BEFG würdigt verstorbenen Horst Borkowski

MASA-Gründer war „Pionier eines ganzheitlichen Missionsverständnisses“

Der Präsident und die Generalsekretärin des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden (BEFG), Hartmut Riemenschneider und Regina Claas, haben das Lebenswerk des Gründers der „Missionarischen Aktionen in Südamerika“ (MASA), Horst Borkowski, gewürdigt. Der Baptistenpastor, der auch jahrelang in der Bundesleitung des BEFG mitgearbeitet hatte, war am 12. Juli im Alter von 90 Jahren verstorben.

Riemenschneider und Claas betonten in ihrem Kondolenzschreiben an die Witwe und die Kinder des Verstorbenen, Borkowskis Einsatz für Indios im argentinischen Chaco und für Waisenkinder im brasilianischen Ijuí Anfang der 70er Jahre habe viele Früchte getragen: „Weil er sein Herzensanliegen verfolgte, ist ein ganzes Missionswerk entstanden. So hat er Dinge bewirkt, die mit seinem Tod nicht enden, sondern die von anderen Menschen weitergeführt werden.“ Mit seinem ganzheitlichen Missionsverständnis sei er hierbei nicht nur Vordenker, sondern Pionier in Wort und Tat gewesen, so Riemenschneider und Claas weiter: „Denn zur Mission gehörte für ihn neben der Evangelisation auch immer das diakonische Engagement.“ Ein eindrucksvolles Beispiel hierfür sei „eben jene Reise nach Südamerika, auf der er unter deutschstämmigen Einwohnern evangelisierte und die dann zur Initialzündung für die evangelistisch-diakonische Arbeit der MASA wurde.“

Auch die „geradlinige Art“ Borkowskis und seine „Fähigkeit, auf Menschen mit ganz unterschiedlichen Hintergründen und Lebensgeschichten einzugehen“, würdigten Riemenschneider und Claas in ihrem Kondolenzschreiben: „Unvergessen ist die Art und Weise, wie er als Mitglied der Bundesleitung des BEFG zur Zeit der 68er Studentenbewegung in Westdeutschland durch seine offene Art eine positive dialogische Streitkultur zwischen Studentenvertretern und dem Bund ermöglichte.“ Borkowski sei „mit ganzem Herzen Pastor, Verkündiger des Evangeliums und Nachfolger Jesu“ gewesen: „Als Bundesgemeinschaft haben wir ihm viel zu verdanken.“

Horst Borkowski wurde 1921 in Kiel geboren. Nach dem Zweiten Weltkrieg, in dem er schwere Verletzungen erlitt und in Gefangenschaft geriet, wurde er von 1946 bis 1949 am Theologischen Seminar des BEFG in Hamburg ausgebildet. Danach war er als Pastor in den Gemeinden in Gladbeck, Mannheim und Reutlingen tätig. 1972 gründete er die MASA, die er während seiner Tätigkeit als Pastor in Düsseldorf aufbaute und leitete. Nachdem die MASA 1979 in die Europäische Baptistische Mission (heute EBM INTERNATIONAL) integriert worden war, leitete Borkowski bis zu seinem Ruhestand 1986 das EBM-Referat MASA. Der BEFG verantwortet zusammen mit 25 anderen Baptistenbünden die Arbeit von EBM INTERNATIONAL. In einem Nachruf würdigte auch Carlos Waldow, der zurzeit als Missionssekretär für EBM MASA arbeitet, seinen Vorgänger: „Die heute mehr als 50 Projekte in fünf Ländern in Lateinamerika gibt es, weil ein Mann im Vertrauen auf Gott seine Vision von Weltmission gelebt hat. Sein Leben hat viele Leben gerettet.“

Ein Artikel von Dr. Michael Gruber