Berichte und Erfahrungen

Ich bin da - Seminar zum Thema Demenz in der EFG Bad Homburg

Nach mehrmaligem Verschieben aufgrund der Covid-Pandemie fand am 11. September 2021 in unserer Gemeinde ein Tagesseminar zu der Thematik statt. Bereits 2018 hatten wir schon gute Erfahrungen mit dem vom Bund Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG) angebotenen „Ich bin da – Seminar zur aufsuchenden Gemeindearbeit – Besuchsdienst“ mit Dagmar Lohan und Friedrich Schneider gemacht. Wie damals haben wir auch dieses Mal nicht nur Interessierte aus unserer Gemeinde, sondern ebenso aus den umliegenden Gemeinden eingeladen. Angesichts der Unsicherheit bezüglich der zum Zeitpunkt der Durchführung des Seminars geltenden Bestimmungen, hatten wir bereits bei der Einladung Anfang Juli darum gebeten, dass sich jeder selbst an diesem Tag für den Eigenbedarf Verpflegung (Getränke/Imbiss) mitbringen möge. Dies fand eine durchaus positive Resonanz und erleichterte der Gemeinde die Durchführung.

Pastor i.R. Matthias Ekelmann – ehemals Geschäftsführer im Seniorenzentrum Bethel Wiehl gGmbH sowie ehemals Mitarbeiter im Forum Älterwerden des BEFG und im Evangelischen Seniorenwerk – erwies sich als sehr kompetenter Referent.

In einem interessanten Einstieg zu „Vergesslichkeit und Demenz“ vermittelte uns Matthias Ekelmann zunächst das notwendige Basiswissen zur Thematik. Einen Schwerpunkt bildeten dabei die Beispiele und Erläuterungen zu häufig auftretenden Kommunikationsproblemen. Im zweiten Teil ging es dann um „Demenzgerechtes Kommunizieren“. Nach ausführlichen Erläuterungen hierzu bildeten wieder Fallbeispiele eine praxisnahe Vertiefung des bisher Gehörten. Nach einer kurzen Mittagspause standen die unterschiedlichen Kommunikationskanäle im Fokus und wurden ebenfalls wieder mit Fallbeispielen anschaulich verdeutlicht. In einem vierten Teil nahm Matthias Ekelmann den Bereich „Seelsorge und Rituale“ ins Blickfeld und lockte uns auch – wie bereits bei den vorherigen Teilen – zu einer aktiven Beteiligung heraus. Den Abschluss bildeten die Teile „Besuchsdienst bei Menschen mit Demenz“ mit vielen hilfreichen Beispielen und Tipps aus der Praxis sowie hilfreiche Hinweise zu den „Entlastungsangeboten für pflegende Angehörige“.

Von der gewünschten aktiven Beteiligung der Seminarteilnehmer/-innen durch Fragen in allen Teilbereichen wurde reger Gebrauch gemacht. Auch hier zeigte sich der große Erfahrungsschatz, über den Matthias Ekelmann durch seine berufliche Praxis und seine langjährige Referententätigkeit verfügt und den er mit engagierter Lebendigkeit und damit großem Gewinn für die Teilnehmer einzusetzen verstand.

Entsprechend fiel auch die Resonanz der Teilnehmenden zu diesem Seminartag sehr positiv aus und wurde nicht zuletzt durch einen kräftigen Applaus unterstrichen.

Als Veranstalter möchten wir andere Gemeinden ermutigen, trotz Corona solche Seminare durchzuführen, auch wenn der sonst übliche Rahmen an Tischen aufgrund der Corona geschuldeten Beschränkungen nicht möglich ist. Auch ein Verzicht auf das Angebot von Speisen und Getränken muss nicht unbedingt nachteilig sein - kann aber für die durchführende Gemeinde zu einer sinnvollen Entlastung führen. Angesichts der breit gestreuten Einladung hätten wir uns durchaus mehr Teilnehmer gewünscht, aber so kamen bei nur 20 Personen die Einzelnen mehr bei den Fragen zu Wort. 

Ein Bericht von Wolfgang Klotz

„Ich bin da“ – Online-Seminar in der EFG Gütersloh

Gemeinschaft stärken, Kontakte pflegen, füreinander da sein - darum geht es im Seminar „Ich bin da“. Aber wie können wir das erleben und praktizieren, jetzt in Zeiten der Pandemie?

Zu dieser Frage hatte die EFG Gütersloh am 19.04.2021 Friedrich Schneider und Jutta Teubert in einem Online-Meeting zu Gast. Kurze Inputs zu den wesentlichen Inhalten des Seminars mit Blick auf die aktuelle Situation brachten 14 Mitarbeitende der Gemeinde in den Austausch. Deutlich wurde, dass die Pandemie Veränderungsprozesse in Gang gebracht hat, woraus Chancen und auch Herausforderungen für die Zukunft folgen. Feste Gruppenstrukturen werden zunehmend weniger favorisiert, aber bedarfsorientierte Formen der Gemeinschaft gern angenommen. Was stärkt den Zusammenhalt wirklich?, war ein zentraler Impuls.

Friedrich Schneider wies in seinem Input zum Kommunikationsdreieck „Ich – Du - Gemeinde“ auf die Bedeutung dieser wechselseitigen Beziehung hin. Zu reflektieren, warum stehe ich mit wem in Kontakt, hilft den Blick zu weiten für Kontakte, die stärken und gut tun. 

Ein weiterer thematischer Schwerpunkt war „Einsamkeit begegnen“. Dazu erläuterte Jutta Teubert den Unterschied zwischen einsam und allein: Alleinsein ist ein Zustand, und einsam ist, wer sich einsam fühlt. Sie hob hervor, dass Einsamkeit ernst zu nehmen ist und krank machen kann, zeigte aber auch Wege auf, die aus der Einsamkeit herausführen können. Besonders große Bedeutung kommt dabei dem (Wieder-)Aufbau von sozialen Kontakten zu. Ebenso helfen können Rituale, die den Glauben und die Verbundenheit stärken, wie auch Zuspruch, der Vertrauen schafft.

Daran schloss Friedrich Schneider einen geistlichen Impuls zur Gemeinschaftstreue Gottes an.

Am Ende wiesen der Referent und die Referentin darauf hin, wie lohnenswert das Tagesseminar „Ich bin da“ mit vertiefenden Inputs und interaktiven Elementen als Präsenzveranstaltung ist. 

Ein Bericht von Jutta Teubert

Gemeindefreizeit „Auf Augenhöhe“ – EFG Essen-Borbeck

Lange hatte die EFG Essen-Borbeck (Am Weidkamp) ihre Gemeindefreizeit geplant, und dann kam Corona. Nach Überlegen, Umplanen und unter Berücksichtigung der notwendigen Schutzmaßnahmen trafen sich am Wochenende über den 3. Oktober dann aber doch ca. 45 Menschen in Eversberg bei Meschede. Sie erlebten in einem Freizeitheim, das mitten im Wald liegt, drei frohe Tage als Mehrgenerationengemeinde.

Das Anliegen war, das Miteinander als Generationen zu stärken und zu fördern. Dazu hatten sie Jutta Teubert vom Fachbereich Familie und Generationen eingeladen. Sie hat das Programm „Auf Augenhöhe“ mit konzipiert und schon oft durchgeführt. Offen und interessiert ließen sich alle Generationen auf die Inhalte und auch auf die kreativen Angebote ein. Dabei ging es um die Vielfalt der Generationen, um Unterschiede und Gemeinsamkeiten, in einer Kreativaktion um das „Traumhaus der Gemeinde“ und um die Frage, wie Plattformen für Begegnungen geschaffen werden können. Dabei wurden Projekte, die es in der Gemeinde schon gibt, in den Blick genommen, und es entstand Offenheit, auch Neues auszuprobieren. Besonders Spaß machte eine Interaktion, die bei gutem Wetter im Freien stattfinden konnte. Dabei wurde auch wahrgenommen: Sich in andere Lebenssituationen hinzuversetzen, schafft Verständnis füreinander, gemeinsames Tun und auch einfach miteinander lachen, verbindet. Interessant war der Austausch über Bilder mit verschiedenartigen Brücken – von stabil bis brüchig, große und kleine Distanzen überwindend. Viele wählten Brücken, die nur einen geringen Abstand überspannten. Das zeigt, dass die Generationengemeinschaft innerhalb der Gemeinde weitgehend als positiv wahrgenommen wird – aber auch die Notwendigkeit, Brücken zu bauen, wofür es manchmal Mut braucht.

Am Sonntag wurde unter Mitgestaltung aller Generationen ein Gottesdienst gestaltet zum Thema „Einander etwas zutrauen, fördern, ermutigen“ (2. Tim. 1,7) und zur Beziehung von Paulus und Timotheus. Dabei wurde auch die Collage vom Vortag zum Thema „Mein Traum von Gemeinde“ einbezogen. Es gab anschauliche und handlungsorientierte Elemente, zum Beispiel einen Gebetsteil mit Stationen zum Danken und Bitten.

Vieles wurde auf Flipchart festgehalten und soll vor Ort weiter wirken – wie Samenkörner, die gesät wurden und nun gehegt und gepflegt werden müssen.

Ein Bericht von Jutta Teubert

Online-Veranstaltung „Vielfalt. Herausfordernd. Bereichernd“

Wie viel ist eigentlich Vielfalt? Haben und leben wir sie schon? Gibt es für Gemeinden noch Neues zu entdecken? Dazu bietet das Forum Familie und Generationen der Akademie Elstal eine Reihe von Onlineveranstaltungen an.

Wie weit das Thema Vielfalt besonders im Kontext des Miteinanders in Gemeinde ist, haben rund 18 Teilnehmer*innen in der ersten Onlineveranstaltung im Mai miteinander diskutiert.

Das Referent*innen-Team - bestehend aus Agathe Dziuk, Gaby Löding, Lars Schwesinger, Jutta Teubert, Simon Werner – gab in kurzen einführenden Impulsen und abwechslungsreichen inhaltlichen Blöcken erste theoretische Einblicke in die Thematik der Diversität und ihre verschiedenen Ausprägungen. Mithilfe von praktischen Aufgaben und Kleingruppen-Sessions entstanden für die Teilnehmenden Möglichkeiten zum Erleben und zum Austausch über eigene Erfahrungen und den eigenen Umgang mit der Vielfalt, die durchaus auch als herausfordernd wahrgenommen wird.

Eine praktische Gruppenarbeit am Beispiel der Generationenvielfalt gab einen ersten Einblick in die methodischen Möglichkeiten, wie die Thematik der Vielfalt erschlossen werden kann.

Der rege Austausch zeigte das große Interesse am Thema und dass die unterschiedlichen  Erfahrungen, die landauf landab gemacht werden, gegenseitig bereichern.

Deshalb war es gut nach dieser Auftaktveranstaltung einen Ausblick geben zu können auf weitere Online-Veranstaltungen, die sich dann spezifisch mit den unterschiedlichen Aspekten von Diversität befassen werden. Und so wird es in der nächsten Onlineveranstaltung am 29. Oktober 2021 schwerpunktmäßig um die „Vielfalt der Glaubensprägungen“ gehen. Referentin ist Prof. Dr. Andrea Klimt. Möglichkeit zum Austausch wird es auch wieder geben.

Die Entdeckungsreise geht also weiter.

Ein Bericht von Agathe Dziuk