Am 12. Juni ist GJW-Sonntag, an dem viele BEFG-Gemeinden ihre Kollekte für das Gemeindejugendwerk zusammenlegen. Ein großes GJW-Highlight ist in diesem Jahr das BUJU, das vom 1. bis 6. August in Otterndorf stattfindet und sich mit dem Thema „Mutiges Herz“ befasst. Gemeinden können am GJW-Sonntag ein Video zum BUJU mit BEFG-Generalsekretär Christoph Stiba und Samantha Mail zeigen. Die GJW-Referentin sagt darin: „Wir hoffen auf ganz viele von Euch, die mit uns unterwegs sein werden, die Jesus anbeten werden, die ihr Herz weit und groß werden lassen, um Neues zu wagen.“ Und Christoph Stiba lädt ein: „Ermutigt Eure jungen Leute, daran teilzunehmen. Es sind lebenswichtige Erfahrungen, die dort gemacht werden. Ermutigt sie, unterstützt sie – und betet für das BUJU, denn das BUJU braucht es, dass der Geist Gottes das mutige Herz entflammt.“

„Einen besseren Auftakt zur Bundesratstagung als einen Gottesdienst kann es ja gar nicht geben“, schreibt Wolfgang Günter. Der Himmelfahrtsgottesdienst stand unter dem Motto „Dich schickt der Himmel“. Alan Donaldson, der Generalsekretär der Europäischen Baptistischen Föderation (EBF), hielt die Predigt. Jesus sei in den Himmel aufgefahren, an einen Ort, an dem er für uns Menschen bete. Er schicke uns heute in die Welt – und wir gehen nicht allein, so Donaldson. Nach der Predigt stellte David Kröker, im ChristusForum Deutschland verantwortlich für Gemeindegründung, die BEFG-Initiative #DerNächsteBitte vor.

Die Bundesratstagung 2022 startete mit einem dezentralen Eröffnungsabend in verschiedenen Kasseler Gemeinden. Ein Mitmachkonzert mit dem Gospelchor Up to You unter der Leitung von Manuel Schienke (l.) fand in der EFG Kassel-Möncheberg statt. „Spürbar war die Freude des Chores, der Solistinnen und der Musiker, nach der Coronapandemie endlich wieder singen zu dürfen. Der Funke sprang sofort über“, so Präsidiumsmitglied Cornelia Gerlach. Die Studierenden der Theologischen Hochschule Elstal leiteten einen musikalischen Sing & Pray-Abend in der EFG Kassel-Oberzwehren und in der EFG Baunatal gab es Ermutigungsimpulse aus BEFG-Gemeinden. Um die Zukunft von Kirche nach Krisen – wie der der Corona-Pandemie – ging es in der Gemeinde Fuldatal-Ihringhausen bei einem Vortrag von Pastor Jens Stangenberg. In der EFG Kassel-West fand das Freundestreffen von EBM INTERNATIONAL statt.

BEFG-Präsident Michael Noss (l.)und Generalsekretär Christoph Stiba (r.) haben in ihrem Bericht auf der Bundesratstagung dazu eingeladen, auch über kontroverse Themen ins Gespräch zu kommen, etwa zu strittigen Fragen aus dem Buch „glauben – lieben – hoffen“. Auch soll es demnächst Materialien geben, um miteinander über sexuelle Identität und Vielfalt zu reden. „Wir wollen in unserem Bund und in unseren Gemeinden eine Kultur fördern, in der ein angstfreier Raum für ein offenes Miteinander möglich ist“, so Stiba. Zudem gebe es bereits die Artikelserie zur „Rechenschaft vom Glauben“, um über die gemeinsam als Bundesrat beschlossenen Grundlagen nachzudenken und sie gegebenenfalls in einem Gesprächsprozess zu verändern.

Der Bundesrat unterstützt das Vorhaben, Kinderrechte gemäß der UN-Kinderrechtskonvention im Grundgesetz zu verankern. Das Kirchenparlament fordert die Bundesregierung auf, das Thema voranzutreiben. Damit sind die Delegierten der Tagung in Kassel einem Antrag des Gemeindejugendwerks (GJW) gefolgt, der von Jana Bednarz aus dem GJW-Bundesvorstand eingebracht wurde. Im Plenum war dem Antrag am Himmelfahrtstag eine ganze Stunde gewidmet, in der unterschiedliche Positionen vorgestellt und diskutiert wurden.

Der Bundesrat hat beschlossen, für den BEFG ein Klimakonzept zu entwickeln, das für den Campus der Freikirche in Elstal Klimaneutralität zum Ziel hat. Die Delegierten folgten damit dem Vorschlag der Bundesgeschäftsführung. Ausgangspunkt für deren Konzept war ein Antrag des Gemeindejugendwerks. Das GJW hatte darin geschrieben, Klimagerechtigkeit sei auch „eine Frage des Glaubens. Die maximale Emissionsmenge pro Kopf, gerechnet auf die Weltbevölkerung, wird in Deutschland auch bei starker Reduzierung der Emissionen noch deutlich überschritten. Wir verbrauchen auch hier, was Anderen zusteht. Deshalb muss es uns ein hoch priorisiertes Anliegen sein, diese Ungerechtigkeit zu ändern.“

„Der Krieg in der Ukraine und die Frage nach Frieden: Was sollen wir denken und tun, hoffen und beten?“ war der Titel einer Gesprächsrunde auf der Bundesratstagung. Die Theologinnen und Theologen Anja Bär (l.), Joachim Gnep (r.), Jasmin Jäger und Peter Jörgensen setzten sich an einen eigens auf der Bühne aufgestellten Küchentisch, um – moderiert von Andrea und Friedrich Schneider – über diese Frage ins Gespräch zu kommen.

Seit 1992 werden Frauen im BEFG als Pastorin ordiniert. „Verzeiht uns!“, bat BEFG-Präsident Michael Noss stellvertretend die Frauen, die aufgrund ihres hauptamtlichen Dienstes in Gemeinden leiden mussten. Auf dem Bundesrat berichteten vier Pastorinnen aus verschiedenen Generationen. Ihre Erfahrungsberichte spannten einen Bogen durch die drei Jahrzehnte. So berichtete Präsidiumsmitglied Andrea Kallweit-Bensel (r.), davon, dass dem Beschluss des Bundesrats 1992 zur Frauenordination „sehr emotionale und konträre Beratungen“ vorangegangen waren. Maike Böhl (l.) hob hervor, dass sie Frauen im pastoralen Dienst heute als selbstverständlich erlebt.

Der Dienstbereich Mitarbeiter und Gemeinde stellte bei der Bundesratstagung Wege in den hauptamtlichen Gemeindedienst vor. Ob Gemeindepastorin oder Jugendreferent – vielfältige Studien-Programme führen in den gemeindlichen Dienst. So lud zunächst ein Reportage-Video ein, die Vielfalt im Studium an der Theologischen Hochschule Elstal zu erleben. Doch „weil das Leben unterschiedliche Geschichten schreibt, gibt es neben dem regulären Weg über ein Theologiestudium in Elstal auch andere Wege zur Ordination, wie zum Beispiel das Pastorale Integrations- und Ausbildungs-Programm (PIAP)“, wie BEFG-Referent Thomas Klammt (l., mit Dienstbereichsleiter Udo Hermann) berichtete. Das bisherige Kontaktstudium soll zu einem flexibleren Seiteneinsteiger-Programm umgebaut werden. Und es gibt weitere Möglichkeiten.

Im Finanzbericht auf der Bundesratstagung dankte der kaufmännische Geschäftsführer des BEFG, Volker Springer, allen Gemeinden sowie Spenderinnen und Spendern für die Unterstützung, stellte die aktuellen Haushaltszahlen vor und kündigte mit Blick auf die kommenden Jahre Konsolidierungsmaßnahmen an. Mit Blick auf die aktuellen Zahlen formulierte er die Erwartung an die Gemeinden, sich an den Bundesbeiträgen wie vereinbart zu beteiligen, und die Bitte, dass viele Einzelspenderinnen und -spender wie auch Gemeinden die gemeinsame Arbeit des Bundes zusätzlich durch Spenden an das Bundesopfer fördern.

„Dich schickt der Himmel – Wie sieht Dein Himmel aus?“ Diese Frage zog sich durch den Konferenzabend zu Himmelfahrt, der von Cintia Malnis aus der EFG München-Holzstraße und Patricia Kabambay-Nkossi, Pastorin der New Life Church in Düsseldorf und BEFG-Präsidiumsmitglied, moderiert wurde. Durch die internationale Perspektive auf diese Frage wurde die große kulturelle Vielfalt innerhalb des BEFG deutlich. Jan Primke (l.), Manuel Schienke, Maren Tielker (r.), Deborah Hofmeister und Roy Asabre (M.) aus Hamburg als Special Guest sorgten für die musikalische Gestaltung des Abends.

Im BEFG gibt es – wie anderswo auch – Gemeinden, die ums Überleben kämpfen. Wie kann man ihnen neues Leben einhauchen? Der Freitagabend auf der Bundeskonferenz war dem Thema Revitalisierung gewidmet. Kaum eine Gemeinde ist aus der Corona-Zeit unbeschadet hervorgegangen. Doch das ist nicht der einzige Grund, warum es Gemeinden gibt, die schrumpfen und kaum mehr lebensfähig sind. Doch dagegen kann man etwas tun. Mut machende Beispiele wurden an diesem von Joachim Gnep und Benno Braatz moderierten Abend präsentiert. Ingeborg te Loo, die am Internationalen Baptistischen Theologischen Seminar (IBTS Centre) in Amsterdam unterrichtet, beschrieb sieben Merkmale einer vitalen Gemeinde.

Der BEFG hat auf der Bundesratstagung in Kassel seine Mitgliederstatistik für das Jahr 2021 vorgestellt. Zum Stichtag 31. Dezember hatte der BEFG 75.767 Mitglieder. Somit verzeichnet der Bund einen Mitgliederrückgang von 2,5 Prozent, der unter anderem auf eine Zunahme der Austritte aus Gemeinden zurückzuführen ist. Gleichzeitig lässt sich im Vergleich zu den Umbrüchen des ersten Corona-Jahres eine deutliche Zunahme bei den Zugängen beobachten. So gab es 48 Prozent mehr Taufen als 2020.

Das offizielle Konferenzvideo lässt einen in die Atmosphäre des Bundesrats eintauchen. In der vierteiligen Reportage-Reihe „Bericht der Dienstbereiche“ berichten Kinder und Jugendliche über ihre Gemeinde-Erfahrungen, Leitungsmitglieder über hilfreiche Angebote, Studenten und Absolventinnen über ihr Studium an der Theologischen Hochschule Elstal und Ehren- und Hauptamtliche über deutsch-persische Gemeindearbeit. Ebenso ist es möglich, verschiedene Programmteile noch einmal anzuschauen, etwa die Bibelarbeiten von Prof. Dr. Uwe Swarat sowie von Prof. Dr. Andrea Klimt, Anna Kramer und Benjamin Tegtmeyer oder den Konferenzabend „Vitale Gemeinde entwickeln“ und den internationalen Abend „Dich schickt der Himmel“. Auch die Videoclips zu Klimagerechtigkeit stehen auf der Video-Seite bereit.

Der BEFG macht sich auf den Weg einer Partnerschaft mit der National Baptist Convention of Namibia (NBCN). Über Chancen und Ziele der Partnerschaft mit dem südwestafrikanischen Land berichteten auf der Bundesratstagung Koordinatorin Regina Claas, Präsidiumsmitglied Volker Bohle und Generalsekretär Christoph Stiba. Das geplante Miteinander könne „für beide Seiten eine echte Bereicherung sein“, wie Claas hervorhob: „Es tut auch uns gut, über den eigenen Tellerrand zu schauen und die Welt aus der Perspektive anderer Kulturen und Glaubensformen wahrzunehmen. So wächst unser Verständnis für das, was Gott in dieser Welt bewirkt.“

Im Online-Bundesgottesdienst zum BEFG-Jahresthema „Dich schickt der Himmel“ ermutigte Dr. Maximilian Zimmermann die Zuschauerinnen und Zuschauer, an ihrer „Dich schickt der Himmel“-Hoffnung festzuhalten: „Wenn das Deine Erfahrung ist, dass schon viel zu lange, vielleicht ermüdend lange das Eingreifen des Himmels auf sich warten lässt, dann möchte ich Dir – bei allem Schmerz und bei allem Zweifel und bei aller Enttäuschung – aus Johannes 5 zusprechen, dass Jesus Christus Deine Durstrecke jetzt sieht und in ihrem ganzen Ausmaß wahrnimmt“, sagte er in seiner Predigt.

Die Stiftung „Chance zum Leben“ des BEFG setzt sich für das werdende Leben ein, indem sie Schwangere und Familien in finanziellen Notlagen unterstützt. Im Juni wird die Stiftung 20 Jahre alt. Geschäftsführerin Hannelore Becker berichtet über das Konzept bei der Gründung, eine „geniale diakonische Idee“, Hochs und Tiefs in zwei Jahrzehnten und über ein neues Konzept, durch das die Stiftung in Zeiten steigender sozialer Nöte gut für die Zukunft aufgestellt ist, um Menschen zu helfen und Leben zu schützen.

Zum ersten Mal seit drei Jahren war auch EBM INTERNATIONAL wieder in Präsenz mit internationalen Gästen auf der Bundesratstagung vertreten: Mit Magloire Kadjio, Fletcher Kaiya und Carlos Waldow konnten drei der vier EBMI-Regionalrepräsentanten vor Ort teilnehmen. Außerdem war der Gemeindegründer Yosvany Padrón (r.) aus Kuba in Kassel und erzählte eindrücklich von der herausfordernden Situation in seinem Land, wo Menschen kaum Zugang zu Medikamenten und Nahrungsmitteln haben. Herzstück des EBM-Berichtes war das Klimaschutzprojekt „Sahel Vert“ in Kamerun. Magloire Kadjio berichtete, wie Tausende Bäume gepflanzt und Menschen in den Dörfern geschult und für den Klimaschutz sensibilisiert werden.