Bund Evangelisch-Freikichlicher Gemeinden in Deutschland K.d.ö.R.

BUND AKTUELL Nr. 9 | 5. September 2019

Liebe Leserin, lieber Leser,


immer wieder musste ich in den letzten Tagen und Wochen an die Jahreslosung denken: „Suche Frieden und jage ihm nach!“ (Psalm 34,15). Wenn ich manche Polarisierung in den Wahlkämpfen in Brandenburg und Sachsen gesehen habe, wie etwa Angst, Nationalismus und Fremdenfeindlichkeit in den Mittelpunkt der Politik gerückt wurden, dann wirkt „Suche Frieden und jage ihm nach!“ wie ein Aufruf aus einer anderen Welt. Auch der achtzigste Jahrestag des Beginns des Zweiten Weltkrieges am vergangenen Sonntag erinnerte an Zeiten des Unfriedens und der Gewalt. Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sprach in Warschau von den historischen Verbrechen Deutschlands. „Ich stehe hier in Demut und in Dankbarkeit“, sagte er. „Ich bitte um Vergebung für Deutschlands historische Schuld. Ich bekenne mich zu unserer bleibenden Verantwortung.“ Das klingt schon eher nach dem, was dem Psalmbeter wichtig war.

Vor einer Woche war ich in Dresden und habe die Frauenkirche besucht. Mit dem Klang der Friedensglocke, die zum Innehalten und Gebet für den Frieden in der Welt ruft, beginnt dort zur Mittagszeit eine besondere Andacht: „Wort & Orgelklang“. Mit mir nahmen ungefähr weitere 400 Besucherinnen und Besucher an dieser täglich stattfindenden Veranstaltung teil – an einem ganz normalen Werktag mitten in der Woche. Menschen, die den Frieden suchen? Als im Februar 1945 die Stadt von den Alliierten bombardiert wurde, fanden 300 Personen in den Kellern dieser Kirche Schutz vor den Bomben. Am nächsten Tag stürzte die Kirche ein. Seit ihrem Wiederaufbau ist es den Engagierten in der Frauenkirche ein Anliegen, sich für Frieden und Versöhnung einzusetzen: durch Gebete, Gottesdienste, Foren, Friedenswettbewerbe und vieles mehr. Auch das Bauwerk selbst erzählt solche Friedensgeschichten: So ist beispielsweise das Turmkreuz auf der Kuppel der Frauenkirche vom britischen Volk und dem Königshaus Großbritanniens gestiftet und vom Sohn eines Piloten, der Dresden einst bombardierte, angefertigt worden. Außen am Gebäude hängt groß und unübersehbar ein Banner mit den Worten aus Matthäus 5,9: „Selig sind, die Frieden stiften.“

Ich bin überzeugt davon, dass der Einsatz für eine gerechte, versöhnte und friedliche Welt wichtig und ganz im Sinne unserer Jahreslosung ist. Das war auch das Anliegen der Konferenz „Religions for Peace“, die vom 20. bis 23. August in Lindau am Bodensee stattfand. Hierbei gilt es, mit allen Menschen guten Willens zusammenzuarbeiten, die dieses Ziel teilen. In Lindau wurde deutlich, dass es im Kern das Anliegen aller Religionen ist, dass Menschen Gerechtigkeit erfahren und in Frieden leben können. Ebenso ist Solidarität mit den Schwachen und Bedrängten in allen Religionen wichtig. Wir müssen nicht derselben Religion angehören, um bei dem Einsatz für dieses Ziel zusammenzuwirken. Unterschiede zwischen den Religionen sollten wir nicht unter den Tisch kehren. Aber ich werbe dafür, dass wir vor Ort und auch überregional stärker danach suchen, was wir in einer multireligiösen Gesellschaft nur zusammen bewirken können. Religionen werden in der Öffentlichkeit häufig als Ursache für Spannungen und Konflikte wahrgenommen.  Dem können und müssen wir etwas entgegensetzen. Wir brauchen mehr Miteinander und weniger Gegeneinander. Wir müssen den Frieden suchen und ihm nachjagen. Wir müssen aktive Friedensmenschen in unserer Umgebung werden, Friedensaktivisten in einem ganz positiven Sinn – so wie Christus, unser Herr.

Christoph Stiba
Generalsekretär





Weltkonferenz von Religions for Peace in Lindau

Erstmals in Deutschland: VEF-Beauftragter war Landeskoordinator

„Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen – das Gemeinwohl für alle fördern“. So lautete das Motto der 10. Weltkonferenz von Religions for Peace, die vom 20. bis 23. August in Lindau am Bodensee und damit erstmals in Deutschland stattfand. Mit dabei waren der Präsident der Vereinigung Evangelischer Freikirchen (VEF) und BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba und der VEF-Beauftragte am Sitz der Bundesregierung und Baptistenpastor Peter Jörgensen. Er war der Deutschland-Koordinator der Konferenz und hebt ihr Ziel hervor, „die Frage nach dem Gemeinwohl nicht ökonomisch zu klären und Wohlsein mit Wohlstand zu verwechseln, sondern glaubwürdig zum Wohle der Menschen zu agieren.“

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AmPuls-Konferenz

Koinonia – Das Leben teilen!

Die AmPuls-Konferenz bietet vom 24. bis 26. Januar 2020 einen inspirierenden Start in das neue Jahr und macht Lust auf Gottes Mission in der Welt. Wer „Koinonia“ – die Gemeinschaft – als Kernthema der Mission und Herzensanliegen Gottes entdecken möchte, den erwarten in Hagen bei der AmPuls-Konferenz starke Impulse, vertiefende Seminare und viel Raum zur Begegnung mit Gott und Menschen. So erwartet die Teilnehmenden zum Beispiel ein musikalischer Lese-Liederabend mit Judy Bailey und Patrick Depuhl. Sie präsentieren eine Entdeckungsreise aus Liedern und Geschichten, die daran erinnern, dass die meisten Dinge, die Gott schuf, erstaunlich bunt sind.

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Baptistischer Weltgebetstag der Frauen

„Frauen unserer Welt beten mit- und füreinander“

Am 4. November treffen sich baptistische Frauen auf der ganzen Welt, um Gottes Wort zu lesen, es zu studieren und zu beten. „Steh auf und leuchte – Wenn wir aufstehen, leuchtet ER durch uns“ ist seit fünf Jahren das Motto des Baptistischen Weltgebetstags der Frauen. Dieses Jahr wird die Reihe mit dem Thema „Dienst“ beendet. Der Baptistische Weltgebetstag der Frauen lädt dazu ein, miteinander ins Gespräch und Gebet für die Anliegen zu kommen, die Frauen aus der ganzen Welt gesammelt haben. Dazu wurde Material zusammengestellt. Es steht jetzt auch auf Deutsch zum Herunterladen zur Verfügung.

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Gegeneinander – Nebeneinander – Miteinander?

Forum: Begegnungen zwischen Christen und Muslimen

Welchen Berührungen und Begegnungen gibt es zwischen Baptistengemeinden und Menschen muslimischen Glaubens? Welche Möglichkeiten des Miteinanders gibt es, und an welchen Stellen werden Konflikte und Herausforderungen erlebt? Über diese Fragen möchte der Fachkreis „Christen und Muslime“ mit allen, die an dem Thema interessiert sind, ins Gespräch kommen. Dazu bietet er am 26. Oktober von 10 bis 17 Uhr ein Forum in der EFG „Kirche im Hof“ in Kassel-West an. Es wird neben Raum zum Erfahrungsaustausch und zu Diskussionen auch Impulse und Informationen zum Thema geben. Außerdem besteht die Möglichkeit, eigene Dialog-Initiativen vorzustellen.

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Erntedankkollekte

Suche Frieden und jage ihm nach!

„Es ist an uns, Frieden zu suchen und ihn zu leben. Unser Auftrag ist es, Gottes Liebe zur Entfaltung zu bringen und den Frieden, den er sich für unser Miteinander wünscht, zu leben. Dies geschieht, wenn wir schon im Kleinen aufeinander Acht geben, wenn wir in Gemeinschaft einander stärken und unterstützen“, so BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba. Zu Erntedank empfiehlt die Bundesgeschäftsführung, dies ganz praktisch zu tun und mit der Kollekte ausgewählte Projekte zu fördern. Im Erntedank-Flyer werden einige Projekte, wie zum Beispiel von German Baptist Aid oder Dienste in Israel, vorgestellt.

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Aktuelles aus den Landesverbänden

Bibelverse auch auf Persisch

In der EFG Bernburg findet der Gottesdienst jetzt nicht nur auf Deutsch, sondern auch in Farsi statt. Predigt und Bibelverse werden in die persische Sprache übersetzt. Ein Stiftungsfonds unterstützt diese Integrationsarbeit. Etwa 40 Geflüchtete, die überwiegend aus dem Iran und Afghanistan stammen, gehören zu der Gemeinde. Durch die Übersetzungen können die Geflüchteten besser in die Gemeinde eingebunden werden, so Pastor i.R. und Gemeindeleiter Winfried Wolter. Darüber hat die Mitteldeutsche Zeitung berichet.

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EBM INTERNATIONAL: Geschichten vom Missionsfeld

Eine Woche bei den Ketschua in Peru

Im Hochland der Anden, in der Nähe der Inkastätte Machu Picchu, befinden sich mehr als 60 Ketschuagemeinden. Adrian Campero ist hier der Hauptmissionar. Vier Tage lang hat er bei der jährlichen Missionskonferenz viele Gemeindemitglieder ermutigt, und 53 Menschen haben sich zur Taufe gemeldet. Jeden Tag bereitete eine andere Gemeinde das Essen für die bis zu 500 Menschen vor. Alle wurden versorgt und konnten einen Platz zum Schlafen finden. Die vielen Predigten und Bibelarbeiten wurden in kleinen Gruppen vertieft. Dazu wurde Material entwickelt und vervielfältigt. Denn mit Hilfe von EBM INTERNATIONAL konnte vor Kurzem ein Kopierer angeschafft werden.

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„Nonkonformisten – Märtyrer – Visionäre“

Studientag im Rahmen von „500 Jahre Täuferbewegung“

Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) veranstaltet am 29. Oktober zusammen mit dem Verein „500 Jahre Täuferbewegung 2025“ einen Studientag in Erfurt. Im Zentrum des Tages steht die Frage nach dem Beitrag der täuferischen Kirchen zu Theologie, Ökumene und Weltdeutung. Es wird zum Beispiel einen Vortrag von Prof. Dr. Andrea Strübind zur historischen Einordnung und Bedeutung des Täufertums als reformatorische Bewegung geben. Neben Impulsreferaten werden Workshops angeboten, und bei einem Podium wird zum Thema „Täuferische Kirchen und Ökumene“ diskutiert.

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Willow Creek Leitungskongress 2020

Noch bis Ende September anmelden und sparen

Der Willow Creek Leitungskongress vom 27. bis 29. Februar 2020 steht unter dem Motto „richtungsweisend“. Er wird von Karlsruhe aus live an 15 Orte übertragen. Er richtet sich nicht nur an Haupt- und Ehrenamtliche mit Leitungsverantwortung, sondern auch an junge Menschen, die die Welt von morgen prägen wollen. Wie kann Kirche als Ort der Schönheit und Empathie aussehen? Und wie kann Resilienz und Willenskraft entwickelt werden? Der Kongress bietet dazu Impulse von der Extrem-Bergsteigerin Evelyne Binsack, von Prof. Dr. Michael Herbst von der Universität Greifswald, von Samuel Koch und vielen anderen richtungsweisenden Referentinnen und Referenten.

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