Von den etwa 150 Abgeordneten der Gemeinden Norddeutschlands beim Landesverbandsrat am 20. April in Kiel waren 40 Teilnehmer junge Leute. Das ergab ein verändertes Bild zu den bisherigen Landesverbandsräten, wo eher die ältere Generation anzutreffen war. Die Jugendlichen vertraten ihre Gemeinden, weil gleichzeitig und gemeinsam der Jahresmitarbeitertag des Gemeindejugendwerks (GJW) stattfand. Jede Gemeinde war gebeten worden, einen ihrer Abgeordneten aus der jüngeren Generation zu senden und mit einem Doppelmandat für das GJW und den Landesverbandsrat auszustatten.

Neben Berichten und Abstimmungen gab es ein Impulsreferat, das beide Veranstaltungen und damit sowohl Junge als auch Ältere im Blick hatte. Pastor Jörg Ahlbrecht sprach zu dem Thema: „Wie Menschen geistlich erwachsen werden – und was die Gemeinde dazu tun kann!“ Er brachte den Zuhörern in sehr lockerer und anschaulicher Weise eine große Befragung von Willow Creek nahe, die ergab, dass Menschen nicht alleine dadurch geistlich wachsen, dass sie alle möglichen Gemeindeveranstaltungen regelmäßig besuchen. Es brauche in verschiedenen Phasen der Nachfolge vielmehr spezifische Anstöße und Gegebenheiten, damit geistliches Wachstum in Gang kommt, so Ahlbrecht weiter.

Vertreter aus vier diakonischen Einrichtungen (dem Tagungshaus „Tannenhof“ in Mölln, der Evangelisch-Freikirchlichen Beratungsstelle in Hamburg, neuerdings mit einer sich ausweitenden Online-Beratung, dem Jesus Center und dem diakonisch-missionarischen Angebot „Kirche – buten un binnen“) berichteten über ihre Arbeit. In den Berichten wurde deutlich, wie die Einrichtungen in die Gesellschaft und die Gemeinden hinein wirken. Dies bewegte viele Teilnehmende der Ratstagung.

Der Landesverbandsleiter Jörg Schröder und sein Stellvertreter Harald Niedergesäß leiteten gemeinsam mit dem Landesjugendpastor Bastian Erdmann durch den Tag. Die Themen des GJW wurden in einer Sitzung besprochen, zu der alle Zugang hatten, aber in der nur die Jugendlichen abstimmen durften.

Die Atmosphäre auf der gemeinsamen Tagung war sehr fröhlich, auch durch die musikalischen Beiträge einer Band aus Kiel, die die Teilnehmenden immer wieder zum Singen einlud. Die Rückmeldungen der Jugendlichen und der Teilnehmer, die zum ersten Mal an einer Ratstagung teilnahmen, waren durchweg positiv: „Der Tag war super, wir kommen gerne wieder“, das hörte man von vielen.

Ein Artikel von Helga Liebschner