Gott-sei-Dank-Fest

Hintergrund und Durchführung

Der Hintergrund

Das Erntedankfest gehört zu den wenigen kirchlichen Festen, mit dem Menschen in Deutschland einerseits noch eine Vorstellung verbinden können, und das andererseits bisher nicht kommerzialisiert worden ist. Erntedank ist nach alttestamentlichem Vorbild ein fröhliches Fest, zu dem alle eingeladen sind (Familie, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Fremde, Bedürftige …). So eignet es sich hervorragend, um Menschen an einer positiven, feiernden Atmosphäre in der Gemeinde teilhaben zu lassen, ihnen Gutes zu tun und sie damit Wert zu schätzen.

Deshalb laden Evangelisch-Freikirchlichen Gemeinden vor Ort die Menschen aus ihrem Umfeld ein, am Erntedank-Sonntag miteinander zu feiern und ihre Dankbarkeit und Freude gemeinsam zum Ausdruck zu bringen. Wenn viele Baptistengemeinden ein solches Fest in diesem missionarischen Sinn ausrichten, ist das außerdem ein über die Grenzen der Ortsgemeinde hinaus zu beachtendes und in der Öffentlichkeit wahrzunehmendes Zeugnis. Diese gemeinsame Aktion der Gemeinden stärkt die Verbundenheit der Gemeinden untereinander und ihre Identität als Baptisten im Landesverband und im Bund.

Auf dies Weise wird das Erntedankfest missionarisch, diakonisch, begeisternd und verbindend.

Der Inhalt

„Alle gute Gabe und alle vollkommene Gabe kommt von oben herab, von dem Vater des Lichts (Jak 1,17).“ Nun ist der angenehmste Dank vermutlich nicht der mit Worten. Der Geber freut sich noch viel mehr, wenn wir das Geschenkte genießen und einsetzen und andere daran teilhaben lassen. Aus diesem Grund geben wir Baptisten zum Erntedankfest traditionell das Erntedank-Opfer, das Menschen helfen und ihr Leben besser machen soll.

Gott selbst erteilt allerdings auch den Auftrag, seine guten Gaben in seinem Namen zu genießen und andere an diesem Genuss zu beteiligen (eigentlich sogar an zwei Festen - s. 5. Mo 16,9-15). Das Gute kommt direkt nach der Ernte auf den Tisch, ohne zu wissen, was das nächste Jahr bringen wird. Menschen Gottes können sich das leisten und dazu den Fremdling und Witwen und Waisen einladen, müssen an diesem Tag nicht horten und zusammen raffen, weil sie glauben dürfen, dass Gott ihr Leben versorgt. Gerade die Gelassenheit im Genuss mit anderen an diesem Tag ist ein Zeugnis für die Güte Gottes. Wir müssen uns nicht sorgen! Der auf Gott vertrauenden Geber kann und darf tatsächlich fröhlich sein.

Die Methode

Die Gemeinden in Deutschland veranstalten ein Dankfest mit Gottesdienst und Festtagsbuffet. Dazu laden sie persönlich und öffentlich Menschen aus ihrem Umfeld ein: Freunde, Nachbarn, Prominente, Geschäftsleute, Hilfsbedürftige, Obdachlose, Einsame, Alleinerziehende, Senioren …

Gedanken zum Gottesdienst

- Die Atmosphäre ist eher fröhlich als feierlich

- Inhalt:

  • Wir betrachten die schenkende Güte Gottes mit ihren Chancen für uns: nicht sorgen müssen, Gelassenheit, Genuss, Teilgabe und -habe, Gemeinschaft, Wertschätzung. Das Gute (Essen) zu genießen und andere daran teilhaben zu lassen, gehört zur Dankbarkeit als eine Demonstration der Gelassenheit dazu!
  • Wir erzeugen keinen Druck zur einer „innerlichen“ Dankbarkeit.
  • Wir bieten Möglichkeiten, den Dank auch in eigenen Worten / Taten zum Ausdruck zu bringen: einzelne kurze Berichte, ein Dankgebet schreiben und im Raum aushängen, ein Dankopfer öffentlich in eine Opferschale legen, auf Menschen zugehen und ihnen sagen, wie dankbar wir für sie sind u.s.w.
  • Wir sagen Gott Danke für Menschen und ihren Einsatz im Umfeld der Gemeinde.

- Saft- und Sektempfang am Eingang
- evtl. Live-Konferenz (Skype) mit dem GoDi in einer anderen Stadt
- Opfersammlung für ein Projekt von German Baptist Aid des BEFG

Gedanken zum Schlemmerbuffet

  • Die Gemeinde lädt alle Anwesenden kostenlos ein. Niemand muss bezahlen. Die Gutscheinpostkarte macht das deutlich.
  • Aufgrund der Öffentlichkeitswirkung (und in Anlehnung an altestamentliche Opferfeste) eignet sich evtl. eine Grillparty mit Spießbraten / Spanferkel / Steaks o.Ä. Der Grill (je größer, je besser) sollte dann bereits vor dem Gottesdienst am Eingang in Betrieb genommen werden, um eine verheißungsvolle Atmosphäre zu erzeugen.
  • Zusätzlich ein Salat-, Beilagen- und Dessertbuffet, das statt eines Erntedanktisches bereits vor dem Gottesdienst aufgebaut worden ist.
  • Es darf kein Eindruck von knausriger Sparsamkeit entstehen - lieber zu viel als zu wenig.
  • Vor dem Fest werden Gutscheinpostkarten für eine Schlemmer-Mahlzeit in der Nachbarschaft verschenkt.
  • Andere dürfen sich gerne an der Durchführung beteiligen: Tafelarbeit, Sportverein, Metzger, Supermarkt, Nachbarn …
  • Evtl. organisiert die Gemeinde ein Straßenfest, zu dem sie ihr „Dankfest mit Gottesdienst und Schlemmerbuffet“ beiträgt.