Viel mehr als nur Finanzen

Bericht von der Tagung zu Finanz- und Rechtsfragen

Personalfragen, Arbeits- und Gesundheitsschutz, Spendenbuchhaltung, Bankverkehr, Datenschutz, Urheberrechte, Immobilienverwaltung: Die Aufgaben eines Kassenverwalters oder einer Kassenverwalterin gehen weit über die klassischen Tätigkeiten wie Buchen, Rechnungen bezahlen und Kollekten einsammeln hinaus. Für diese anspruchsvolle Arbeit helfen die Tagungen zu Finanz- und Rechtsfragen. Kassenverwalter Reinhard Litke berichtet von seiner Arbeit und von der Tagung, die Anfang März in Elstal stattfand.

Seit über 20 Jahren bin ich in meiner Gemeinde verantwortlich für Finanzen und verschiedene Verwaltungsaufgaben. Daher weiß ich, dass dieses Amt jede Menge Fachwissen im Dschungel zum Teil sehr komplexer rechtlicher Bestimmungen erfordert. Nur gut, dass es dafür in unserem Gemeindebund als äußerst praxistaugliche Schulungen die Tagungen zu Finanz- und Rechtsfragen gibt.

Vom 2. bis 4. März trafen sich im Bildungszentrum Elstal 52 Kassenverwalterinnen und -verwalter sowie Gemeindeleitungsmitglieder und neun hochkarätige Referentinnen bzw. Referenten, unter anderem Volker Springer, kaufmännischer Geschäftsführer des BEFG und Elke Müller, Vorstandsvorsitzende der Spar- und Kreditbank Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (SKB). Die anfängliche Empfehlung zum „selektiven Hören“ erwies sich für viele, besonders wenn sie erstmals diese Tagung besuchten, als unbedingt ernst zu nehmen. Denn in nur eineinhalb Tagen werden quasi sämtliche Themen vorgetragen bzw. in Workshops intensiv behandelt. Bei so viel Informationsdichte kann einem schon mal „schwindlig werden“. Aber die besondere Stärke dieser Tagung wurde auch wieder ganz deutlich: Die Referenten sind nicht nur kompetent, sondern gehen wirklichkeitsnah auf unsere Fragen und Probleme ein, bieten konkret umsetzbare Hilfen an und begegnen uns als Glaubensgeschwister auf Augenhöhe. Auch der vertrauensvolle Austausch untereinander in Pausen und am Abend bringt immer wieder neue und oft überraschende Erkenntnisse. Das stärkt – jedenfalls bei mir – nicht nur das Wissen sondern auch ganz enorm die Motivation für die Wahrnehmung dieser Aufgaben. Und wer meint, dass meine immerhin achte Tagung doch wohl nun keine wesentlichen neuen Aspekte mehr hätte bieten können, irrt gewaltig; meine diesjährigen „Favoriten“ und damit Herausforderungen sind: Europäische Datenschutzgrundverordnung, Künstlersozialabgabe und Einfuhrumsatzsteuer. Insofern ist die Tagung nicht nur für Neueinsteiger und Neueinsteigerinnen, sondern auch für „alte Hasen“ lohnenswert und jeder von uns hat sicherlich „sein Päckchen Hausaufgaben“ aber auch neuen Schwung mit in seine Gemeinde genommen.

Reinhard Litke
Finanzverwalter EFG Herford

Tagung zu Finanz- und Rechtsfragen in Gemeinden

Bericht eines Neueinsteigers

Als frisch gewählter Gemeindeleiter, und somit auch verantwortlich für die Finanzen, wurde ich Anfang des Jahres von unserem Kassierer auf die Tagung zu Finanz- und Rechtsfragen in Gemeinden angesprochen. Meine Erfahrungen in der Buchführung beschränken sich auf die Unterrichtsstunden in der Berufsschule, die inzwischen auch über zwanzig Jahre her sind. Da habe ich schnell zugesagt und wir haben uns angemeldet.

Freitags in Elstal angekommen war ich erstmal überrascht über die große Anzahl an Teilnehmern und das Engagement der SKB, diese Tagung zusammen mit dem Bund auszurichten. Bereits in der Begrüßungs- und Kennenlernrunde zeigte sich, dass die Gruppe der Teilnehmer eine bunte Mischung war – von „blutigen Anfängern“ bis hin zu echten „alten Hasen“. Am meisten hat mich die Vielfalt der Vorträge begeistert. Gerade als neuer Gemeindeleiter war es für mich sehr interessant, mehr über die rechtlichen Grundlagen zu erfahren, auf deren Basis wir hier Reich Gottes bauen. Es ist spannend zu sehen, wie wir uns dabei auch mit den ganz weltlichen Dingen beschäftigen müssen, die uns hier den Rahmen geben. So war es für mich z.B. sehr interessant im Workshop  „Datenschutz“ zu lernen, dass wir als K.d.ö.R das Bundesdatenschutzgesetz innerhalb vorgegebener Grenzen für unsere Belange anpassen können und das auch getan haben. Besonders die humorvolle Art der Referenten hat mich angesprochen. Sie haben es immer wieder geschafft, die ja doch teilweise trockene Materie so zu vermitteln, dass wir viel Spaß hatten und auch lachen konnten. Beim abendlichen Ausklang konnte man gut Kontakte zu anderen Verantwortlichen für Finanzen knüpfen sowie auch mit den Referenten noch die eine oder andere Fachfrage klären.

Fazit für mich ist, dass dies bestimmt nicht die letzte Tagung zu diesem Thema war, die ich besucht habe. Ich möchte es jedem wärmstens empfehlen, wenn er in der Gemeinde mit dem Thema Finanzen zu tun hat oder in Leitungsfunktion ist. Danke an die SKB und den Bund für die Organisation und Durchführung.

Jost Bluhm