete und erholsame Sommer- und Urlaubszeit!

Christoph Stiba
Generalsekretär

PS: Beim Kirchentag war unser Bund mit einem Stand auf dem Markt der Möglichkeiten vertreten. Und das Chormusical „Martin Luther King – Ein Traum verändert die Welt“, zu dessen bundesweiten Kooperationspartnern der BEFG gehört, wurde aufgeführt. Davon gibt es auch ein Best-of-Video.





Dienstbeginn Dana Sophie Weiner

Neue wissenschaftliche Mitarbeiterin

Foto: Stefan Kraul

Dana Sophie Weiner arbeitet seit Juli als wissenschaftliche Mitarbeiterin und Rektoratsassistentin an der Theologischen Hochschule Elstal. Damit tritt sie die Nachfolge von Markus Höfler an. Zuvor hat Dana Weiner an der Theologischen Hochschule im Master Freikirchliche Diakonie studiert. Die Studierenden, Kollegen und Kolleginnen haben sie in der letzten Campusandacht herzlich willkommen geheißen. Die Mitglieder des Kollegiums der Theologischen Hochschule und der Bundesgeschäftsführung wünschen Dana Weiner für ihren Dienst Gottes reichen Segen und gutes Gelingen für die neuen Aufgaben.


Karim kann wieder zur Schule!

Sommerspenden für German Baptist Aid und das GJW

Aktuell bittet der BEFG postalisch und online um Spenden für German Baptist Aid sowie das Gemeindejugendwerk. Das GJW fördert, qualifiziert und ermutigt die zahlreichen Mitarbeitenden, die sich in der Gemeindearbeit mit Kindern und Jugendlichen engagieren. Auch die Helferinnen und Helfer des Tahaddi-Centers in Beirut setzen sich für ihre Mitmenschen ein. Es ist eines von vielen Projekten, die German Baptist Aid fördert – sehr zur Freude des zwölfjährigen Karim und seiner Eltern. Durch die Unterstützung kann er wieder zur Schule gehen, statt für den Lebensunterhalt seiner Familie Geld verdienen zu müssen.

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Professur für Praktische Theologie

Ausschreibung der Theologischen Hochschule Elstal

Weil der Stelleninhaber Prof. Dr. Volker Spangenberg in den Ruhestand gehen wird, ist an der Theologischen Hochschule Elstal zum 1. Juli 2021 eine Professur für Praktische Theologie zu besetzen. Dieses Fachgebiet ist an der Hochschule mit zwei Professuren versehen. Erwünscht sind besonders Bewerbungen von Personen, die eine Schwerpunktsetzung in der Homiletik und mindestens einem weiteren Bereich der Praktischen Theologie ermöglichen. Die Stellenausschreibung beschreibt die Einstellungsvoraussetzungen für die Vollzeitstelle. Die Bewerbung ist bis zum 15. Oktober 2019 möglich.

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Handreichung zum Israelsonntag

Vorschläge und Predigthilfe

Am 25. August ist Israelsonntag. Der Fachkreis „Christen und Juden“ hat 2015 die Verantwortung dafür übernommen, ein Material für den Israelsonntag vorzubereiten und zur Verfügung zu stellen. Gemeinden sind herzlich eingeladen als Ausdruck der Verbundenheit mit Israel den Israelsonntag zu feiern. Selbstverständlich kann der Israelsonntag auch an einem anderen Sonntag gefeiert werden. Für den diesjährigen Gottesdienst hat Pastor i.R. Roland Fleischer Vorüberlegungen zum Israelsonntag und eine Predigthilfe zum Gespräch Jesu mit einem Schriftgelehrten nach Markus 12,28-34 erarbeitet. Diese Handreichung sowie die der letzten Jahre können kostenlos heruntergeladen werden.

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Gott-sei-Dank-Fest

Einladematerial und Tipps zur Gestaltung

Das Erntedankfest gehört zu den wenigen kirchlichen Festen, mit denen kirchenferne Menschen in Deutschland einerseits noch eine Vorstellung verbinden können, und die andererseits bisher nicht kommerzialisiert worden sind. Erntedank ist nach alttestamentlichem Vorbild ein fröhliches Fest, zu dem alle eingeladen sind. Das Gott-sei-Dank-Fest eignet sich daher, um Menschen an einer positiven feiernden Atmosphäre in der Gemeinde teilhaben zu lassen, so die Projektidee. Der Dienstbereich Mission bietet für das Fest professionell gestaltetes Einladematerial und Tipps zur Gestaltung.

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100 Jahre Trennung von Staat und Kirche

Symposium am 25. und 26. Oktober im Bildungszentrum Elstal

Mit der Weimarer Reichsverfassung etablierte sich auch in Deutschland die Trennung von Kirche und Staat. Das staatsrechtliche Modell sind seitdem die Körperschaftsrechte, die Eingang in das Grundgesetz der BRD fanden. Sie ermöglichen Religionsgemeinschaften größtmögliche Selbständigkeit und bieten ihnen ein sogenanntes Privilegienbündel. Wie kamen die Kirchenartikel der Weimarer Reichsverfassung zustande? Wie leistungsfähig ist dieses Modell in einer multireligiösen und zugleich säkularen Gesellschaft? Ein Arbeitskreis im BEFG hat Thesen zu einer Standortbestimmung verfasst. Nach einem historischen Rückblick sollen diese im Symposium vor- und zur Diskussion gestellt werden.

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Elstaler Impulse: Bekehrung

Beiträge vom Kollegium der Theologischen Hochschule

„Bekehrung – überholt oder noch zeitgemäß?“ Über diese und andere Fragen rund um das Thema Bekehrung schreibt das Kollegium der Theologischen Hochschule Elstal in dem neu erschienenen Heft der Elstaler Impulse. „Der Begriff ‚Bekehrung‘ mag für manche antiquiert erscheinen“, so das Vorwort des Impulsheftes, „für andere beschreibt er den wichtigen Schritt vom Nicht-Glauben zum Glauben, den Schritt der Umkehr zu Gott und zum Evangelium. Unabhängig davon, wie man den Anfang des christlichen Glaubens bezeichnet, muss man sich doch darüber Gedanken machen, wie dieser Anfang geschieht und sichtbare Gestalt gewinnt.“ Dieses Heft und auch andere Ausgaben der letzten Jahre, zum Beispiel zu den Themen Baptismus und Ökumene, können kostenlos heruntergeladen und in Papierform bestellt werden.

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Osterleute gestalten

Ein persönlicher Rückblick

Pastorin Claudia Sokolis-Bochmann hat im Kreativkreis für das Jahresthema und im Redaktionskreis des Osterkalenders mitgearbeitet. Denn sie wollte Thementrägerin für Spiritualität sein. In einem persönlichen Rückblick auf das Jahresthema „INSPIRIERT LEBEN … dass Christus Gestalt gewinnt“ beschreibt sie ihre Erfahrungen mit dem Osterkalender. „Diese Zeit zwischen Ostern und Pfingsten werde ich nicht vergessen“, schreibt sie. Die Osterleute prägten sie und ihre Gemeinde nicht nur thematisch, sondern gaben ihnen auch Halt.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

EFG Lüneburg feiert 125. Geburtstag

1857 trafen sich die ersten Lüneburger Baptisten in einer Schlosserei. Die Evangelisch-Freikirchliche Friedenskirche in Lüneburg ist seit ihrer Anfangszeit häufig umgezogen. Erst nach fast 100 Jahren bauten sie ihr eigenes Gemeindehaus, und als das zu klein wurde sogar noch ein neues in der Wichernstraße. Dort feierte die Gemeinde auch ihren 125. Geburtstag. Seit 1894 ist die Gemeinde selbstständig. Anfang der 80er-Jahre lag die Friedenskirche noch am Stadtrand, heute in einem lebendigen Stadtteil: Mittendrin! So lautete auch das Motto des Jubiläumswochenendes, das mit einem großen Nachbarschaftsfest und einem Festgottesdienst gefeiert wurde. Davon berichtet auch die Landeszeitung.

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„Religions for Peace“-Weltversammlung in Lindau

BEFG-Pastor ist Deutschland-Koordinator der Konferenz im August

Vom 20. bis 23. August findet in Lindau am Bodensee das laut Deutscher Welle „wohl weltweit wichtigste Treffen von führenden Religionsvertretern“ statt. Zur zehnten Weltversammlung von „Religions for Peace“ erwarten die Veranstalter 900 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus über 100 Ländern, die 17 Religionen vertreten. Unter dem Motto „Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen – das Gemeinwohl für alle fördern“ werden sie sich mit der eigenen gesellschaftspolitischen Verantwortung auseinandersetzen, „Verschiedenheiten friedlich aus- und somit zum Frieden beizutragen.“ Deutschland-Beauftragter der Konferenz ist der Baptistenpastor und VEF-Beauftragte Peter Jörgensen, der die Bedeutung des Treffens hervorhebt: „Religionsfreiheit, für uns traditionell ein großes Anliegen, setzt voraus, dass die Religionen einander mit Respekt begegnen und so den gesellschaftlichen Frieden fördern. Auf diese Weise agieren sie glaubwürdig zum Wohle der Menschen.“

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„Neue Lieder für unsere Gottesdienste“

CD für Chöre, Bands und Kindergruppen – Workshops in Gemeinden

Jan Primke und Manuel Schienke aus dem BEFG-Arbeitskreis „Musik und Gemeinde“ haben in der Reihe „Neue Lieder für unsere Gottesdienste“ eine zweite CD herausgegeben. Die beiden Musiker, die auch bei der Bundesratstagung die Musik mitgestaltet haben, wünschen sich, dass „die Musik vor allem eines bewirkt: Die Gemeinde singt gemeinsames Liedgut, spricht begeistert über Musik und freut sich an neuen Liedern, die unseren Glauben neu ausdrücken.“ Zur CD-Reihe bieten die beiden Musiker auch Workshops an: „Wir kommen gerne in Eure Gemeinden, üben mit Euren Teams und am Sonntag mit der ganzen Gemeinde. Wir möchten einmütig und an Gott orientiert singen, möglichst alle mitnehmen und das Singerlebnis in den Gottesdiensten beflügeln.“

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Neues Gemeindeleben in verlassenen Kirchen

Offiziell ist die Türkei ein säkularer Staat. Mehr als 99 Prozent der Bevölkerung – das sind 80 Millionen Menschen – sind Muslime. Schätzungsweise gibt es nur etwa 4.500 bis 5.000 evangelische Christen und 114 Kirchen im Land. Dabei hat die Türkei eine reiche christliche Geschichte. Die Gemeinden der sieben Sendschreiben aus der Offenbarung liegen alle auf ihrem heutigen Gebiet. Die meisten Gemeinden treffen sich in privaten Wohnungen, Büros oder gemieteten Räumen von Ladenzeilen. Pastor Erol und seine Gemeinde in Menemen, nördlich von Izmir, haben eine Gebetserhörung erlebt: Sie dürfen eine leerstehende orthodoxe Kirche nutzen.

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Kongress: Christenverfolgung heute

Gedenkt der Märtyrer – Religionsfreiheit weltweit

Millionen Christen werden wegen ihres Glaubens bedrängt und verfolgt, viele von ihnen auch getötet. Die evangelische Nachrichtenagentur Idea und das christliche Gästezentrum Schönblick veranstalten in Schwäbisch Gmünd vom 10. bis zum 13. November dazu den Kongress „Christenverfolgung heute“. Ziel ist es, mit den verfolgten Christen ins Gespräch zu kommen, ihnen eine Stimme zu geben, ihre Anliegen in der Fürbitte aufzugreifen und die Netzwerke zwischen ihnen und den Christen in der „freien Welt“ auszubauen. Mit dabei ist neben internationalen Missionaren und Politikern auch die Outbreakband. Der Frühbucherrabatt gilt noch bis zum 31. August.

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